Kapitel 17

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Erschrocken riss Krähenschwinge den Kopf herum und sah, wie zwei Füchse die Kinderstube zerstörten. Sie hatten den Lagerwall durchbrochen, genau da, wo die Kinderstube war.
Hinter ihm stürmten die Krieger aus dem Kriegerbau und stürzten sich auf die Füchse.

Einer der Füchse hatte eines Jungen von Honigfluss, Schwingenjunges, im Maul. Blut floss aus dem winzigen Körper des Jungen, seine grünen Augen waren vor Schreck aufgerissen, hatten jeglichen Glanz verloren.
Eichenblut rammte den Fuchs und der kleine, tote Körper landete vor Krähenschwinge's Pfoten. Der junge Krieger schauderte und betrachtete mit vor Schreck geweiteten Augen den gerade noch lebenden Katzenkörper.

"Helf uns, Krähenschwinge!",hörte er einen Krieger, dessen Stimme er nicht zu ordnen konnte, nach ihm rufen.
Der dunkelgraue Kater löste sich aus seiner Starre und sprang zu seinen Clankameraden, um ihnen zu helfen.
Fuchsstern kämpfte zusammen mit Dornenstich und Tiefschatten gegen einen der Füchse. Die beiden jüngeren Krieger bissen dem Fuchs in die Pfoten, während Fuchsstern dem Fuchs in die Augen kratzte.

Der Fuchs jauelte laut, riss sich los und schnappte nach Krähenschwinge. Er versuchte auszuweichen, aber der Fuchs packte ihm am Hinterbein und schleuderte ihn gegen den Moosfelsen.
Benommen blieb Krähenschwinge unter diesem liegen, bemühte sich, nicht das Bewusstsein zu verlieren. Aber wie sehr er auch dagegen ankämpfte, die Schwärze holte ihn doch ein.

Krähenschwinge erwachte im Heilerbau, der starke Kräutergeruch stach ihm in der Nase. Ungewollt erinnerte ihn dieser Geruch an sein erstes Training mit Eichenblut, nur, dass zu dem Kräutergeruch der Gestank nach Blut und Fuchs in der Luft lag.
Um das verletzt Hinterbein des Katers waren Spinnenweben gewickelt und als er versuchte es zu bewegen, zischte er schmerzerfüllt auf.

Im Heilerbau lagen noch einige andere verletzte Katzen, Dornenstich und Tiefschatten, die mit Fuchsstern gekämpft hatten, und Zweigpfote und Falkenkralle. Der junge Krieger beobachtete, wie Kastanienblüte gerade einen Verband aus Spinnenweben um Falkenkralle's Pfote löste. "Sind die Füchse weg?",fragte der junge Krieger.
Dornenstich antwortete ihm. "Ja. Aber.. Schwingenjunges ist..",miaute er, brach dann aber ab und vergrub seine Schnauze in seinen Pfoten.
"Das tut mir leid für dich.",hörte Krähenschwinge Falkenkralle murmeln.

"Dafür, dass es zwei Füchse waren, sind erstaunlich wenige Katzen schwer verletzt worden.",sagte die Heilerin mit einem kurzen Blick auf Zweigpfote, der ohnmächtig in seinem Nest lag.
"Er ist ein starker Schüler, er wird es schaffen." Die tiefe Stimme von Rindenbart ließ Krähenschwinge seinen Kopf heben. Der Krieger trat gerade in den Heilerbau und setzte sich neben seinen Schüler.

"Rindenbart, ich muss dich bitten, den Heilerbau zu verlassen.",sagte Kastanienblüte mit einem komischen Blick zu Rindenbart. "Es sind schon genug Katzen hier. Wie wäre es, wenn du jagen gehen würdest? Dann kannst du Zweigpfote etwas mitbringen, wenn er währenddessen aufwacht.",schlug die Kätzin vor, worauf der schildpatt Kater nur nickte und den Bau verließ. 

"Wie lange muss ich hier bleiben?",fragte Krähenschwinge die Heilerin dann und betrachtete sein Hinterbein. "Einige Tage. Dann solltest du dich aber auch nicht zu sehr anstrengen. Zum Glück bist du nicht allzu schwer verwundet worden.",antwortete sie, worauf der junge Krieger seinen Kopf wieder auf seine Pfoten legte.

Monde vergingen, Krähenschwinge machte das Kriegerdasein Spaß, zu Jagen und auf Patrouillen zu gehen. Trotzdem machte ihn die Sache mit Honigfluss und Dornenstich immer noch etwas wütend und traurig.
Aber langsam konnte er darüber hinweg sehen und dem MoosClan ein treuer Krieger sein.

Warrior Cats - Wald des Todes (S1, Band 1)Où les histoires vivent. Découvrez maintenant