Kapitel 1: Wiedersehen auf hoher See

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Mehrere Tage waren Sebastian, Matt, Karsten und Dominique schon als Gast bei der ARD-Show „Verrückt nach Meer" auf dem großen Kreuzfahrtschiff „MS Artania" unterwegs. Die vier Jungs schipperten in diesem Januar durch die Karibik und sorgten vor allem bei den wenigen jungen Mitfahrern für fröhliche Gesichter.
Auf dem Weg zwischen Costa-Rica und der panamaische Hafenstadt Colón waren Sebastian und Karsten gerade auf dem Bug des Schiffes unterwegs und schossen für die Instagramprofile der Band und die der beiden Jungs Fotos.

„Das ist wunderschön hier...", fiel dem Nesthäkchen der Band, Sebastian Wurth, auf, als er in die weite Ferne des Meeres blickte und die Wasserwellen beobachtete. Sein Bandkollege Karsten, der zweitjüngste der Schlagerboyband, stimmte der Aussage des Wipperfürthers zu.
„Da hast du aber sowas von recht, Basti.", meinte der Sänger nickend und fotografierte mit seinem Smartphone die Weite des vor ihnen liegenden Meeres.

Plötzlich wurde Sebastian etwas unruhig – seine Augen musterten eine etwa 20 jährige Frau, die auf dem Sonnendeck saß und ihren Bauch sonnte.

„Basti? Hey, Erde an Wurthi... Alles klar?", fragte Karsten leicht beunruhigt und er versuchte, die Aufmerksamkeit des 23 jährigen wieder auf sich zu ziehen.
„Was? Was ist denn los?" Sebastian schüttelte den Kopf und sah zu Karsten. „Ist irgendwas passiert? Willst du irgendwas von mir wissen?"
„Nein... Du warst nur plötzlich so abwesend, Basti. Hast du wieder deine Probleme mit den Augen? Soll ich dem Bordarzt Bescheid geben?" „Nein, ich hab... Ich hab nur... jemanden gesehen... Nichts weiter.", antwortete der Wipperfürther abwehrend und konzentrierte sich wieder auf Karsten.

Der sah seinen Kollegen an und wollte wohl gerade fragen, was der Wipperfürther gesehen hatte; doch da kamen auch schon Dominique und Matt, die beiden anderen Bandmitglieder.

„Na, habt ihr genug Fotos geschossen?", fragte Domi und schlug Karsten, der vor ihm stand, freundschaftlich auf die Schulter, während Matt seinem Bandkollegen Sebastian über die Schulter sah.
„Jaja... Basti hat nur gerade wohl endlich die Frau seines Lebens entdeckt... Aus unserem kleinen Nesthäkchen wird langsam ein Frauenheld...", witzelte Karsten und deutete auf das noch immer ziemlich nervös wirkende Nesthäkchen der Band, das auf die junge Frau, die es sich in einem Liegestuhl auf dem großen Sonnendeck des Kreuzfahrtschiffes bequem gemacht hatte, starrte.

Der Niederländer Matt und sein Bandkollege Dominique folgten den Blicken von Nesthäkchen Sebastian und lächelten.

„Oh ist das ja Süüüß... Unser Nesthäkchen hat ein Frauchen... Lass das mal nicht deine Fans wissen, Basti...", witzelte nun auch Dominique, doch Sebastian schüttelte energisch den Kopf und erklärte mit energischen Worten, er habe bisher noch keine Freundin gehabt.

„Ich habe nur die Schönheit... dieses Schiffs... richtig auf mich wirken lassen. Bisher war ich noch nie mit einem Kreuzfahrtschiff unterwegs. Das ist mein erstes Mal hier...", stellte der ehemalige Kandidat von Deutschland sucht den Superstar klar und wandte sich, um seine Bandkollegen auf ein anderes Thema zu bringen, anschließend wieder den Vorbereitungen des neuen Instagramposts für diesen Tag, mit dem er seine Instagramfollower grüßen wollte, zu.
„Hier ist der Empfang auch nicht wirklich der Beste.", stellte er ernüchtert fest und steckte nach einigen Fehlversuchen sein Handy wieder weg.

