15. Kapitel

302 10 1
                                    

Als ich die Treppe zur großen Halle hinunter kam, richteten sich alle Augen auf mich. Es war mir etwas peinlich! Deshalb ging ich rasch auf Draco zu.
"Hermine?", hakte er nach und starrte mich an.
Ich nickte.
"Wow", hauchte er und ich musste lachen.
Dann sah ich Ginny auf Harry zu schweben und die beiden folgten den anderen Champions in die große Halle.
Wenig später durften wir auch hinein und die Champions begannen den Eröffnungstanz.

Der Weihnachtsball war das beste, was ich bisher in Hogwarts erlebt hatte! Draco und ich tanzten fast den ganzen Abend und als er uns etwas zu trinken holte, forderte Krumm mich sogar einmal auf. Es war eigenartig mit ihm zu tanzen! Er war nett und berühmt, aber für mich zählte das nicht wirklich. Er konnte nicht einmal richtig Englisch sprechen!

Als Draco mich später zum Gryffindor-Turm brachte, konnte ich gar nicht mehr aufhören zu strahlen. Es war mit Sicherheit der beste Abend meines Lebens gewesen!
"Danke", murmelte Malfoy, als er mich umarmte.
Ich konnte nur weiter grinsen und mich an ihn schmiegen. Er sah mir direkt in die Augen, doch bevor er mich küssen konnte, hob ich rasch eine Hand vor den Mund, um mein Gähnen zu verstecken. Draco lachte leise in sich hinein.
"Wir sehen und morgen", grinste er und gab mir einen Kuss. "Und dann steht noch der Besuch bei meinen Eltern"

Am nächsten Morgen ging ich mit Harry, Ron und Ginny hinunter in die große Halle. Wir hatten lange geschlafen und ich befürchtete schon, Draco verpasst zu haben, als ich ihn am Tisch der Slytherins entdeckte. Flint saß neben ihm und das gesamte Team hatte ich um ihn versammelt, als würden sie etwas planen. Dabei spielten die Mannschaften in diesem Jahr doch gar kein Quidditch! Ich musste Draco danach fragen.
Als er mich kommen sah, winkte er mich zu sich und da wir eh am Tisch der Slytherins vorbei kamen, ging ich ein paar Meter den Gang hinunter zu ihm.
"Heute kein Buch?", fragte er grinsend und klopfte neben sich auf die Bank. Ich setzte mich mit einem Blick zu den anderen, die mich mit bösen Blicken musterten.
"Nein, heute nicht", beantwortete ich seine Frage.
"Hör zu, wir fahren heute Abend mit dem Hogwarts Express nach London", sagte er leise. "Hast du deinen Eltern schon geschrieben, dass..."
Er verstummte, als ich den Kopf schüttelte.
"Ich sage dir nachher, warum. Du musst mir dabei helfen"
"Okay"
Ich fing Ginnys Blick auf und stand rasch auf.
"Ich gehe mal rüber zu den anderen"
"Heute Mittag, Raum der Wünsche", sagte er knapp, dann wandte er sich wieder zu Flint.

"Fahrt ihr auch weg?", fragte ich Harry, Ron und Ginny, als ich mich zu ihnen setzte und mir ein Toastbrot nahm.
"Nein, Harry ist doch ein Champion", sagte Ginny und ich bemerkte, wie sie ihn verträumt anlächelte. "Und du?"
"Na ja, Draco und ich fahren zu seinen Eltern"
"Wie bitte?"
Alarmiert sahen Harry und Ron auf und starrten mich entgeistert an.
"Es ist eine Sache, mit Draco zusammen zu sein. Er ist nett. Aber es ist eine ganz andere Sache, zu einem ehemaligen Todesser nachhause zu gehen. Dort wimmelt es wahrscheinlich vor schwarzmagischen Artefakten!", sagte Harry ernst.
"Ich weiß, was ich tue", sagte ich knapp und vermisste nun doch ein Buch, hinter dem ich mich hätte verstecken können!

Nach dem Mittagessen wartete ich vor dem Raum der Wünsche auf Draco. Dieses Mal war er wirklich spät dran und ich tigerte unruhig vor dem blöden Wandteppich herum, bevor er kam.
Er schloss mich in seine Arme und vergrub das Gesicht in meinem Haar, als er kam. Dann küsste er mich, bevor wir drei Mal an dem Wandteppich vorbei gingen und in den Raum der Wünsche gelangten.
Wir setzten uns auf das Sofa und ich betrachtete das Pergament und die Feder, die auf dem Tisch lagen.
"Wo ist das Problem?", fragte Draco leise. "Ich dachte, meine Eltern wären das Problem"
"Mein Vater", seufzte ich. "Er ist unmöglich. Kein Junge kann mich besuchen oder sowas. In der Grundschule hatte ich mal einen Klassenkameraden nach der Schule mitgenommen, weil wir einen Vortrag zusammen machen mussten. Mein Vater ist ausgeflippt. Und neulich hat er einen Jungen fast zusammen geschlagen, nur weil er mir ein Kompliment gemacht hat! Von einem Zauberer wird er noch weniger begeistert sein"
Draco lehnte sich zurück und seufzte laut.
"Okay, hör zu. Schreib..."

Eine Stunde später hatten wir einen Brief geschrieben, der mir so vorkam, als wäre er ungefährlich!

Liebe/r Vater&Mutter
Ich bin nun 14 Jahre alt und eine Hexe. Damit bin ich alt genug, um mich zu verteidigen gegen Dinge, von denen viele aus den Jahrgängen über mir nur träumen können. Ich prahle nicht damit, die beste in unserem Jahrgang zu sein, ich möchte euch nur daran erinnern, dass nicht viele Zauberer (und schon gar keine aus meinem Jahrgang) die Fähigkeit besitzen, mir auch nur den geringsten Schaden zu zufügen! Mit eurer Erlaubnis möchte ich euch im Sommer jemanden vorstellen, bei dem mir eure Meinung ganz besonders wichtig ist, da ich ihn sehr mag. Hoffentlich wisst ihr euch zu benehmen, denn auch er ist ein Zauberer und zwar ein sehr guter :)
Mit der Bitte, euch nicht zu sehr aufzuregen, sondern euch zu freuen
Hermine

"Bist du dir sicher?", fragte ich Draco zum 100-sten Mal.
"Komplett", versicherte er mir.
Gemeinsam brachten wir den Brief in die Eulerei, dann trennten wir uns, um unsere Sachen zu packen.

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Wer spielt alles Hogwarts Mystery?
Ich bin seit Anfang dabei!

Not another Dramione-FFOnde histórias criam vida. Descubra agora