40 Cosplay #GermanLetsDado

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Zum Verständnis: In der Geschichte geht es nicht um Manu und Maudado, sondern um zwei Menschen, die die beiden cosplayen. Die beiden nennen sich halt gegeseitig Manu und Dado, weil ihre sie des anderen Namen nicht kennen.

Zugfahrten waren so langweilig. Die Musik, die bis vor ein paar Minuten in mein Ohr drönte, war verstummt, weil meine Playlist zuende war und trotzdem startete ich sie nicht neu. Ich war wie versteinert unf sah einfach nur zu wie die Landschaft vorbeizog. Gerade begann das Industriegebiet einer kleineren Stadt mit Kläranlagen oder den Lagerhallen von Firmen. Auch Stromerzeugungsanlagen sah ich.

Mein organener Pulli spiegelte sich im Fenster wieder, meine Perücke kratzte ein wenig am Kopf. Ich war knapp davor sie herunter zu tun, aber dann würde ich die nie wieder auf meinen Kopf bekommen. Ich hatte heute schon eine Stunde lang gebraucht, um mich fertig zu machen udn dabei hatte ich durchgehend in den Spiegel gegrinst. Meine Eltern hatten mir erlaubt zur LBM zu fahren. Endlich würde ich auf andere Cosplayer treffen. Ich hoffte, dass ich Tipps von ihnen bekommen könnte oder vielleicht sogar Bekanntschaften schließen können.

Der Zug hielt an dem Bahnhof und ein Junge mit einer GLP-Jacke stach mir ins Auge. Ich musterte ihn, wie er einstieg. Seine grünen Augen stachen besonders hervor und ich vermutete, dass dies Kontaktlinsen waren. Seine Haut war makellos und blass. Er gab den perfekten GLP ab. Er sah sich im Zug um und kam dann zielstrebig auf mich zu. Kurz bevor er bei mir an dem Viererplatz stand, begann er zu Lächeln. Seine beinahe weißen, geraden Zähne passten perfekt zu seinem Erscheinungsbild.

"Ist da frei?",fragte er. Seine Stimme war nicht wirklich tief oder dunkel, aber dennoch männlich. Des Sprechens unfähig nickte ich nur. Er setzte sich gegenpber von mir ans Fenster. "Gehst du auch zur LMB?",fragte er. Ich nickte wieder. "Und wie lange bleibst du da?" Ich öffnete den Mund. "Nur heute",meinte ich mit kratziger Stimme. "Warum nur heute?" Seine Augen musterten mein Gesicht. "Meine Eltern wollten kein Hotel bezahlen",erklärte ich. "Du könntest auch mit zu mir in das Hotelzimmer. Ich bezahl es natürlich trotzdem",schlug er vor. "Aber wir kennen uns kaum",wand ich ein. "Dann lernst du mich heute kennen." Er zuckte nur mit den Schultern. "Du könntest ein Serienmörder sein." "Oder Psychopath. Oder Terrorist. Oder ein Vergewaltiger",zählte er auf. Ich zog meine Augenbrauen in die Höhe. "Und wie beweist du mir, dass du das nicht bist?",fragte ich. "Lerne meine Freunde und mich kennen." Was blieb mir anderes übrig? Ich kannte niemanden und sofort Anschluss finden war mein größter Wunsch. "Klar gern." "Uns fehlt sowieso noch ein Maudado." Seine Gesichtszüge verhärteten sich, als er auf sein Handy sah. "Was ist los?",fragte ich vorsichtig. "Arbeitskollegen",murmelte er nur. Ich nickte nur.

"Wie heißt du eigentlich?",wechselte er das Thema. "Nenn mich doch einfach Dado",schlug ich vor. "Na dann, Dado. Ich bin Manu. Wie alt bist du?" "15,du?",antwortete ich. "21",war seine schlichte Antwort. Ich riss leicht die Augen auf. "Du siehst aus wie 16, oder so",entfloh es mir. "Das bekomme ich öfter gesagt",lachte Manu. "Wie lange cosplayst du schon?",fragte ich. "Schon ein paar Jahre. Drei oder so",überlegte er, "Ja doch. Seit drei Jahren." "Ich bin noch ein Neuling, hab vor einem halben Jahr angefangen",gab ich zu. "Sieht aber verdammt gut aus",lobte er mich. "D-Danke",stammelte ich. Seine Schuhe berührten meine, was mich zurückzucken ließ.

"Welche Sexualität?",fragte er plötzlich aus dem Nichts. "Ich öh... hetero?",antwortete ich fragend. "Warum so unsicher?" "Ich hatte noch nie eine Beziehung",gab ich unsicher zu. "Was? So ein hübsches Mädchen hatte noch keinen Freund?",rief er. "Und du?",wich ich dem Thema aus. "Ach, ich bin bi. Also ich steh auf Frauen un-" "Ich-Ich weiß, was bi ist",unterbrach ich ihn. "Du bist süß. Du passt perfekt zu Maudado",meinte er. "Danke",nuschelte ich. Ich merkte, wie das Blut in meine Wangen schoss. "Kein Grund Rot zu werden",kicherte er. "Für mich schon",murmelte ich. Ich nahm die Kopfhörer, die immer noch in meinem Ohr steckten, heraus und spielte mit dem Kabel. "Hast du den Pulli selbst gemacht?",fragte ich Manu. "Ja und ich sags dir. Das ist eine drecks Arbeit. Aber irgendwo macht es ja doch Spaß."