„Was hast du denn gedacht, Basti?", lachte Matt. „Wir sind hier auf dem offenen Meer, hier ist der Empfang gleich Null..."

„Ich verzieh' mich mal.", suchte Sebastian nun einen erneuten Grund für seinen plötzlichen Aufbruch und er verschwand, ohne weitere Angaben von Gründen, in Richtung seines Zimmers. Matt, Karsten und Dominique sahen dem Freund noch lange wortlos hinterher.

Die Ruhe hielt so lange an, bis Niederländer Martijn die Stille der drei Sänger unterbrach und in die Runde fragte: „Habt ihr Sebastian schon einmal so niedergeschlagen erlebt? Hat er etwa jetzt auch noch Heimweh?"
Karsten schüttelte den Kopf und erwiderte: „Das kann ich mir nicht vorstellen... Warum sollte unser kleiner süßer Basti denn jetzt Heimweh haben? Er hat doch keinen Grund dafür... Ich meine, gestern hatte er noch gute Laune. Und heute Früh war auch noch alles in Ordnung. Und nur, weil er diese Dame da vorne entdeckt hat, ist er jetzt so nervös gewesen... Vielleicht hat es ja wirklich einfach irgendwas mit dem Mädchen zu tun, das Basti da unten entdeckt hat.", vermutete der Bonner.

„Meinst du, die zwei kennen sich wohl wirklich schon länger?", war Dominiques Frage und der Bonner nickte kurz. „Stimmt, das kann auch sein. Sebastian ist ja auch keine 10, 11 Jahre mehr alt; der kleine Wipperfürther darf doch jetzt auch eine Freundin haben. Vielleicht ist das junge Mädchen da vorne auch seine erste große Liebe und er hat sich von ihr getrennt, weil... Ach, was weiß ich. Aber es kann doch sein...", stimmte Karsten zu und die drei Sänger sahen in die Richtung, in die Sebastian verschwunden war.

„Vielleicht sollte auch einfach mal einer von uns mit unserem kleinen süßen Sebastian reden, was mit ihm los ist...", schlug Domi vor und sah in die Runde seiner beiden Bandkollegen, von denen sich nur Matt angesprochen fühlte. „Ich gehe schon und schau mal nach unserem Kleinen...", erklärte der blonde Niederländer und machte sich sogleich auf die Suche nach dem Jüngsten der Boyband, der zu einem seiner besten Freunde gehörte.

Der hatte sich in sein Zimmer verzogen und betrachtete ein Foto eines Mädchens, das er in seiner Hand hielt und vorsichtig über das abgebildete Gesicht strich. Kleine Tränen kullerten aus Sebastians Augen und Martijn, der durch die offen stehende Tür ins Zimmer kam, setzte sich zu Sebastian und fragte: „Was ist denn los? Du sitzt hier, als wäre... Als wäre jemand gestorben..."
Erschrocken steckte Sebastian das Foto in seiner Hand wieder weg und verließ, ohne einen Satz zu sagen, sein Zimmer.

„Sebastian... Sebastian, jetzt warte doch mal. Bleib doch mal stehen, Basti...", rief Martijn seinem Kollegen hinterher und versuchte, den Wipperfürther noch einzuholen, doch Sebastian war schon längst verschwunden und Matt konnte nur vermuten, wo das Nesthäkchen der Band hingelaufen war.
Nach mehreren Augenblicken hatte Martijn den Dreiundzwanzigjährigen endlich gefunden; er saß in einer Ecke und schien sehr unglücklich zu sein.

„Was ist denn los?", wollte Matt von Basti wissen und sah den Jüngsten der Band an. „Du bist, seit du das Mädchen gesehen hast, plötzlich so durcheinander."
„Ich... Ach, das hat nichts damit zu tun, dass... Dass ich meine... Ich hab Katharina schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen.", erklärte Sebastian seinem langjährigen Bandkollegen und stand auf. „Wir kennen uns noch aus der Schule; sie kam in der 6. Klasse zu uns. Ursprünglich kam Katharina aus Flensburg; ist aber mit ihren Eltern nach Wipperfürth gezogen. Und seit der achten Klasse waren wir ein Paar..."

