2. Kapitel

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20.06.2008

Als ich zu Hause ankam, gab ich unserem Chauffeuer Charles meine Autoschlüssel damit er meinen Wagen in die Garage fuhr. Wütend stapfte ich die Treppe zu unserer Haustür hoch, schloss sie auf und warf sie hinter mir mit einem lauten Knall zu. Ludmilla, mein persönliches Zimmermädchen, tappste um die Ecke. "Schon wieder zurück? Ist etwas vorgefallen?,"fragte sie besorgt.  In meiner Wut ignorierte ich sie und das noch nicht mal mit Abssicht. Ich war so sauer dass ich gar nicht realisiert habe dass sie mit mir geredet hat. Ich ging an ihr vorbei in die Küche. "Sie sind schon zurück? Wollen Sie dass ich ihnen etwas zu Essen mache?,"fragte mich Edward, unser Koch. "Ein Kaffee reicht mir, danke. Sie können ihn dann in mein Ankleidezimmer raufbringen lassen,"meinte ich und ging aus der Küche zur Treppe in der Eingangshalle. Während ich die Treppe hinaufging zog ich meine Strickjacke aus und gab sie Ludmilla, die mir gefolgt war. Oben angekommen ging ich in mein Ankleidezimmer, noch immer gefolgt von Ludmilla. "Könntest du mich vielleicht alleine lassen? Ich hätte gerne meine Ruhe,"fragte ich sie. "Selbstverständlich." Sie lächelte mich an und verließ das Zimmer. Ich mochte Ludmilla. Sie war immer nett zu mir, auch wenn ich sie ab und zu mal anzickte. Es klopfte an der Tür und James, einer der drei Butler, kam mit meinem Kaffee hinein. "Oh danke James. Sagen sie doch bitte Charles Bescheid er solle den Bentley schonmal vorfahren. Ich werde in 10 Minuten bei ihm sein,"meinte ich und nahm den Kaffee von dem Tablet, welches er mir entgegen hielt. "Wird erledigt,"sagte James höflich und verließ ebenfalls das Zimmer. Insgesamt standen 13 Schränke in diesem Zimmer. Ich nahm einen großen Schluck von meinem Kaffee und öffnete den einzigen Schrank, welcher nicht mit Markenklamotten gefüllt war. Ich besaß diesen Schrank nur, weil ich in der Schule anders aussehen wollte. Zu Anfang zumindest. Eigentlich war ich genau wie Jenna. Arrogant, selbstverliebt, besitzergreifend und manchmal auch gemein. Aber bevor ich vor drei Monaten auf die Jefferston High kam, überredete meine Mutter, eine über und über soziale Frau, mich dazu mal in eine andere Rolle zu schlüpfen. In eine Rolle die nicht so beliebt war und von anderen vielleicht sogar gemeidet wird, um zu sehen wie andere sich fühlen. Insgeheim glaube ich, sie wolle das ich in eine andere Rolle schlüpfe, weil sie früher nie reich geschweigedenn beliebt war. Aber ich fand ihren Vorschlag gar nicht so schlecht. Also färbte ich mir meine Haare von einem rot wieder in meine Naturhaarfarbe Haselnuss-Braun und änderte meinen Kleidungsstil sowie mein Verhalten. Aber ich hatte genug. Genug davon herumgeschubst zu werden. Ich hab mich zwar in den letzten Monaten verändert, bin netter geworden und achtete auch nicht mehr aufs Aussehen aber ich wollte wieder ich selbst sein. Ich schlug den Schrank zu und ging zu einen der anderen. Aus diesem kramte ich mir ein Trägerloses Top, eine Hotpants und einen Bolero und zog mich um. Ich schminkte mich und schnappte mir von einem der Regale eine Sonnenbrille, sowie eine schwarze Louis Vuitton Tasche. Ich öffnete meinen Schuhschrank und nahm meine Lieblingsschuhe heraus die ich auch sofort anzog. Dann stolzierte ich vor meinem Spiegel hin und her. Wie schön es doch war wieder auf hohen Schuhen zu gehen. Ich betrachtete meine bunten Iron Fist Tomb Sweeper Peep Toe Schuhe, meine Lieblinge. Ich trug nur Iron Fist und natürlich Chucks. Ich grinste mein Spiegelbild an und trank auf dem Weg nach unten meinen Kaffee aus. Draußen wartete schon Charles mit dem Bentley auf mich. Er hielt mir die Tür auf und ich setzte mich auf den Rücksitz. "Danke Charles,"meinte ich. Charles nickte und machte die Tür zu. "Wo soll es denn hin gehen, Miss Manson?,"fragte er nachdem er sich ans Steuer gesetzt hatte. "Zum Friseur,"grinste ich. "Wie Sie wünschen, Miss."


I'm so PrettyWhere stories live. Discover now