"Hey Anni",begrüßte er scheinbar ein Mädchen, nachdem sein Handy geklingelt hatte. "Ja, gleich bin ich am Bahnhof." "Du holst mich ab. Hast du noch einen Platz frei?" "Ja, sie ist echt süß und unser fehlender Dado." "Lern sie am besten selbst mal kennen." "Ja bis gleich. Tschau!" Er schaltete sein Handy erneut aus und sah mich dann an. Seine Augen trafen auf meine. Zuckend wendete ich mich von ihm ab. "Wer war das?",fragte ich. "Zombey",meinte er nur. Ich nickte. "Und es stört wirklich keinen, dass ich dabei bin?" "Nein, warum auch. Du bist sympathisch. Man kann dich sofort leiden."

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"Warte, Manu hat dir Komplimente gemacht?",fragte Anni, die die ganze Zeit mit ihrem Zylinder herumspielte. "Ja, warum?" Manu war gerade bei Shaddi, der Paluten cosplayte. "Er macht nie Komplimente. Du musst etwas besonderes für ihn sein. Aber psst, von mir hast du das nicht",sagte sie. Manu kamm gerade mit dem anderen Jungen wieder. "Shaddi, das ist Dado",stellte er uns vor. "Dado, das ist Shaddi." "Hey",nuschelte ich. "Sie ist ein wenig schüchtern, aber das wird mit der Zeit",meinte Manu nur. " "Ich muss noch meine Eltern anrufen, weil ich ja bei dir schlafen kann",teilte ich ihm mit. Shaddi und Anni sahen schockiert zu ihm. "Manu, was bedeutet sie dir?",fragte Anni noch, als ich mich abwandte und die Nummer von daheim wählte.

"Hey Mama",begrüßte ich sie, als sie sich am Telefon meldete. "Na, Schatz. Bist du gut angekommen?",fragte sie. "Ja. Ich habe auch schon drei Leute getroffen. Die sind echt nett." "Das freut mich. Aber du rufst soch sicher aus einem anderen Grund an." Sie kannte mich gut. "Ja, ich wollte fragen, ob ich bis morgen bleiben kann. Einer hat mir angeboten, bei ihm schlafen zu können. Im Hotel." "Solange ich nicht Großmutter werde ist alles gut",war ihre Antwort. Typisch meine Mutter. Ich lachte kurz. "Nein, habe ich nicht vor." "Dann schöne Tage, Schatz",verabschiedete sich meine Mutter. "Danke. Tschüss, Mama",eriwderte ich und schon hatte ich aufgelegt.

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"Ich seh aber auf Fotos extrem blöd aus",argumentierte ich. "Ich bearbeite das schon so, dass du noch schöner aussiehst als jetzt",meinte Manu. Shaddi und Anni sahen sich grinsend an. Ich wusste, was sie dachten. Und ich verstand nicht, warum sie das taten. Wir kannten uns erst seit heute. Da kann man sich doch nicht einfach verlieben. "Und jetzt auf meinen Rücken ",befahl Manu und beugte sich ein wenig, sodass ich darauf springen konnte. Anni zückte ihre Kamera. "Sieh mich an",meinte er. Auch er drehte den Kopf zu mir. "Das sieht toll aus",meinte Shaddi,"Und Dado, mach dir nicht so viele Sorgen wie du auf Fotos aussiehst." "Was würdest du von einem Kuss halten?",fragte Manu grinsend. "I-Ich?",fragte ich zitternd. "Ja genau du",raunte er. Ich sah ihn mit großen Augen an. Und schon wieder klickte die Spiegelreflexkamera von Anni. "Das sind so coole Fotos",kicherte sie.

"Jetzt ernsthaft, was hältst du davon?" Er berührte mich leicht am Arm. Beschämt sah ich weg. "Ich hatte noch nie einen Kuss",nuschelte ich. "Den ersten Kuss sollte man nicht für ein Cosplay Foto haben ",meinte Shaddi. Anni stimmte ihm zu. "Dann ist es eben kein Foto",meinte Manu und kam näher. Eine Hand ruhte auf meiner Wange. Die andere hatte er um meine Hüfte gelegt. Er küsste mich plötzlich. Ich riss erst meine Augen vor Schreck auf, aber schloss sie dann, um meinen ersten Kuss zu genießen. Seine weichen Lippen übten ein wenig Druck auf meine aus. Die Stellen, wo er mich berührte, kribbelten wie verrückt. Es fühlte mich an, als wäre ich in einer eigenen Welt. Irgendwo weit weg hörte ich wie eine Kamera klickte.

Oneshots | YouTuberWhere stories live. Discover now