„Ihr beide wart mal ein Paar? Was ist denn damals passiert?", wollte Matt wissen und Basti atmete tief durch, bevor er seinem Kollegen erzählte: „Sie hat sich damals von mir getrennt, als ich mich bei "Deutschland sucht den Superstar" angemeldet habe und in den Recall kam. Eigentlich wollte sie mich unterstützen und hat mir gesagt, dass sie Schluss machen will. Seitdem haben wir uns nicht mehr gesehen; sie ist damals nach unserer Trennung wieder weggezogen..."

„Und jetzt hast du sie also wieder gesehen?", fragte Matt und Sebastian nickte, bevor er kurz durchatmete und fortfuhr: „Ich will jetzt aber nicht mit dir über das Thema reden, Matt. ... Lass mich jetzt bitte noch ein bisschen alleine; ich muss... mich noch ein bisschen von dem Schock erholen, dass ich meine Ex-Freundin ausgerechnet jetzt gesehen habe...", bat Sebastian seinen Bandkollegen und Matt zuckte kurz mit den Schultern, bevor er Sebastian alleine ließ.

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„Und? Hast du unseren Basti gefunden?", fragte Dominique den wieder zu seinen Bandkollegen zurückkehrenden Matt. „Jepp, hab ich. Er saß in seinem Zimmer... Die junge Frau da unten kennt unser Nesthäkchen wirklich. Es ist eine ehemalige Klassenkameradin."

„Und die beiden hatten etwas miteinander?", fragte nun auch Karsten, bevor Matt überlegte, ob er wirklich die volle Wahrheit sagen sollte.
„Die beiden waren gut befreundet. Aber zusammen... Nein, zusammen waren die beiden nicht. Basti hatte zwar in der Schule seine erste große Liebe, aber es war ganz bestimmt nicht diese Katharina...", erwiderte Matt, doch Karsten glaubte dem Niederländer nicht.

„Katharina?" „Ja, die junge Frau da unten... ist Katharina...", erklärte Matt und deutete auf die junge Frau, die sich noch immer sonnte.

„Und diese Aussage hast du unserem Sebastian geglaubt?", wollte Dominique wissen und Martijn nickte. „Ja, er hat mir versprochen, dass es wirklich so ist. ... Aber es ist ja auch egal. Er wird euch schon noch erklären, was mit ihm plötzlich los war."
„Aber vielleicht braucht unser Sebastian ja unsere Hilfe.", schlug Karsten vor und er deutete nun ebenfalls auf die junge Frau, die sich sonnte.

„Du meinst... Du meinst, dass diese Katharina schwanger ist? Das würde zu Bastis Verhalten im Moment passen. Vielleicht haben sich die beiden schon einmal wieder gesehen und... Naja, vielleicht ist unser Basti ja bald Papa..."

„Wie kommst du denn jetzt da schon wieder drauf?", wollte Matt wissen, während Karsten die junge Frau beobachtete.
„Naja, Basti war total geschockt, als er diese Katharina gesehen hat... Und vor allem, dass diese Katharina schwanger ist. Und dann hat er ein bisschen nachgerechnet und... ist darauf gekommen, dass das gute Fräulein da unten von Basti schwanger sein könnte. Wenn er Matt nicht angeschwindelt hat und doch noch mit seiner Kathy zusammen ist."

„Ich bin nicht mehr mit Kathy zusammen.", widersprach Sebastian, als er den Freunden zugehört hatte und er fügte an: „Aber... Vielleicht... Ja, vielleicht ist das Baby, das sie mit sich herumträgt, von mir... Wir hatten eine Nacht zusammen... Vor... ungefähr einem halben Jahr."

„Und warum hast du uns nichts gesagt? Wir hätten dich doch auch niemals an unsere treuen Fans verpetzt...", meinte Dominique, als Basti sich zu seinen Bandkollegen an den Tisch setzte.
„Ich habe nicht gedacht, dass... Katharina hat mir versprochen, dass sie verhüten würde. Und sie hat auch gesagt, dass sie auf keinen Fall jetzt schon schwanger werden wolle. Sie hat jetzt angefangen, Medizin zu studieren.", erklärte Sebastian seinen Kollegen, doch Karsten deutete auf die augenscheinlich hochschwangere Katharina, die sich von ihrem Liegestuhl erhoben hatte und nun an der Reeling stand.

