🌪 Endless tiredness and dark thoughts 🌪

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3:35 Uhr, Donnerstag in der Früh.

Müde rieb sich Taddl die Augen. Nach einem Blick auf das Display seines iPhone X' setzte er sich auf und sah sich um.
Verschlafen stand er auf und steckte sich seine Kopfhörer in die Ohren.
Der Song "Make You Mine" von Matbow passte gerade zu seinen Gefühlen. Viel Bass, das war's was er jetzt brauchte.
Taddl ging in die Küche, um sich dort ein Glas Wasser zu nehmen. Nachdem er es getrunken hatte, ging er wieder zurück in sein Zimmer.
,,Ob Ardy wohl noch schläft?", fragte sich Taddl leise.
Ardy war sein Nachbar und bester Freund. Er wohnte ein Haus weiter, direkt neben Taddl.

Müde setzte sich Taddl auf sein Bett. Ruckartig ließ er sich nach hinten auf seinen Rücken fallen.
Er drehte die Musik ein wenig auf. Die Lautstärke und der Bass brachten sein Trommelfell zum vibrieren, und genau das liebte er.
Nach einer Weile wurde es ihm zu langweilig. Und so nahm er sich eine seiner vielen Tabletten, schluckte sie ohne Wasser runter und wartete auf das eintreten der Wirkung. Wofür die Tabletten waren, hatte Taddl schon lange vergessen, da er eine ganze Menge an Zeug nehmen musste.
Es war der einzige Ausweg vor der Einweisung in eine Psychiatrie gewesen.

,,Du hast die Wahl, Thaddeus: Entweder du nimmst Synervit, Tebonin Forte 40, Laif 900, Neurapas,...etc. oder du musst in die Somnia-Klinik."

Das hatten die Ärzte zu ihm gesagt. Tja, Taddl's Wahl war auf den Berg Tabletten gefallen. Mitte 2015 hatten sie ihn mit Depressionen diagnostiziert. Taddl war durch 4 Selbstmordversuche ins Visier seiner Eltern und Ärzte gerückt, welche ihm daraufhin mit der Klinik gedroht hatten.
Taddl zuckte zusammen bei der Erinnerung, als ihn sein Freund Ardy beim ritzen erwischt hatte. Was ein dunkler Tag.
Seufzend warf Taddl einen Blick auf sein Handy. 4:46 Uhr.

Da es jetzt eh keinen Sinn mehr machte, einzuschlafen, kramte Taddl eine kleine Dose aus einem Versteck unterm Nachttisch hervor. In der Dose waren kleine Tabletten, welche die Superkraft besaßen, ihn in eine andere Welt zu entführen. Auf gut deutsch: Drogen. LSD um genau zu sein.
Taddl nahm sich zwei Stück und schluckte sie langsam runter.
Dann spielte er seine Playlist Music auf SoundCloud noch mal ab, während er auf die Wirkung der LSD-Tabletten wartete. Diese ließ auch nur eine halbe Stunde auf sich warten.
Sein Sichtfeld verschwamm, bunte Farbmischungen tauchten vor seinen Augen auf und er sah Dinge, die gar nicht da waren. Die Musik echote in Taddl's Ohren und seine Pupillen weiteten sich.
Taddl atmete hörbar aus, wie er die LSD-Trips liebte. Er fing an, zu lachen und gleichzeitig kullerten ihm ein paar Tränen aus seinen geröteten Augen.

Vorsichtig stand Taddl auf. Mit behutsamen Schritten ging er in Richtung Küche. Soweit man sein Schwanken und torkeln als "gehen" bezeichnen konnte.
"Hello Mr. Giant Cat! Nice to see ya!", sagte Taddl und winkte ins nichts. Die nicht vorhandene Katze hüpfte davon und Taddl ging weiter.
,,Woohohoo, warum ist's hier so f*cking hell? Alterr", murmelte er, während er nach der Wasserflasche griff.
Nach dem vierten Versuch traf er das Glas. Als er es ausgetrunken hatte, ging er wieder zurück in sein Zimmer.
Der Song "Hurt" von Wizard und COSMIC dröhnte in Taddl's Gehörgänge und ließ seine Trommelfelle erzittern.

Langsam sank Taddl wieder auf sein Bett, wo er auch einschlief.
8:30 Uhr - Taddl wurde langsam wach. Das LSD wirkte sechs bis zwölf Stunden, und da er vor 4 Stunden welches genommen hatte, war die Wirkung noch da.
Taddl's Schädel hämmerte, ihm war schwindelig und schlecht.
Plötzlich klingelte sein iPhone X. Taddl versuchte, es zu greifen, doch seine Hand zuckte und dadurch ließ er das Handy auf die Matratze fallen.
Nachdem er es geschafft hatte, den Anruf anzunehmen, hörte er Ardy's Stimme.
,,Hey Taddl! Wie geht's?", fragte Ardy.
,,Mir geht's f*cking suh dude!", antwortete Taddl.
Ardy seufzte bloß. ,,Es ist LSD, wetten?", fragte er, obwohl er die Antwort schon kannte.
"Yup, you guessed it!", sagte Taddl und lachte.
,,Ich komm' gleich mal vorbei. So gehen 13 Uhr, okay?", fragte Ardy.
,,Yo, komm' rum. Chiao brudi", verabschiedete sich Taddl. ,,Bye!", verabschiedete sich auch Ardy, bevor er auflegte.

Ardy hatte einen Haustürschlüssel zu Taddl's Haus, weswegen er gar nicht zu klingeln brauchte.
Als er in Taddl's Zimmer ankam, war es wie immer dunkel. Taddl hatte seine Rollos so gut wie nie oben.
,,Oh man Taddl, wieso?", fragte Ardy.
,,Weil alllllllll meine Probleme dadurch sooooooo klein werden", sagte Taddl lachend und zeigte Ardy mit seinem Daumen und Zeigefinger den Abstand in der Größe eines Zentimeters.
,,Aber Drogen sind doch keine Lösung gegen Probleme", sagte Ardy. Obwohl Taddl schon seit einem halben Jahr LSD und DXM nahm, sagte er ihm das so gut wie jeden Tag.

,,Ah weil halt, Ardy", sagte Taddl, bevor er schrie: "I'M TRIPPING!".
Ardy schüttelte bloß den Kopf.
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(Wortcount: 805 words)

Depressed, tired and empty | Taddl FanFiction Where stories live. Discover now