IV

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LOUIS

Nun stande ich um vier Uhr nachmittags vor der Haustür eines großen Gebäudes. Dort soll also Eleanor wohnen. Gestern war ich um drei Uhr zu hause angekommen und hatte mich direkt ins Bett gelegt. Und seit langem hatte ich wieder das Bedürfnis gehabt in zwei starken Armen zu liegen. In Gedanken versunken merke ich nicht wie jemand aus dem Gebäude kommt und mir die Tür aufhielt. Wie lange stehe ich schon hier?
"Danke."
Sage ich unnötigerweise, da die ältere Dame schon die Straße erreicht hat und mich nicht mehr hört. Im Inneren befindet sich ein Fahrstuhl, welcher mich in den dritten Stock befördert, dort wiederum befinden sich zwei Türen. Sofort erkenne ich, welche der beiden Türen Eleanor gehört. Die Tür vor welcher viele Schuhe stehen. Als ich dann dort klingel, bestätigt sich meine Vermutung, denn ich kann dort Calder lesen.
"Hey Louis, schön das du da bist."
Lächelnd nehme ich sie in die Arme.
"Hey..."
"Häng die Jacke dahin und stell die Schuhe einfach neben meine."
Gesagt, getan und keine Minute später sitzt ich auf ihrem Bett, da im Wohnzimmer Olivia ist.
"Es tut mir leid, dass ich dich gestern so überrumpelt habe."
Gibt sie schüchtern von sich und spielt mit ihren langen Haaren.
"Hey du kannst doch nichts dafür."
Um sie zu beruhigen lege ich meine Hände auf ihre Knie. Sie hebt ihren Blick und lächelt mich erleichtert an. Noch ein Stück rutscht sie zu mir, ehe sie mich wieder in ihre Arme zog.
"Weißt du, Harry hat mich heute früh, es war glaube ich halb sechs, angerufen und meinte, dass er dich gesehen hat."
Schockiert drücke ich die junge Dame von mir und merke wie mein Herz mal wieder schneller schlägt.
"Er war stockbesoffen..."
Also hat er mich nicht gesehen, sonder sich dies nur eingebildet.
"Dann hat er noch irgendwas vor sich hin gebrabbelt, bis er dann gesagt hat, dass er nun schlafen geht."
Verwirrt nicke ich, da ich mir nicht sicher bin was Eleanor mir damit sagen will. Wie als könnte sie meine Gedanken lesen, sagt sie.
"Er macht das fast jedes Wochenende, seit Taylor schwanger ist. Anfangs war es noch nicht so schlimm, doch seit acht Monaten ist es ganz schlimm. Manchmal kommt er auch hier her und schläft dann bei mir. Ich bin ja nur froh, dass er nicht irgendwo auf der Straße liegt, er ist der König und das würde seinen Ruf sehr schädigen."
"Warum tut er so etwas, ich habe ihn als vernünftigen Mann kennen gelernt."
"Ist er noch immer, doch wenn er dann alleine ist, kommt bei ihm alles wieder hoch."
Traurig sehe nun ich in meinen Schoß und knete meine Hände.
"Ich hätte einfach nicht zu ihm gehen sollen. Die zwei Wochen haben sein und meine Leben zerstört."
"Gib dir nicht die Schuld Louis."
Ich habe doch aber an allem Schuld. Hätte ich mich bei diesem Projekt nicht beworben, hätte die Königsfamilie mich auch nie genommen und ich wäre nicht zu ihnen gegangen. Ich hätte Harry nicht kennen gelernt und mich nicht in ihn verliebt. Alles in allem wäre ich nicht in dieser Situation."
Eleanor sah mich lange an, wollte vermutlich meine Gedanken lesen, doch ihr Handy zerstörte die angespannte Stimmung.
"Calder."
Bitter lächelnd strich sie mir über den Arm.
"Ah, hey Taylor."
Sofort schnellte mein Blick zu ihr und ließ mich die Ohren spitzen.
"Okay...ja klar. Bis gleich."
Eleanor legt wieder auf und sah mich dann entschuldigend an.
"Taylor hat ihr Aufladekabel vergessen, sie ist in fünf Minuten da."
"Ist okay, vielleicht kennt sie mich nicht mehr."
Mit dieser Hoffnung lege ich mich rückwärts auf ihr weiches Bett und schließe die Augen. Eleanor entschuldigt sich, da sie kurz noch mit Olivia was klären muss, komm jedoch schnell wieder. Olivia begleitet sie und so sitzen wir nun zu dritt in ihrem Zimmer und lachen über Olivias Ex-Freund. Er schien ein totaler Trottel zu sein, denn, so erzählt Olivia, ist er über alles und jeden gefallen.
"Hey ich bin auch nicht anders."
Gebe ich lachend von mir und schlage die Braunhaarige.
"Aber du bist schwul und dann ist das süß."
Nun konnte ich mich nicht mehr halten und lachte laut los.
"Nicht dein ernst."
Auch die anderen beiden stiegen mit ein, doch verstummen als es klingelte.
"Das ist Tay."
Schnell hüpft Eleanor vom Bett und geht zur Haustür. Beide Frauen komme in das Zimmer, doch Taylor würdigt uns keines Blickes.
"Hallo Taylor."
Gibt Olivia genervt von sich.
"Oh hallo."
Sie zwingt sich zu einem Lächeln, doch als sie mich sieht fällt dieses.
"Leon, Lennard?"
"Louis, ist aber auch egal."
Zische ich, ehe ich mich wieder zu Olivia wende. Sie zu sehen, war doch nicht so schlimm wie gedacht.
"Danke El, wann willst du morgen kommen?"
"Nach dem Mittag."
"Harry ist auch da, dann können wir vielleicht in den Park."
Sie nickt nur und reicht der blonden Frau das weiße Kabel.
"Ich gehe dann wieder, tschau."
"Tschüss."
Sie winkt uns noch kurz und erst jetzt fällt mir der dicke Bauch auf.
"Alter ist die doof."
Schnaubt Olivia, als Taylor die Wohnung verlassen hat, doch ich kann ihr nicht zuhören, denn was ich draußen auf der Straße durch das Fenster sehe, lässt mich alles ausblenden. Denn dort steht eine schwarzer Mercedes. Aber nicht das zog meine Aufmerksamkeit auf sich. Nein, es war die Person davor. Lange Beine, breite Schultern, markanter Kiefer, grüne Augen, kurze braune Haare. Er lehnte an seinem Auto, hatte sein Handy in der Hand und zog an einer E-Zigarette. War er nicht immer gegen rauchen? Als er wieder das Handy wegsteckte, sah er sich mit ernster Miene um. Mal wieder trug er einen Anzug, doch mit den kurzen Haaren, sah dieser viel anders aus. Doch ich muss ehrlich zugeben, er sah besser aus. Viel besser. Er hatte nun etwas erwachsenes an sich.