„Also... Wie nicht-schwanger sieht diese Katharina aber nicht aus... Und wie es scheint... ein halbes Jahr kommt schon fast hin, mein guter Sebastian.", äußerte sich der Bonner und deutete auf die ordentliche Murmel, die Katharina vor sich hertrug. „Es ist schon ganz schön gefährlich, wenn sie jetzt noch auf einem Kreuzfahrtschiff über die Weltmeere schippert... Nicht, dass das Baby vielleicht noch hier auf dem Schiff zur Welt kommt."
„Das wird sie schon einschätzen können.", erklärte Sebastian, bevor er noch ein bisschen von seiner Ex-Freundin erzählte: „Ich habe Katharina damals kennen gelernt, als sie zu uns in die Klasse kam. Sie war ein wunderschönes Mädchen; alle Jungs waren verliebt... Gut, wir kamen damals auch gerade in die Pubertät... Mit zwölf, dreizehn Jahren. Da war das ja auch logisch, dass die Mädels für uns langsam interessant wurden."

„Und unser kleiner Sebastian war auch verliebt?", deutete Karsten aus der Äußerung des jüngsten von Feuerherz und das Band-Nesthäkchen nickte. „Natürlich war ich damals auch verliebt. Aber sie schien damals schon nur eine reine Freundschaft zu mir zu wollen."

„Und ihre Eltern?", erkundigte sich Dominique, worauf Sebastian erklärte: „Ihr Vater ist ein sehr strenger Mensch; er ist Chefarzt in Flensburg gewesen... Und nachdem die Familie nach Wipperfürth gezogen war, hat er eine eigene Praxis gehabt."
„Eine eigene Praxis? Wow..." „Tja... Direkt in unserem Nachbarhaus; er hatte eine kleine, aber feine Kinderarztpraxis.", erklärte Basti lächelnd. „Deswegen ist Katharina auch häufig bei uns zu Hause gewesen. Aber... Wir waren immer nur gute Freunde."

„Jaja... Die gute Freundschaft sehen wir ja da unten. ... Oder hat diese Katharina einen Freund, von dem sie schwanger sein könnte?", wollte Karsten wissen und Sebastian schüttelte den Kopf. „Nein. Nicht, dass ich wüsste. Aber vielleicht wollte sie mir bei unserem Wiedersehen auch nichts von einem festen Freund sagen, damit ich nicht gleich... abhaue?"
„Und deswegen bist du vorhin Hals über Kopf einfach abgedüst? Weil du Angst hattest, dass deine Katharina von dir schwanger sein könnte.", deutete Karsten auf die junge Frau, die sich nun augenscheinlich den Freunden näherte.

„Hallo Katharina...", begrüßte Sebastian seine Ex-Freundin und Katharina, die auf Anhieb nicht genau wusste, ob sie ihren Ex-Freund grüßen sollte, tat es Sebastian gleich. „Hallo Sebastian... Was machst du denn hier?"
„Dreharbeiten... für die ARD-Sendung.", erklärte Basti und stellte anschließend auch gleich eine Gegenfrage, was denn Katharina auf dem Schiff machte. „Ich? Ich mache gerade noch ein bisschen Urlaub hier... Eine Kreuzfahrt... ist immer etwas schönes. Wenn man alte Freunde wiedersieht, von denen man gedacht hätte, dass man sie nie wieder sieht..."

Ein finsterer Blick traf Sebastian; das Küken der Band drehte sich kurz weg und deutete dann seiner ehemaligen Klassenkameradin, er wolle mit ihr unter 4 Augen sprechen.
Katharina folgte Sebastian und die beiden setzten sich an der Reeling auf zwei Liegestühle.

Der Wind über dem Meer verwuschelte die halblangen Haare von Katharina und sie strich sich immer wieder eine ihrer blonden Locken aus dem Gesicht, während es Sebastian darauf ankommen ließ, die Wahrheit von ihr zu erfahren.

„Ich sehe du... Du bist nicht ganz alleine auf dem Schiff?", fragte der Sänger und Katharina legte ihre Hand auf ihren dicken Schwangerschaftsbauch, bevor sie erwiderte: „Nein... Nein, nicht ganz. Wir beide sind nicht ganz alleine. ... Aber wenn du meinst, ob ich meinen festen Freund... den Vater des Babys dabei hätte – nein, ich bin Single und völlig alleine auf dem Schiff. Ich und mein Baby..."

„Hat er... Hat er dich damals verlassen, als du ihm... gesagt hast, dass du schwanger bist?", wollte Sebastian gerade eine Frage stellen, doch Katharina nahm einfach seine Hand und legte sie sich auf den Bauch.
„Sebastian... Basti, ich muss dir etwas sagen... Eigentlich wollte ich dir... Naja, ich wollte es dir eigentlich erst sagen, wenn es auf der Welt ist, aber... Ja, du bist der Vater von meinem Baby...", erklärte die junge Frau und direkt in diesem Augenblick bewegte sich das wachsende Leben unter Sebastians Hand ganz aufgeregt.

Der Sänger fühlte das kleine Füßchen, das gegen seine Hand trat, ganz genau; doch die Nachricht, dass er der Vater des Babys unter Katharinas Herzen sein sollte, traf ihn direkt in die Magengegend und im ersten Moment wurde dem Wipperfürther kurz schlecht.
Er lief blass an und erkannte, dass Katharina es wohl ernst meinte, als er noch einmal nachfragte: „Ich... Ich bin... Ich bin der... Vater zu dem Baby hier?"

„Ja, du bist der Vater. Ich habe, als ich erfuhr, dass ich schwanger bin und wann es soweit sein sollte, mehrmals nachgerechnet... Als wir beide unsere gemeinsame Nacht hatten; das war im Juni zu meinem Geburtstag, als ich dich eingeladen habe... Da muss es passiert sein."
„Aber... Du hast mir gesagt, dass du verhütest, Katharina! Hast du etwa..."
„Ich habe es nicht drauf angelegt, schwanger zu werden. Vor allem nicht von dir, Sebastian. Du weißt genau, dass ich Medizin studieren will... Dass ich Kinderärztin werde und... Aber das kann ich ja jetzt vergessen; welche Klinik nimmt denn eine Mutter als Assistenzärztin? Naja, werde ich halt ganz für mein Baby da sein. Und das solltest du auch!"

„Ich? Ich wusste bis eben gerade noch nicht einmal, dass du schwanger bist!", verteidigte sich Sebastian und sah noch einmal auf den dicken Bauch von Katharina, der auf den Sänger wirkte, als sei er in den letzten Augenblicken noch einmal stark gewachsen. „Ich habe nicht damit gerechnet, dass ich ausgerechnet jetzt mit noch nicht einmal Mitte 20 schon Vater werde!"

„Und du meinst, ich hätte es darauf angelegt, schon Mutter zu werden? Obwohl ich noch nicht einmal richtig mit meinem Medizinstudium angefangen habe? ... Sebastian, ich bin erst im zweiten Semester gewesen; jetzt musste ich der Uni schon mitteilen, dass ich schwanger bin. Denkst du, das ist so einfach für mich?!"
„Nein, natürlich nicht. Aber... Was soll denn jetzt werden? Willst du das Baby..." „bekommen? Ja, muss ich ja... Als ich von meiner Schwangerschaft erfuhr, war ich schon in der vierzehnten Woche schwanger; selbst da war es für eine Abtreibung zu spät. Und aus medizinischen Gründen abzutreiben wäre auch nicht möglich gewesen; das Baby ist gesund."

Sebastian war froh, diese Aussage zu hören. Obwohl er noch immer völlig durcheinander war und nicht glauben konnte, dass seine Ex-Freundin von ihm schwanger war. Aber die Aussage, das wachsende Baby wäre gesund und hätte demnach auch eine gute Überlebenschance, schien dem Sänger von Feuerherz nicht ganz egal zu sein.

