Möller x Arp (Fortsetzung)

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Fiete schien ja wirklich sehr am Boden zerstört zu sein, doch mein Ego lies es nicht zu mich zu erbarmen und ihm wenigstens einmal zu helfen und so ging ich an diesem Tag mit Genugtuung, aber auch Schuldgefühlen ins Bett und grübelte noch lange Zeit über Fiete und seine Gang.

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Marvins pov.

Am nächsten Morgen stand ich zwar sehr übermüdet, aber dennoch gut gelaunt auf. Ich war zu dem Entschluss gekommen, dass eine Hand zwar die andere wäscht und ich Fiete demnach nicht helfen sollte, ich jedoch kein Stück besser als die Jungs wäre, wenn ich es nicht täte.

Etwas verwirrt wie man das alles in einen logischen Satz verbauen könnte ging ich zum Spiegel über meinem Waschbecken und musterte kurzdarauf erschrocken meine Augenringe. Wie lange war ich denn bitteschön wachgeblieben und hatte mir den Kopf zerbrochen? Na hoffentlich war Fiete die fast schlaflose Nacht und die Augenringe wert.

Natürlich hatte ich nicht vor ihm nun freudestrahlend hinterher zu rennen und die fröhliche Botschaft zu verkünden, aber wenn Fiete mich noch einmal ganz lieb fragen würde, würde ich mich erbarmen und ihm sagen das ich versuchen würde ihm etwas Beizubringen.

Stolz über diese großzügige und ritterliche Entscheidung machte ich mich auf den Weg in den Speisesaal, setzte jedoch kurz davor wieder eine ernste Miene auf, um niemandem zu zeigen was ich vor hatte. Still lief ich zum Büffet, schöpfte mir mein Frühstück und setzte mich an meinen üblichen Platz in der hintersten Ecke.

Zu meinem Leidwesen passierte während des Frühstücks nichts weiter, als das mir die Fußballgang ein paar verstohlene Blicke zuwarf. Auch den restlichen Tag über passierte nichts und ich zweifelte so langsam daran ob die Jungs mich nicht doch aufs Korn genommen hatten. So wandelte sich meine freudige Zuversicht auf eine gute Tat wieder zu verdrießlichem Missmut. Wahrscheinlich hatte Fiete doch noch jemand anderen gefunden ...

Ärgerlich stellte ich nach dem Training fest, dass ich mich darauf gefreut hatte Fiete Nachhilfe zu geben, auch wenn ich eigentlich fast keine Zeit dazu gehabt hätte. Mürrisch warf ich meine Trainingstasche in die nächste Ecke meines Zimmers und ließ mich auf mein Bett fallen. Was war nur los mit mir? Ich benahm mich ja fast wie ein Mädchen das in einen Jungen verschossen war welcher jedoch nichts von ihr wollte.

Als ich mich nach einer Ewigkeit des Grübelns und Trübsalblasens aufgerafft hatte und mich umziehen wollte klopfte es an meiner Zimmertüre. Meine schlechte Laune stieg noch weiter und ich trottete gemächlich und vor mich hin fluchend Richtung Türe.

Als es noch einmal klopfte öffnete ich die Türe einen Spalt breit und stellte mich breitbeinig und jederzeit bereit sie wieder zuzuschlagen dazwischen.

Mit funkelnden Augen richtete ich meinen Blick auf meinen Gegenüber und erkannte kurz darauf, dass der blonde Schopf vor mir Fiete gehörte. Kurz spielte ich mit dem Gedanken die Türe wieder zuzuschlagen, so aufgebracht war ich, dass er mich den ganzen Tag nicht beachtet hatte. Bevor es jedoch dazu kam hob Fiete seinen bis dahin gesenkten Kopf, kaute schüchtern auf seiner Lippe herum und spielte aufgeregt mit dem Saum seines Shirts. Verzaubert von diesem Anblick blieb ich regungslos stehen und sah dem etwas größeren fast verträumt in die Augen.

"Sorry das ich dich schon wieder belästige, aber hast du es dir vielleicht nochmal überlegt?" unsicher drehte er den Kopf zur Seite und ich konnte mich endlich wieder von seinem Anblick lösen. Verwirrt über meine plötzliche fehlende Selbstkontrolle schüttelte ich den Kopf. Was war nur los mit mir? Ich hatte hier gerade einen meiner verhasstesten Mitschüler wie eine verknallte zwölfjährige angestarrt. Nur noch ein paar Sekunden länger und ich hätte womöglich angefangen zu sabbern. Das war ja schon fast widerlich was ich hier abzog, dabei konnte ich es noch nicht einmal kontrollieren.

Sportler One Shots (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt