Kapitel 8 - In der Winkelgasse

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Lily sprang aus dem Familienauto und schlug die Autotür zu.

Gerade noch so hatten sie einen Parkplatz in der Fußgängerzone in London gefunden.

Lily war ganz aufgeregt. Bald würde sie in die Welt der Zauberer eintauchen. Dorthin, wo sie hingehörte.

Ihre Eltern hatten sich von dem gestrigen Zauber erholt und benahmen sich wieder normal. Nur, dass sie sich wahrscheinlich nicht mehr an das erinnern konnten, was Lilys Vater gestern gesehen hatte.

Lily hatte sich an die Anweisungen der drei Männer gestern gehalten, sie wollte lieber kein Rosiko eingehen.

Severus hatte auf ihre Frage, wer denn das Zauberministerium sei, geantwortet, er hätte sie noch nie getroffen, aber es ist so wie Polizei, Richter und Präsident in einem.
Er hatte große Augen gemacht, als ihm Lily erzählte, drei Männer des Ministeriums gestern in ihrem Wohnzimmer angetroffen zu haben.

"Lily, schau...wir müssen da in die Straße einbiegen und dann sind wir schon in der Fußgängerzone!"

Severus war ebenfalls aus dem Auto geklettert und zeigte nun in Richtung Kreuzung.
Lily sah ihn an.

Severus war so blass wie immer, aber er strahlte bis über beide Ohren. Auch Lily konnte ein Grinsen nicht unterdrücken.

In wenigen Minuten würde sie in ihre Welt eintauchen. Sie würde so viel Neues entdecken, von was sie bis vor ein paar Wochen nur hatte träumen können.

Es war ein unbeschreibliches Gefühl. Es fühlte sich an, als würde sie zum ersten Mal in ihrem Leben ihre echte Familie kennenlernen. Es schien aber auch sehr unrealistisch. Als würde sie träumen. Als würde sie jeden Moment aufwachen und das Beste verpassen.

Lily zog Severus von der Straße herunter, nachdem ihn einige Autos um ein Haar überfahren hätten.

Als beide sicher auf dem Bürgersteig standen, Lily mit Taschen und Rucksäcken beladen, Severus mit nur einem kleinen Beutel, kurbelte Lilys Mutter das Fenster des Autos herunter und gab Lily einen Kuss auf die Stirn. Sogar Severus wurde mit einer herzlichen Umarmung von ihr verabschiedet.

Severus sah schüchtern auf seine Schuhe und murmelte: "Bis später, Mrs. Evans..."

Lily umarmte ihre Mutter und warf ihrem Vater eine Kusshand zu. Petunia saß mit verschränkten Armen auf der Rückbank und starrte auf den Vordersitz.

Lily überwand sich zu einem freundlichen Lächeln und winkte ihr zum Abschied.

Petunia sah auf, lies aber nicht zu, dass Lily ihre Gedanken laß.

Lilys Vater drückte auf das Gaspedal und schaltete den linken Blinker ein. Lilys Mutter rief noch: "In zwei Stunden wieder hier!", dann fädelte sich das Auto in die Schlange vor der Ampel ein und fuhr davon.

"Gut, dann lass uns mal los gehen..." Severus ging zielstrebig in die Richtung, in die er gezeigt hatte.

"Severus, warte!" Lily riss ihren Blick von dem davonfahrenden Auto los und hetzte hinter Severus her.

Alle Muggel starrten verwirrt drein, warum ein elfähriger, komplett in schwarz gekleideter Junge die Fußgängerzone entlang stürmte und ein ebenfalls elfjähriges, rothaariges Mädchen ihm herhetzte.

Severus bog in die Straße ein, in dessen Richtung er gezeigt hatte und blieb abrupt stehen. Lily wäre fast auf ihn draufgerannt.

Severus sah sie schmunzelnd an und trat beiseite, um Lily den Blick frei zu machen.

"Was fällt dir auf?"

Lily war erstaunt. Sie kannte all diese Menschen nicht, und doch war sie fest überzeugt, dass sie zu ihrer magischen Welt gehörten.

Lily Evans (Kindheit, Hogwarts, bis zum Schluss) Where stories live. Discover now