Kapitel 1 Ein Cerberus kommt selten Allein

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23.4.2018 18:38
Alex

Die Cerberi hatten den Körper eines Wolfes nur etwas größer mit grauem Fell, weißem Bauch und braunem Gesicht. Sie wären eigentlich fast süß gewesen, wären da nicht die drei Köpfe. Einer sah aus wie der eines Wolfes, nur hatten die Cerberi überall Sachrammen, Narben oder hin und wieder Teile der Ohren, die fehlen, der zweite Kopf war eher der eines Fuchses, nur war das orangene Fell eher graubraun, verdreckt und vernarbt. Der dritte Kopf war ein Bärenkopf, er war ebenso vernarbt, verdreckt und verschrammt. Jeder Cerberus hatte einen anderen Kopf in der Mitte.
Welcher Kopf in der Mitte war, schien vom Charakter des Cerberus abzuhängen. Cerberi mit Fuchskopf waren ziemlich geschickt und schlau, in dem Rudel von einem Dutzend Cerberi hatten nur drei den Fuchskopf in der Mitte. Zwei waren in der Mitte mit dem Bärenkopf ausgestattet, diese waren besonders stark, sturköpfig und faul. Bärenköpfe und Fuchsköpfe waren jedoch etwas einzelner unterwegs und taten relativ oft ihr eigenes Ding. Und der Großteil hatte einen Wolfskopf in der Mitte, diese waren besonders loyal und unterstützend. Der Rudelführer war einer der Wolfsköpfe.
Wir hatten die Wölfe schon beobachtet, wie sie auf der Suche nach Nahrung herumwanderten und ein paar Rehe jagten.

"Alex?", meinte Anna neben mir, "kannst du mir kurz auf den Notizettel eine Skizze der Cerberi machen? Die Drohne scheint kaputt zu sein und wir brauchen irgendeinen Weg um festzuhalten, wie sie aussehen." "Na gut." meinte ich und machte mich daran einen Cerberus zu zeichnen, während Anna versuchte, die Drohne zu reparieren.
Nach einer halben Stunde gab mir Julius ein Brot, was mit Salami belegt war. "Iss mal was, du Strohhalm" meinte er nur. Ich bedankte mich und fing an, zu Essen. Anna legte die Drohne genervt beiseite und Julius gab auch ihr ein Brot. Dann biss Julius in sein Brot.
Es war inzwischen dunkel geworden , ich hatte die Zeichnung beendet und wir hatten fast aufgegessen, als sie uns bemerkten. Sie hatten wohl die Salami gerochen. Wir hatten schon von Anfang an bemerkt, dass es schwer sein wird einem Cerberus unbemerkt zu folgen. Einem Rudel von dreiköpfigen Hunden zu folgen, von ihrem unglaublichen Geruchssinn ganz zu schweigen, war fast unmöglich. Als die Köpfe eines Cerberus sich umwandten und direkt zu und schauten, obwohl wir von einer großen Entfernung aus die Cerberi mit Ferngläsern beobachteten, wussten wir alle was zu tun war. Wir machten uns auf den Weg zu unserem Auto.

Wir fuhren schon etwa 15 Minuten eine Landstraße entlang, als das Rudel nur noch 15 Meter von uns entfernt war. Wölfe geben auf, wenn sich die Jagt nicht lohnt, das schien nicht auf Cerberi zuzutreffen. Anna fuhr den Van auf einen kurvigen Waldweg. Ein lautes Krachen ertönte. Ich saß auf der falschen Seite, um zu gucken was passiert war. Julius, auf dem Beifahrersitz meinte dann jedoch: "Die Kurven helfen, ein Cerberus ist schon in einen Baum gekracht." Ich wollte mir nicht ausmalen, wie das wehgetan haben muss. Plötzlich krachte etwas gegen die Rückseite des Vans. Julius rief: "Einer hat sich hinten an den Van gehängt!" "Wie denn das?", meinte ich. "Keine Ahnung" kam es als Antwort zurück. "Guck mal nach.", meinte er zu mir. "Bitte was? Nein! Das ist zu gefährlich." "Einer muss den da irgendwie loswerden und du sitzt gerade hinten." "Ja, das ist aber ein ausgewachsener Cerberus. Ein Wolf mit drei Köpfen! Und ich bin der Schwächste von uns." "Machs einfach!" Ich gab es auf mit Julius zu streiten, ich kannte ihn lange genug, um zu wissen das man einen Streit mit ihm nicht gewinne kann. Ich schnallte mich los und zwängte mich zwischen den Sitzen nach hinten.
Nun erkannte ich wie der Cerberus hinten am Van hängen konnte. Er hatte die Vorderpfoten so weit in das Dach des Autos gerammt, dass ihre Spitzen nun aus der Decke ragten. Die Hinterbeine waren in der Tür zum Kofferraum fest verankert. Ich stieß die Tür mit einem Ruck auf, in der Hoffnung dass der Cerberus den Halt mit den Vorderpfoten verliert und vom Auto fällt. Dieser Plan klappte auch, ich hatte aber nicht gesehen, dass bereits zwei andere Cerberi weniger als ein Meter hinter dem Auto hinterherjagten. Einer von ihnen setzte zum Sprung an und ich schrie "Hilfe!", als ich ihn mitten im Sprung wegtrat, sodass er das Auto knapp verfehlte. Der andere Cerberus stolperte über ihn, fasste sich jedoch schnell und holte sofort wieder auf und sprang.
Diesmal verfehlte mein Tritt und der Cerberus warf mich nach hinten um. Als sein Bärenkopf zubeißen wollte hob ich schützend meine Arme. Der Cerberus biss zu und ich konnte fühlen wie der Knochen in meinem rechten Arm zerbrach. Bevor der Cerberus meinen Arm völlig abgebissen hatte, kam Julius hinter mir zu Vorschein und knallte dem Cerberus ein Mikroskop ins Gesicht. Der Cerberus fiel aus dem Auto, aber hatte immernoch seine Zähne in meinen Arm vertieft, wodurch ich einen halben Meter zur Tür gezogen wurde, bevor der Cerberus sein Maul öffnete, wodurch ein weiterer stechender Schmerz durch meinen Arm und meine Schulter fuhr.
Julius schloss die Tür und wandte sich mir zu. Er setzte mich mit dem Rücken an einen Karton lehnend auf. Nachdem er sich den Arm und die Schulter kurz ansah und ihn schmerzvoll bewegte, meinte er: "Der Arm ist gebrochen und die Schulter ausgekugelt." Dann begann er die Blutung zu stoppen und den Arm zu verbinden, während ich durch den Schmerz ohnmächtig wurde.

Ich wurde auf der Fahrt ein paar mal von den Geräuschen der Cerberi aufgeweckt, wachte dann aber endgültig im Camp, wo auch die anderen Wagen waren, wo ich zu Auto 2 geführt wurde und zu Tobias, dem Teammitglied mit dem meisten Wissen über Medizin, gebracht. Dann wachte ich das nächste Mal im Kramkenhaus auf und blieb dort für eine Woche und war einen Monat außer Gefecht gesetzt.

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⏰ Last updated: Oct 13, 2018 ⏰

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