Chapter 6

131 13 0
                                    

Sein wutverzerrter Blick richtete sich nun auf mich und er rappelte sich auf. Dann deutete er auf mich und schrie: ,,Das ist alles nur deine Schuld! Wärst du nicht gewesen hätten wir das Camp nie verlassen!" Er kam nun auf mich zu. Erschrocken wich ich ein paar Schritte zurück. ,,Am besten verschwindest du wieder dahin wo du hergekommen bist und lässt dich hier nie mehr blicken!", sagte er leise mit drohendem Unterton. Ängstlich blickte ich zu ihm. Seine verheulten Augen funkelten mich wütend an.

Doch dann geschah etwas mit dem ich nicht gerechnet hatte. Ein Junge aus dem Kreis um uns herum trat zwischen uns und drängte Markus ein wenig weg von mir.

Bevor ich meinen 'Retter' genauer betrachten konnte packte mich jemand am Arm und zog mich weg von allem.

Es war Moesha und schweigend liefen wir zum Haus. Ich musste jetzt erstmal alles verarbeiten. Die Worte von Markus hatten mich verletzt. Er machte mich dafür verantwortlich, dass seine Schwester verschwunden ist und wenn man genauer darüber nachdenkt hat er auch Recht!

Ich bin daran Schuld, dass sie jetzt bei dem Teufel ist. Wieso hab ich eigentlich nichts vom Teufel gewusst? Naja war ja aber auch irgendwie klar, dass es wenn es Gott gibt auch den Teufel geben muss.

Wir sind jetzt bei dem Haus angekommen. Moesha öffnet mit einem Schlüssel die Tür. Der Schlüssel klimpert ein wenig und wir treten ein.

Ganz links ist eine Treppe die nach oben führt. Die Wände sind weiß gestrichen und die großen Fenster erhellen die Räume was sehr schön aussieht. Gleich wenn man hereinkommt steht man im Wohnzimmer. Eigentlich ist es Wohnzimmer, Küche und Esszimmer in einem, denn es gibt keine Wände die den Raum abgrenzen würden. Das heißt die untere Etage besteht aus einem riesigen Raum. Alles besteht aus modernen Möbeln. Vor der Treppe war eine Art Garderobe.

Moesha legte ihren Schlüssel auf den Esstisch und ging dann zur Treppe. Sie winkte mir zu. ,,Komm wir gehen jetzt in mein Zimmer."

Ich folgte ihr nach oben. Der Flur war breit aber nicht lang. An ihn grenzten sechs Türen mit Zahlen darauf. Auf jeder Tür war jeweils eine Zahl von eins bis sechs. Und natürlich gab es auch eine Treppe nach oben. Was es da wohl gibt? Schließlich war alles notwendige ja schon in diesen zwei Etagen zu finden.

Moesha ging zu Zimmer Nummer sechs. Sie öffnete die Tür und wir traten ein. Komisch, hier befindet sich nichts außer einem kleinen Bett, einem Kleiderschrank und einem schmalen Schreibtisch mit Stuhl. Im Gegensatz zu den anderen Räumen hier im Haus ist das hier irgendwie kahl und unmodern. Ich hätte ein riesiges Zimmer mit modernen Möbeln erwartet. Also es macht mir nichts aus aber schon irgendwie komisch.

,,Moesha ist das dein Zimmer hier?",fragte ich während ich mich auf den Schreibtischstuhl setzte. Sie wiederum setzte sich auf das Bett. ,,Nein, das ist deins.",meinte sie. ,,Achso und welches ist dann deins?" ,,Die Nummer drei." Ich nickte wurde aber neugierig. ,Was hat es eigentlich mit den Numnern auf sich? Wozu sind die da?"

Sie stöhnte. ,,Du stellst echt viele Fragen Allie. Ich bin hier als drittes Mädchen angekommen und deshalb habe ich Zimmer Nummer drei. Du bist hier als sechstes Mädchen angekommen und hast deshalb Zimmer Nummer sechs." ,,Also das heißt es sind schon alle von den Mädchen da? Was ist mit den Jungs?"  Moesha stand auf und setzte sich auf den Boden weshalb ich mich einfach mal zu ihr setzte.  ,,Bei den Jungs fehlt auch noch die Nummer Sechs. Er sollte morgen ankommen aber wenn Markus das nicht mehr tun will..."

,,Aber das funktioniert doch mit diesem Armband oder nicht? Wäre es nicht einfacher es einfach jemand anderem zu geben?" Moesha schüttelte den Kopf. ,,Nein das geht nicht. Um dieses Armband zu verwenden braucht man sozusagen eine Ausbildung und das hat hier im Camp niemand anderes als Markus. Wir haben zwar noch ein paar Leute auf der Erde die das können aber es wäre zu gefährlich sie ins Camp zu lassen. Also bleibt nur Markus."

,,Moesha glaubst du auch ich bin Schuld daran, dass Jennifer jetzt weg ist?" Sie rutschte näher zu mir und nahm meine Hand. ,,Quatsch Allie! Mach dir keine Gedanken du bist nicht Schuld. Weißt du wir sind ja die zwölf Stimmen Gottes. Es gibt aber auch die zwölf Stimmen des Teufels und diese versuchen die Macht zu erlangen und versuchen deshalb uns bzw. Gott zu vernichten. Aber wir werden sie wieder zurückholen!" Ich nickte. Jetzt fühlte ich mich zwar ein wenig besser aber trotzdem schmerzten die Worte von Markus. Er hasste mich.

Plötzlich sprang Moesha auf. ,,Omg Allie! Fast hätte ich es vergessen. Du musst dich doch fertig machen für das Willkommensritual." Sie hechtete zu meinem Kleiderschrank und öffnete die Türen. Zu meiner Überraschung befanden sich ein paar Klamotten darin. ,,Weißt du Allie. Es hat gar nichts gemacht, dass du deinen Koffer verloren hast. Bei dem Ritual musst du sowieso alle alten Sachen die du besitzt verbrennen."

Sie holte Unterwäsche, eine Hose und eine Bluse aus dem Schrank und legte sie auf das Bett.

,,So zieh das an. Wenn du abschließen willst, der Schlüssel zu deiner Tür liegt auf dem Schreibtisch. Wenn du mich brauchst ich bin in meinem Zimmer. Komme einfach rüber wenn du fertig bist." Ich nickte und verschloss die Tür hinter ihr. Dann entledigte ich mich meiner Sachen und schmiss sie auf den Boden und zog die neuen Sachen an. Sie passten mir wie angegossen und ich lächelte.

Ich öffnete die Tür und ging zu Moesha. Nachdem ich geklopft hatte öffnete sie die Tür.

 

Voices of GodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt