Zwischen Leben und Tod

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Ich konnte einfach nicht glauben was eben geschehen ist. Ich blickte tränenerfüllt auf den scheinbar leblosen Körper meines Freundes. Er hat sein Leben gelassen um mich zu beschützen. "Jämmerlich. Und das nennt sich Creator und Beschützer des Multiversums." spottete Shade. Ich ignorierte ihn. Genauso wie das Gelächter von Error und meinem Bruder. "Jetzt können wir uns das Multiversum vor nehmen! Und kein dämlicher Creator wird uns mehr aufhalten!" kicherte Nightmare. Sie sollten still sein. Sie sollten einfach ihren Mund halten. Ich wusste das Ink lebt. Er musste weiterleben! Er konnte doch nicht einfach so sterben. Oder? Sonst wäre er doch schon längst zu Staub zerfallen. Ich konzentrierte mich auf seine gerissene Seele und versuchte diese zu heilen. "Gib auf Dream. Er ist Tod." hörte ich Nightmare sagen und wurde von ihm gepackt und in die Luft gehoben. "Sieh es ein. Hoffnung und Träume werden zerschmettert. So wie er." Er grinste mich an, während meine Tränen übers Gesicht liefen. "Oder soll ich dich gleich hinter her schicken?" kicherte mein Bruder, während er fester zu drückte. Ich kniff meine Augen zusammen um nicht auf zuschreien.

"Kleiner Stern... Gibt nicht auf..."

Was war das? Eine Stimme? Nightmare ließ etwas locker, so dass ich wieder Luft bekam und hustete. "Willst du etwa um dein Leben betteln?" fragte er leicht belustigend. "Niemals.." brachte ich schwach heraus. Doch was sollte ich tun? Ich konnte nichts tun. Richtig? Nein... Ich durfte nicht aufgeben. Ich brauchte Ink. Und Ink brauchte uns! Ich konzentrierte meine Kräfte etwas und zerstörte die schwarze Masse von Nightmare, mit meinem Stab. Er wicht vor Schreck zurück und knurrte leicht vor Schmerzen. Ich landete auf dem Boden und bliebt vor Ink stehen. "Du Kleiner...!" "Wage es ja nicht!" erwiderte ich und zielte mit einem Pfeil auf ihn. "Tss. Spielen wir jetzt etwa Held?" kicherte Error. "Shade würdest du bitte so freundlich sein?" "Komandier mich nicht rum, Nightmare. Meine Aufgabe war es Ink zu vernichten. Der Rest liegt in meiner Hand, wie ich etwas angehe." knurrte er leicht. Jetzt standen sie mir alle Drei gegenüber. Und ich war nun völlig auf mich allein gestellt. "Du alleine gegen uns alle. Ich bitte dich, Dream. Gib auf!" "Niemals! Ich gebe niemals auf! Ich werde solange weiter kämpfen, wie ich kann!" widersprach ich ihm. "Dann stirb!" schrie Nightmare und griff mich an. Ich wollte gerade kontern, als Nightmares Angriff von einem hellen Licht zerstört wurde. "Was ist das!?" knurrte er wütend.

"Kleiner Stern...hab keine Angst...ich bring dich fort von hier..."

Mit einem mal wurde das Licht heller, sodass wir alle geblendet wurden. Als ich meine Augen wieder öffnete, befand ich mich nicht mehr vor Ort. Ich sah mich um und entdeckte Ink. Er lag leblos im Schnee. Sofort rannte ich zu ihm und hob ihn etwas an. Ich überprüfte seine Seele. Sie war stark beschädigt. Viele Risse zeichneten seine lila Seele. Allerdings sah ich keine HP Anzeige. War..er wirklich Tod? "Ink...wach doch bitte auf..." flüsterte ich. Dabei hielt ich meine Tränen zurück. Doch wie zu erwarten, reagierte er nicht. Als ich Schritte hörte, geriet ich etwas in Panik. Ich musste hier weg. Ich stand auf und hievte Ink hoch. Da er nicht zu Staub zerfiel, musste er noch leben. Daran glaubte ich! Ich lief durch den Schnee und suchte mir einen Ort an dem ich sicher war. Und so wie es aussah, war ich noch immer in Underfell. Also lief ich so schnell wie ich konnte. Halte durch Ink. Wir schaffen das, gemeinsam! Doch mit einem mal rutschte ich ab und fiel einige Meter in die Tiefe. Etwas später kam ich dann wieder zu mir. Ich rieb mir den Schädel und sah mich um. So wie es aus sah bin ich in eine Höhle gefallen. Neben mir lag Ink. Ich kroch zu ihm und setzte mich so hin, dass ich seinen Kopf auf meinen Schoss legen konnte. Schließlich ließ ich seine Seele erscheinen und konzentrierte meine Kräfte darauf ihn zu heilen. Doch nach wenigen Momenten musste ich fest stellen, dass es nichts brachte. Seine Seele lies sich einfach nicht heilen. Und seine HP-Anzeige erschien auch nicht wieder. "Ink...falls du mich hören kannst...bitte wach auf...wir brauchen dich..."