„Und wann... Wann ist es soweit? Wann bekommst du das Baby?", fragte Sebastian seine Ex-Freundin und Katharina antwortete: „Sobald ich in den Presswehen liege, mein lieber Sebastian. ... Aber das müsstest du ja noch irgendwo gespeichert haben... Wie das so funktioniert mit den Wehen und der Geburt eines Babys."

„Und weißt du auch schon, was es wird?", war die zweite Frage von Sebastian, worauf Katharina kurz nickte und anschließend erklärte: „Ja, ich weiß es schon... Was hältst du denn von Lilly? Wenn sie wirklich ein Mädchen ist?"
„Ein Mädchen? Eine kleine Tochter? Das ist ja wunderbar...", freute sich der junge Schlagersänger und Katharina, die schon einen Plan zurecht gelegt hatte, lächelte ebenfalls, als sie merkte, dass sich ihr Baby wieder meldete.
„Unsere kleine Maus hat schon einen ziemlich festen Tritt; vor allem in der Nacht. Das muss sie von ihrem Fußball-Papa haben. Und sie steht auf Musik. Auch wieder etwas, das sie von ihrem Papa hat. ... Vielleicht wird die Kleine ja die nächste Fußball-Nationalspielerin..."

„Frauenfußball... Naja, da drinnen wächst eher ein kleiner Podolski heran.", erklärte Sebastian, als ihm in den Sinn kam, mit seinem Sohn könne er ja Fußball spielen.

„Wirst du für unser gemeinsames Kind da sein, Sebastian? Das wollte ich eigentlich nur von dir wissen?", durchbrach Katharina plötzlich die Stille. „Ich muss das wissen, Basti. Sonst... Sonst kann ich unser Kind auch zur Adoption frei geben..."
„Das wirst du nicht tun, Kathy. Natürlich werde ich für das Kind da sein; es ist ja schließlich auch meine Schuld, dass es den Kleinen gibt... Wenn ich wirklich der Vater von dem Kleinen bin..."

„Der Vater von der Kleinen, Sebastian. Es ist ein kleines Mädchen, was ich hier die ganze Zeit noch mit mir herumschleppen muss...", erwiderte die werdende Mutter und nahm Sebastians Hand, die sie sich noch einmal vorsichtig auf den Bauch legte. „Es... Es ist unser gemeinsames Baby. Du wirst Papa..."
„Dann werde ich auch für das Baby da sein. Ich bin aber nicht bereit, ein Baby großzuziehen, dessen Vater ich nicht bin! Das muss dir klar sein. Alles kommt einmal ans Licht; auch, wenn ich nicht der leibliche Vater bin... Das wird..."

„Sebastian! Natürlich bist du der leibliche Vater der Kleinen. Merkst du denn nicht, wie sie gegen deine Hand tritt? Das macht sie sonst bei keinem anderen Menschen; auch nicht, wenn Papa... mich untersucht. Du bist der Vater, da bin ich mir hundert Prozent sicher...", erwiderte Katharina und Sebastian sah sie glücklich an.

Nach all den Monaten, in denen sie sich nicht gesehen hatten, war seine Liebe zu Katharina nur noch gewachsen und er flüsterte: „Katharina, ich... Ich liebe dich. Was hältst du denn davon, wenn du mich zu unserem nächsten Auftritt... einfach begleitest und ich zeige dir, wie sehr ich dich liebe? Ich habe dich nie vergessen, Kathy..."

„Meinst du, das ist eine gute Idee von dir, Sebastian. Ich will dir nicht im Wege stehen, wenn du eine neue Freundin kennen lernst; wenn du dich vielleicht während eures nächsten Auftritts in eine junge Frau verliebst und mich dann... einfach verlässt.", erwiderte Katharina und Sebastian seufzte, bevor er erwiderte: „Aber ich möchte trotzdem regelmäßig Kontakt zu meinem Kind, denk bitte daran. Ich habe ein Recht darauf, mein Kind regelmäßig bei mir zu haben...", wusste der Sänger und Katharina versprach ihm, dass er bestimmt viel Zeit mit dem Baby verbringen durfte.

Das FeuerherzfindelbabyWhere stories live. Discover now