Kapitel 13

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Am Abend lag ich in meinem Bett und dachte über den Tag nach. Ich war erleichtert darüber, dass Liam und ich wieder einigermaßen normal miteinander umgingen und wieder gemeinsam lachen konnten.
Das hatte mir gefehlt. Diese unbeschwerte Art, wie wir gemeinsam Scherze machten, uns im Spaß ärgerten und zusammen kuschelnd vor dem Fernseher saßen.
Einfach die Gewissheit, dass jemand an meiner Seite war, der mich verstand und mich so akzeptierte, wie ich war. Und trotz allem, was zwischen Liam und mir passiert war, wusste ich, dass er genau das noch tat.
Als mein Handy vibrierte, griff ich danach und musste im nächsten Moment lächeln.
Ich hatte zwei neue Nachrichten. Eine von Tobi und eine von Liam.
Zuerst las ich die meines besten Freundes:

Hey Sonnenschein,
wie geht's dir? Wie war dein Tag und was hast du so gemacht?
Du fehlst mir, hier ist irgendwie keiner, der auch nur ansatzweise so cool drauf ist, wie du es bist.
Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder.
Kuss,
Tobi

Schnell antwortete ich:

Hey Hase,
mir geht's super, ich habe mich heute mit Liam getroffen, wir haben uns irgendwie wohl wieder vertragen. Ich erzähle dir das aber einfach bei unserem nächsten Telefonat.
Du fehlst mir auch und dass niemand so cool ist wie ich, ist ja wohl klar. Aber was ist mit der Kleinen aus deinem Kunst-Kurs? Gabriella? Von ihr hast du doch ständig geschwärmt.
Wie geht's dir denn sonst so?
Fühl dich gedrückt,
Maya

Schmunzelnd las ich anschließend die Nachricht, die Liam mir geschickt hatte.

Danke für den Tag, es war toll.
L.

Toll. Das war alles? Der Tag war "toll"? Na ganz große Klasse.
Seufzend antwortete ich auch ihm.

Ja, fand ich auch.

Ich wusste nicht, ob ich auf seine Antwort warten sollte, doch sie kam fast sofort.

Liam: alles in Ordnung bei dir? Du klingst so genervt?
Maya: nein, ich habe lediglich auf deine Nachricht geantwortet
Liam: mhm... Dich stört das "toll" oder?
Maya: was? Nein, wieso sollte es?
Maya: ja okay, vielleicht ein bisschen
Liam: dachte ich mir schon. Ich kenne dich doch, also... Was ist los?
Maya: ich weiß nicht, vielleicht habe ich mir einfach nur gewünscht, dass es zwischen uns... Mehr gibt, als nur Freundschaft.
Liam: Maya... Du weißt, dass zwischen uns einfach zu viel passiert ist, als dass wir jetzt einfach dort weitermachen könnten, wo wir aufgehört haben. Du hast dich verändert, das habe ich sofort gemerkt. Du bist viel entspannter, ruhiger, total süß... Aber lass uns beiden etwas Zeit. Nicht nur mir zuliebe, sondern für uns beide. Wir brauchen diese Zeit, um gemeinsam herauszufinden, ob uns Liebe wirklich verbindet und vor allem, ob es diesmal nicht auch wieder zum Scheitern verurteilt ist. Verstehst du das?
Maya: ich wünschte, ich könnte nein sagen, aber das wäre gelogen. Ich weiß ja, dass du recht hast.
Liam: ich liebe dich, Maya und das weißt du... Und irgendwann wird aus uns sicher wieder ein Paar, nur momentan würde ich es gerne bei Freundschaft belassen.
Maya: ich liebe dich auch... Gute Nacht, Liam

Nachdem ich mein Handy zur Seite gelegt hatte, dachte ich über alles nach, was er geschrieben hatte, bevor ich die Augen schloss und einschlief.

Von Hass zu Liebe 2Where stories live. Discover now