♦ 8. Kapitel

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Verwirrt sah ich ihn an. Sein Schmunzeln verschwand nicht von seinen rosigen Lippen und in seinen Augen funkelte der Schalk. Ich wusste nicht, ob es ein Witz war, oder ob er es ernst meinte. »Ernsthaft?«
River nickte. »Ja. Damals hast du gesagt, ich mache die besten Pancakes. Und dass du sie abgöttisch liebst.«
»Dann musst du mich wohl wieder daran erinnern. Denn heute Morgen habe ich welche gegessen und sie waren köstlich.«
Er verzog für einen Moment das Gesicht, dann grinste er schief. »Meine sind köstlicher. Du wirst schon sehen.«
Nun war ich neugierig und sah ihn wie ein kleines Kind an, das ihre Eltern fragte, was sie denn da hinter ihrem Rücken versteckt hielten. Leise lachte er und schüttelte dabei den Kopf. »Deine Neugier hast du nicht verloren, aber ich werde es dir nicht sagen. Das wirst du dann schon sehen.«

»Ach bitte. Sag schon«, bettelte ich, doch er schüttelte nur amüsiert den Kopf. »Deine Ungeduld hast du auch nicht verloren.« Leicht runzelte ich die Stirn und legte meinen Kopf schief. Dabei musterte ich ihn. River schien viel über mich zu wissen. Warum um alles in der Welt fand er es dann besser, wenn er sich so zurückhalten und undurchdringlich mir gegenüber verhielt?

»Darf ich dir ein paar Fragen stellen?«, fragte ich schließlich. Sofort verschwand das Lächeln von seinen Lippen. »Warum?«

»Na ja, du scheinst mich gut zu kennen aber ich habe dich sozusagen vergessen. Und alles, was wir erlebt haben. Also darf ich ja wohl ein paar Fragen stellen«, antwortete ich ihm und sah ihn lange an. Er seufzte. »Wieso willst du Mace keine Fragen stellen?«
Nun war ich verwirrt. Ich verstand nicht, wie er jetzt auf Mace kam, wenn ich ihm doch einfach nur ein paar Fragen stellen wollte. »Ich hab Mace schon ein paar Fragen gestellt. Aber er wird mir jederzeit Antworten geben, und da bin ich mir bei dir nicht so sicher, weswegen ich jetzt frage, wo du mich nicht von dir stößt sondern mich um dich haben willst. Also wenn ich es nicht tue, bekomme ich vielleicht nie wieder die Gelegenheit dazu.«

River blinzelte und sah mich lange an. »Mallory, vielleicht ist es besser, wenn ich dir keine Fragen beantworte. Du hast doch Mace. Wieso willst du also etwas wissen?« Empört schnappte ich nach Luft und verschränkte die Arme vor der Brust. »Wieso benutzt du Mace immer als Ausrede? Ich will auch etwas über dich wisse, weil ich das Gefühle habe, dass du mir wichtig bist. Also will ich auch von dir etwas wissen. Und jetzt komm nicht wieder mit diesem scheiß Gelaber, dass es besser ist, wenn du so unterkühlt bist.«
River seufzte. Nickte dann aber.
»Was willst du wissen?«

»Wie haben wir uns kennengelernt?«, erkundigte ich mich. Erstmal hatte ich vor, ihm die selben Fragen zu stellen, wie Mace. Also so ungefähr.

»Am Tag, an dem wir hier her gezogen sind wolltest du helfen die Kartons nach oben zu tragen. Meiner war ziemlich schwer, weil dort meine ganzen Utensilien für meine Kamera drinnen waren. Du bist hin und her geschwankt, also habe ich dir den Karton angenommen und du hast protestiert und wir haben angefangen zu streiten. Ich wollte einfach nicht, dass du dir wehtust und dass meine Sachen kaputt gehen und das hat irgendwie deinen Stolz verletzt. Also habe ich dir den Karton kurz vor meinem Zimmer wieder gegeben. Das lustige war aber, dass du gestolpert bist, als du ihn nicht mehr in der Hand hattest und ich dich auffangen musste.« Beim letzten Satz zuckte ein Schmunzeln um seine Lippen. Röte schoss mir in die Wange. Irgendwie passte das ganz gut zu mir.

»Wie peinlich«, murmelte ich und spürte wie meine Wangen kochten. Das Schmunzeln auf seinen Lippen wurde breiter. »Nicht wirklich. Es war ganz süß.«

»Süß? Wie kann sowas bitte süß sein?«, fragte ich. Er grinste schief. »Na, dass passiert doch immer in Filmen und Büchern.« Sofort wurde ich noch roter und wandte den Blick ab. Mir war nicht klar, dass Jungs so schnell von einer Stimmung zu „flirty" switchen konnten. Das war ja schlimmer als bei Frauen!

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