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Erstmal danke an die, die das hier lesen. ♣Ich weiß, das war ein richtig kurzer Teil, ich glaube alle Teile werden so kurz, ich kann nicht wirklich lange Kapitel schreiben. Trotzdem viel Spaß und stay beautiful my little leaf ♣

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"Hast du mich verfolgt?" Der Elb und ich waren ins Gespräch gekommen, hatten uns auf zwei der Stühle gesetzt und unterhielten uns. Der Elb hatte mir Tee angeboten, ich lehnte jedoch ab. Erst erschreckt er mich zu Tode und jetzt antwortet er mir nicht mal mehr. Er zog einen meiner Pfeile aus seinem Köcher und hielt ihn mir hin. "Gehört der dir?" Ich nahm ihn dankend an, und wunderte mich, wo er ihn her bekommen hatte. "Wo..." Der Elb unterbrach mich.

"Mein Name ist Legolas, würdest du mir deinen verraten?" Er war aufgestanden und lief im Raum herum. Ich musste seinen Namen ein paar Mal in meinem Kopf wiederholen. Ich sprach ihn ein paar Mal in meinem Kopf, nur für mich, nur für meine Seele. Ich schloss die Augen. Legolas gab keinen Ton von sich, er stand noch immer mitten im Raum. "Ich sollte gehen" Entschlossen stand ich auf, und bevor Legolas reagieren konnte, kletterte ich die wackelige Pfeil-Leiter hinunter. Ich hatte die Pfeile überschätzt und so brach einer unter mir zusammen. Ein Atemzug, und ich war unten auf dem harten Waldboden aufgeschlagen. Ich rappelte mich auf. Schlimmere Stürze hatte ich sowieso schon erlebt. Ich schaute nicht zurück zum Baumgebilde, ich wollte diesen Legolas nicht noch einmal sehen. Ich werde mir nicht mein Leben kaputt machen lassen. Nicht von ihm.

F l a s h b a c k

"Geh, na los..." ruft meine Mutter. "Schnell, lauf..." Ich höre jemanden schreien, ich höre Schritte und renne schneller, bis ich meine Mutter nicht mehr sehe. Immer wieder schaue ich zurück. Mein Haar ist voller Blätter.

"Dein neues Leben ist hier" sagt meine Mutter, und schubst mich mit ihren einst so zarten Händen in den Wald. "Wieso?" "Warum?" frage ich immer wieder, immer und immer wieder. Niemals habe ich eine Antwort erhalten. Nicht ein einziges Mal. Meine Füße brennen, zu lange bin ich nicht mehr im Wald gewesen. Ich will das alles nicht. Ich will zurück. Zurück zu Mutter. Zu Vater. Zu meinen Schwestern. Aber ich renne weiter, bis meine Beine nachgeben und ich auf dem Waldboden liegen bleibe.

F l a s h b a c k   /   E n d e

Schließlich blieb ich doch stehen und drehte mich um. Meine Augen erblickten Legolas, wie er sich mit einem Arm an der Tür des Gebildes festhielt, und mit der anderen Hand seinen Bogen. Er sah mich nicht, und ich drehte mich wieder von ihm weg. "Wer ist dieser Legolas?" fragte ich mich selber mit Stimme und beschleunigte mein Tempo. Es wurde immer dunkler. Als Waldmädchen erledigt man um diese Zeit die Aufgaben für die Nacht und den frühen Morgen. Meine Gedanken schweiften jedoch einzig und allein um Legolas. Was wollte er von mir? Inständig hoffte ich, er würde mir nie wieder begegnen. Aber tief im Inneren wünschte ich mir das Gegenteil. Ich schüttelte den Kopf. Ich blieb stehen, beherrscht von Gedanken, die ich nicht kontrollieren konnte. Es war bereits zu dunkel, um ein Lager einzurichten. Bevor der Mond seine höchste Position erreicht hatte, würde ich wohl beim Tor, das ich die letzten Tage gesehen hatte, sein. Das war meine einzige Chance für diese Nacht. All die Jahre hatte ich eine Unterkunft im Wald. Ein kleines Haus. Ein kleines Bett. Ich konnte mich ernähren. Und dann? Dann kamen die Orks. Hinterlistig haben sie mich am Abend überrascht, ich hatte keine andere Wahl als zu fliehen. Selbst wenn ich gekämpft hätte, sie waren in der Überzahl. In bester Kondition war ich an diesem Abend bei Weitem nicht.

Mein neues Ziel war das Tor im Düsterwald. Schon bald sah ich das Baumgebilde und schlich leise darunter hinweg, sodass, wenn jemand darin säße, mich nicht bemerken würde. Ich entschloss mich zu rennen. Je schneller ich dort war, desto besser. Doch kurz vor dem Tor packte mich die Angst. Meine Fingernägel krallten sich in die dicke Baumrinde und ich zog meinen Kopf aus dem Blickwinkel der Wachen. Ohne zu atmen ließ ich mich so leise es ging auf den Boden sinken und schloss meine Augen. Die Müdigkeit fiel über mich her, und ich schlief ein, immer noch an einem Baum lehnend.

Stay strong, my little leafWhere stories live. Discover now