66|Jolina

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Your Story: 

Caption: today💭 

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Caption: today💭 

Chat between Stella and you: 

Stella: Alles wird gut ja? 

Me: Ja..

Stella: Ich denk an euch<3 

Me:❤️

***

Müde schlage ich die Autotür und spüre sofort Nils' Hand, welche sich um meine schlingt. Nach 3 Stunde Autofahrt sind wir endlich angekommen. 

"Na komm.", murmelt er mir ins Ohr. Ich weiß er möchte stark sein. Stark für mich. Aber eigentlich müsste ich diejenige sein die stark ist. Ich muss stark für ihn sein.

Aufmunternd -was bestimmt mehr gequält aussieht, als alles andere- lächle ich ihn an und laufe langsam hinter seinen Eltern her.

Die Glastür öffnet sich automatisch und mir steigt sofort der typische Krankenhaus-Geruch in die Nase.  

Ich setze mich auf den harten Plastik Stuhl, während ich den leisen Stimmen von Nils' Eltern lausche welche Nils' Aufnahme regeln. Mit geschlossenen Augen, atme ich tief durch. 

'Alles wird gut'.

Wie ein Mantra sage ich es in meinem Kopf auf. Immer und immer wieder. 

"Jolina Schatz kommst du?", Nicole, Nils' Mutter lächelt mich schwach an. Man sieht ihr ihre Angst deutlich an. Dunkle Augenringe und eine tiefe Sorgenfalte auf der Stirn sind noch auffälliger als die letzten Tage. 

Ich weiß das Nils sich Vorwürfe macht. 

Vorwürfe, weil wir nachts nicht mehr richtig schlafen können.

Vorwürfe, weil wir egal was er macht, Angst um ihn haben.

Vorwürfe, weil seine Eltern nicht mehr arbeiten gehen wollen und sich Urlaub genommen haben.

Ich weiß es und das tut mir weh. Er sollte keine Schuldgefühle haben. Er sollte sich um sich kümmern.

Das Zimmer sieht gar nicht so schlimm aus wie ich es mir vorgestellt habe. Die Wände sieht zwar weiß, aber die Möbel sind aus einem schönen hellem braunem Holz und am Fenster stehen zwei grüne Sessel. Über dem Bett hängt ein Bild aus der Natur und gegenüber hängt ein Fernseher an der Wand. 

"Ist doch ganz okay, oder?", murmelt Nicole und schaut Nils and welcher nur kurz nickt. 

***

Ein letzter Kuss und schon wird er von mir weg geschoben. Die Tränen, welche ich vor ihm noch so gut zurück halten konnten, laufen meine Wangen runter und ich schluchze kurz auf. 

Ich merke nur wie sich zierliche Arme um mich schlingen und Nicole's Parfüm steigt in meine Nase. 

"Es wird alles gut ja? Das Krankenhaus ist spezialisiert auf Herz-Operationen.", auch wenn sie versucht mich aufzumuntern, hilft es nicht.

Die Operation, welche bei Nils durch genommen wird, ist zwar eine Standart-Operation, aber das heißt noch lange nicht, das sie nicht gefährlich ist. 

Zu dritt setzen wir uns auf die unbequemen Plastik-Stühle welche vor der großen Tür mit der Schrift "OP" stehen. 

Den Kopf an die Wand gelehnt und die Augen geschlossen, erinnere ich mich an das Gespräch wo Nils mir alles erklärt hat.

Von seinen Schmerzen. Von dem ersten Gespräch mit dem Arzt. Von den ersten Untersuchungen. Von dem aufklärenden Gespräch mit dem Arzt. Von seiner Angst. 

Von seiner Angst zu sterben. 

Von seiner Angst, das ich es nicht schaffe wenn mein Freund stirbt. 

Von seinen Gefühlen,als er mit mir Schluss gemacht hat, damit ich schon jetzt anfange ohne ihn zu leben.

Ab da war alles klar. Ich habe ihn verstanden. All das was ich vorher nicht verstanden habe, wurde mir auf einmal klar. Als ob die fehlenden Puzzleteile eines unvollständigen Puzzle eingefügt worden sind.

Und in dem Moment konnte ich gar nicht anders als ihm zu verzeihen. Er hat es getan, damit ich es leichter habe, auch wenn er nicht hätte so denken sollen. Aber ich war einfach nur froh das es ihm gut geht. das er lebt.

Alles andere war egal. Ich war bei ihm & er wieder mit mir zusammen.

Nächtelang nach diesem Gespräch saß ich wach und habe nachgedacht. 

Ich habe mich informiert, was genau bei dieser Operation gemacht wird. Wie riskant es ist. Man sollte das nicht machen aber ich musste. Ich wusste das Nils nichts verschönigen würde aber ich musste es trotzdem selber lesen. 

(A/N Ich hab mir das im Internet angeschaut also geguckt wie das gemacht wird, ich hoffe das stimmt jetzt so. Ich werd das auch nicht so auseinander nehmen das Thema aber iwie find ich das doch interessant.) 

Bei der sogenannten 'Bypass-Operation' wird als erstes ein Hautschnitt in der Nähe des Brustbeins gemacht. Das Brustbein wird durchgetrennt und das Herz somit durch getrennt. Eine Herz-Lungen-Maschine hält alles am Laufen. Am Bein oder am Unterarm wird ein Venenabschnitt entnommen um die Blutversorgung des Herzens wieder zu gewährleisten. Das ist der Hauptteil der Operation und schließlich wird das Brustbein wieder vernäht. 

Somit ist Nils vor einem lebensbedrohlichen Herzinfarkt geschützt und die Herzkranzgefäße versorgen das herz wieder mit Sauerstoff.

Ich weiß nicht wie lange ich in diesem Raum sitze und warte. Die Zeit vergeht will einfach nicht vergehen und ich werde immer ungeduldiger.

Eine Tür geht auf und ich höre Schritte welche zügig auf uns zukommen. 

Ich kann kaum meine Augen öffnen, sehe aber schließlich den Chefarzt welcher sich vorhin schon vorgestellt hat.

Meine Ohren rauschen, ich sehe nur wie sich die Lippen bewegen. Meine Angst steigt ins unermessliche. 

Das einzige was ich höre war ein Satz.

"Es sieht so aus, als hätte ihr Sohn die OP gut überstanden."

***

Puh. Ich hab's geschafft. Ich hoffe ihr habt endlich verstanden was los war und man konnte verstehen was ich rüber bringen wollte. 

Btw ich hab das Kapitel nicht nochmal korrigiert i'm sorry.

Love P.



Snapchat~Jolina und NilsWhere stories live. Discover now