Schwarz... Alles was ich sah war dieses Nichts. Das Letzte an das ich mich erinnern konnte, war...was war es gleich nochmal? Scheint so, als hätte ich nun auch das vergessen. Also blieb mir nichts. Keine Erinnerung. Kein Leben. War ich überhaupt noch am leben? Oder war ich bereits Tod? Ich sah meinen Körper. Fühlte mich aber innerlich leer. Leer. War es das? Oder doch wieder diese Einsamkeit die mich durch zog? Doch irgendwann erkannte ich etwas. Im schwarzen Nichts, leuchtete etwas schwaches. Ich näherte mich diesem vorsichtig und erkannte das es eine Seele war. Sie war lila znd von lauter Rissen gekenntzeichnet. Und irgendwie fühlte ich mich mit dieser Seele verbunden. Ich streckte meine Hand danach aus, als etwas an mir vorbei huschte und die Seele an sich nahm. Ich zuckte etwas zurück und blickte der Gestalt entgegen. Sie war ebenfalls ein Skelett und trug lediglich eine schwarze Tracht. Außerdem hatte er eine große Sense in der Hand. Die Kapuze lag tief im Gesicht. Und dennoch, konnte ich sein Augenleuchten erkennen. Er hatte die Seele nun in seiner Hand und blickte mir entgegen. "Du...der im Kampfe gefallen ist...was willst du hier mit..?" fragte er ruhig und doch bedrohlich. Was ich wollte? Was wollte ich damit? Ich war verwirrt. Wer war er? Und..wer war ich? Was meinte er damit, ich bin im Kampf gefallen? Er starrte mich eine gefühlte Ewigkeit an. Wartend und doch geduldig. Wie sollte ich ihm erklären, dass ich mich zu dieser Seele hin gezogen fühle? Wie? "Also..?" fragte er schließlich. Mein Blick wich etwas, bevor ich ihm wieder in die Augen sah. "Ich..ich weiß nicht wieso. Aber. Ich fühle mich hin gezogen...zu..dieser Seele." erklärte ich ihm. "Hingezogen? Und wer bist du?" wollte er nun wissen. "Das.. weiß ich nicht.." gestand ich etwas zurück genommen. "Das ist keine Antwort. Diese Seele könnte auch jemand anderem gehören." Als er das sagte wurde ich nachdenklich. Ich hatte keine Ahnung wieso ich mich dazu hin gezogen fühlte. Aber etwas sagte mir das es meine Seele war. "Wer bist du..?" fragte ich ihn etwas eingeschüchtert. "Ich bin der Tod in Person. Ich bin Reaper Sans. Ich erlöse all jene die verstorben sind." erklärte er mir. Also war ich Tod? "Und du, der nicht einmal selber weiß wer er ist. Du bist gestorben. Jedoch verweilt dein Körper noch immer in der Welt, wo du hin gehörst. Mir scheint, deine Seele weigert sich trotz der Schäden auf zugeben. Wer bist du?" "Ich weiß es nicht!" schrie ich ihn verzweifelt an. Was soll das heißen? Ich bin Tod. Und wie soll mein Körper dann noch dort sein, wenn der Tod selber meine Seele hat. Ich war verwirrt. Ich hatte so viele Fragen im Kopf und keine Antwort darauf. "Wenn du nicht mal weißt wer du bist, wie kannst du dir sicher sein, das dies deine Seele ist." Es war doch zum verzweifeln. "Du solltest deine Identität wiederfinden. Dabei solltest du dich besser beeilen." "Wie...beeilen..?" "Wenn dies deine Seele sein sollte, musst du es beweisen. Sag mir wer du bist, bevor die Seele ganz zerfällt. Wenn dies passiert, wird der dazugehörige Körper zu Staub zerfallen." Mit diesen Worten verschwand Reaper. Und ich blieb hier alleine zurück. Was war ich nun? Tod? Lebte ich noch? War dies ein Leben zwischen Leben und Tod? Ich sank auf die Knie und blickte den Boden unter mir an. Wenn man das als Boden bezeichnen konnte. Ehrlich gesagt wusste ich nicht, was genau ich nun tun sollte. Reaper meinte zwar ich solle meine Identität wieder finden, aber wie sollte ich das anstellen? Wer war ich überhaupt?

Der einsame Künstler und Beschützer der Au'sWhere stories live. Discover now