"Hey Lou, was ist

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"Hey Lou, was ist..."
Auch sie entdeckt Harry, welcher nun mit Taylor redet, welche sich dicht vor ihn stellt. Sie legt ihre Hände um seinen Nacken und beginnt ihn zu küssen. Sofort drehe ich mich weg. Sie weiß ganz genau, dass ich sie beobachte. Als ich mich wieder umdrehe, sitzen beide im Auto, Harry hinterm Steuer. Gerade als Harry den Motor startet, schaut Taylor genau in das Fenster, ob sie mich sieht weiß ich nicht genau, und lächelt breit.
"Was eine Fotze."
Knurrt Eleanor, dreht mich zu sich und nimmt mich in den Arm. Sofort laufen mir Tränen über die Wangen und ich würde am liebsten in meinem Bett liegen, doch bei Eleanor und Olivia hatte ich wenigstens ein wenig Ablenkung.
"Bekomme ich jetzt bitte mal eine Erklärung?"
Und so erkläre ich Eleanors Schwester meine Geschichte, was ihre Augen immer größer werden ließ. Natürlich weiß sie, dass Taylor Königin von England ist und ihr Mann Harry ist der König. Dass ihre Schwester mit ihnen befreundet ist, doch hat sie niemals damit gerechnet, dass ich mit dem Prinzen mal etwas hatte und dieser schwul ist.
"Krass nicht."
"Jap."

I should be your princess ~ L.S. || BOOK 2Where stories live. Discover now