kapitel 12

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markus


»Magnus!« die Stimme meines Vaters dringt von der Dachterrasse, er hört sich wütend an. Ich ziehe automatisch meinen Kopf ein und hoffe, dass ich es nicht abbekomme. »Wo ist die Grillzange?« schreit er dann hinterher.

»Keine Ahnung, frag Markus!« verweist Magnus auf mich. Ich sehe meinen Bruder böse an, er steht keine zwei Meter von mir entfernt. Ich versuche gerade Besteck heraus zu suchen, dass sich wenigstens ein bisschen ähnlichsieht. Das ist bei uns ziemlich schwer. Aber ich glaube, dass es Charlie wahrscheinlich egal ist.

»Du hast hier doch letztens gegrillt.« Magnus verdreht die Augen, schlägt mir gegen den Hinterkopf als er an mir vorbei geht hinaus auf die Dachterrasse. Toni sieht mich an. Sie macht gerade einen Salat an und versucht mich aufmunternd an zu lächeln.

Seit dem Charlie und ich über unsere Mutter geredet haben, hat sich etwas zwischen uns verändert. Ich kann nicht sagen was, aber ihre Blicke, mir gegenüber sind anders. Vor allem, hat sie mich nach dem Gespräch umarmt, was sie nie getan hat und was ich auch nie von ihr erwartet habe. Aber es hat sich gut angefühlt, unheimlich gut.

»Ich hoffe, dass er heute Abend sich nicht so aufführt!« flüstert Toni mir zu, mit dem Blick zu Magnus, der mit meinem Vater diskutiert. Toni, kommt genau so wenig mit Magnus klar wie ich. Eigentlich ist das gut, aber es ist auch nicht wirklich leicht.

»Ich glaube Charlie weißt ihn schon Zurecht!« ich zucke mit den Schultern. Magnus und Charlie kommen nicht gerade gut miteinander aus. Sie gibt ihm immer ziemlich harter Konter und damit kommt mein Bruder nicht klar.

»Ich hoffe das Beste für alle!« Toni lächelt leicht und geht dann nach draußen um den Salat auf den Tisch zu stellen. Ich stecke das Besteck in ein Glas, damit sich jeder das raus nehmen kann was er brauch. Als es an der Tür klingelt.

Ohne umschweifen, trete ich in den Flur und öffne kurz darauf die Haustür.

Lio, Charlies kleiner Bruder, kommt zuerst zum Vorschein und grinst mich breit an. Er hat die gleichen dunklen Haare wie Charlie, trägt eine Jeans und T-Shirt. Außerdem hat er eine große Salatschüssel dabei. Lio, ist das komplette Gegenteil von Charlie, er ist aufgeweckt, lacht gerne und kapiert wahrscheinlich noch nicht so ganz, dass sein Vater nie wieder kommt.

»Hey!« meine ich, lasse ihn durch. Charlie kommt die Treppen nach oben, zusammen mit ihren Großeltern. Das erste was mir an ihr auffällt, ist dass sie ein Kleid trägt. Es ist irgendwie sehr ungewöhnlich, weil ich nicht vermutet hätte, dass sie so etwas überhaupt besitzt. Es hat feine Träger, einen tiefen Ausschnitt und legt ziemlich viel von ihren Beinen frei. Dazu trägt sie schwarze Stiefel. Sie sieht umwerfend aus. Auch wenn man, ihre zahlreichen Narben sieht. Ihre Haare trägt sie offen.

»Hey!« sagt sie, als sie vor mir steht. Über ihrem linken Schlüsselbein kann man die weiße Narbe sehen, von dem Bruch, den sie damals wahrscheinlich operieren mussten. Ich bin etwas verwirrt, sie sieht so unverschämt gut aus. »Frag nicht wegen dem Kleid, meine Oma meinte, dass es eine gute Idee wäre.« sie verdreht die Augen.

»Hey!« sage ich, löse mich davon, sie an zu starren und nehme sie kurz in den Arm. Sie riecht nach Vanille und Schmieröl. Wie schafft sie es immer, dass es so eine gute Mischung ist?

»Meine Oma Fanny und mein Opa Leonard!« stellt sie dann ihre Großeltern vor. Ihre Großmutter ist eine schlanke dunkelhaarige Frau, von der ich nicht erwartet hätte, dass sie acht Jungs auf die Welt gebracht habe und ihr Großvater, hat graumeliertes Haar und einen graumelierten Bart. Er sieht jung aus, definitiv nicht wie ein Großvater. Sie lächeln beide fröhlich.

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