Immer dieser Richard

150 3 1
                                    

Ich ging nach draußen um Lenzi zu putzen, der kleine Vollblut Wallach wieherte mir schon entgegen als ich das Tor des Turnierstalls öffnete. "Oh, ich freue mich auch dich zu sehen", sagte ich freudig zu ihm. Ich streifte Lancelot sein Blaues Eskadron Halfter über und ging mit ihm in die Putzhalle. Auf dem Weg dort hin kamen mir Niklas und Tim entgegen die gackernt zu ihren Pferden gingen.
In der Putzhalle war gerade viel los, da gleich eine Schnupperreitenferienaktion statt finden würde. Unter all den kleinen Kindern stach mir Ariane direkt ins Auge. Sie putzte gerade Con Amore und ihr war anzumerken, dass ihr die ganzen Kinder richtig auf die Nerven gingen, aber auch ich war das gewuschel schon nach wenigen Minuten leid. Ich mochte kleine Kinder eigentlich aber wenn so viele auf einem Haufen sind gehen sie einem richtig auf die. Nerven. Ich beschloss Lenzi nur ein Mal über zu putzen und dann direkt aufzusatteln, doch das war leichter gesagt als getan. Ich brauchte 10 Minuten um den Sattel und die Trense zu holen. Da ständig kleine Kinder in mich hinein rannten und nicht an die Seite gingen wenn man ihrgenrwo durch wollte. "Sch****", dachte ich, als ich feststellte, dass ich meine Gamaschen vergessen hatte. Dann fielen mir plötzlich meine neuen Bandagen ein, die ich am Vortag gekauft hatte. Ich ging aus der Putzhalle hinaus und stieg auf mein klappriges Fahrrad. Im Haus wurde ich schon von meiner Mutter erwartet. Sie sagte, dass ich beim nächsten Mal meine Sachen direkt mitnehmen soll und lache darauf kurz auf. Ich riss ihr meine schwarzen Bandagen aus der Hand und lief wieder nach draußen wo ich wieder mit dem Fahrrad zurück zur Putzhalle fuhr. Lancelot stand immer noch ruhig da und döste vor sich hin, doch er erwachte aus seinem Halbschlaf, als ich ihm die Bandagen dran machen wollte, denn das mag er gar nicht. Er versuchte nach mir zu treten. Das kannte ich aber schon und wich geschickt aus. Nach 2 Minuten gab er auf und ließ sich alles bereitwillig gefallen. Als ich fertig war fürte ich ihn über den Hof in die neue Halle, wo mein Vater schon Hindernisse aufgebaut hatte und auf der Tribüne auf mich wartete Als er mich sah fragte er aufgebracht wo Tim und Niklas heute morgen gewesen sind sie hätten eigentlich vor mir Springstunde gehabt. Ich sagte ihm, dass ich es nicht wüsste, aber das sie mir auf der Stallgasse entgegen gekommen sind. Er erwiderte, dass er sich mit ihnen persönlich unterhalten wolle. Aber dann starteten wir mit dem Training für das Turnier. Wir fingen mit ein Paar kleineren Sprüngen auf L Niveau an und steigerten uns bis zur Grand Orix Höhe. Mein Paps war sehr zufrieden mit uns und meinte, dass wir gute Chancen beim Turnier haben werden. Zum Schluss fragte ich noch kurz ob er heute Fritzi Reiten würde. Ich hoffte so das er nein sagen würde, doch ich wurde enttäuscht. Also ging ich meinen schönen Hengst nur besuchen. Später beschloss ich mit Hilda ausreiten zu gehen. Ich rief Melike an und fragte sie ob sie mit Smiley mit mir ausreiten gehen möchte. Sie meinte sie ist in 5 Minuten da und ich solle die Pferde schon Mal vom Paddock holen. Ich gebrauchte ein bisschen Zeit bis zum Paddock, deswegen war Melike schon auf dem Hof, als ich mit Hilda und Smiley am Strick zurück kam. Sie fiel mir um den Arm. Auch sonst benahm sie sich komisch. Sie war aber nicht unzufrieden, sondern einfach nur aufgedreht und hibbelig. Sie nahm mir Smileys Strick aus der Hand und ging neben mir her zur Putzhalle. In der Putzhalle banden wir unsere Pferde an und dann hatte ich endlich die Möglichkeit Melike zu fragen was los ist. Ich fragte:"Was hast du denn heute? So glücklich habe ich dich ja schon lange nicht mehr gesehen." Sie vertröstete mich mit einem "im Wald. OK?". Dann standen wir still neben einander. Es waren nur ab und zu leise Nebengeräusche zu hören. Plötzlich wurde das Schweigen gebrochen. Mein Vater kam durch die Tür und fragte mich ob ich einige seiner Pferde in der nächsten Zeit reiten könnte da er verhindert wäre. Jetzt muss der schnell zum Krankenhaus, er versprach mir, dass ich schnell zurück kommen würde. Jetzt war wieder verschwunden, ich sah Melike verwundert an und sie mich ebenfalls deswegen wollten wir unsere Gedanken auf einem Ausritt loswerden. Wir sattelten Hilda und Smiley. Aber irgentetwas hinderte mich weg zu reiten. Ich hatte das dringende Bedürfnis zu fragen was mit meinem Vater ist. Ich fragte Melike ob es OK wäre wenn ich eben meine Mutter fragen würde was passiert ist. Sie versicherte mir, dass es nicht schlimm ist und ich ging ins Haus. Ich suchte meine Mutter im ganzen Haus und fand sie schließlich weinend auf dem Dachboden. Sie schaute kurz hoch, als ich herein kam, dann war es still im ganzen Raum. Ich brach als erste das Schweigen und fragte was los war. Daraufhin schüttelte ich nur den Kopf und ging zu ihr. Sie war so erschüttert, weil Richard Jungblut aus dem Gefängnis entlassen wurde und Papa gleich Mal besucht hatte. Er hatte Wind davon bekommen, dass Tim nun bei meinem Vater trainiert und wollte ihn zur Rede stellen. Er hatte meinen Vater so doll getreten, dass dieser erst Mal zum Krankenhaus gefahren ist. Dann fragte ich sie warum ich seine Pferde Reiten soll. Darauf antwortete sie nur, dass er sehr starke Schmerzen hat und auch sein Bein stark angeschwollen ist. Es ist zu 99% sicher, dass es gebrochen ist.

Elena ein Leben für Pferde Donde viven las historias. Descúbrelo ahora