Kapitel 1

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Joshua

Irgendein hochinteressantes Gerücht ging um. Den ganzen Tag schon wird getuschelt, sogar im Unterricht. Vor drei Jahren noch hätte mich das nervös gemacht und verunsichert. Denn jedes Mal wenn getuschelt wurde, dachte ich, dass sie über mich lästern. Aber jetzt ist mir das egal, was die da reden. Es beeinflusst mich und mein Verhalten fast gar nicht. Ich ziehe nicht den Kopf ein so wie früher, sondern bin eher neugierig um was es geht. In unserer Schule wird weniger wegen Lästereien getuschelt sondern eher wegen spannenden Ereignissen. Doch was könnte bloß passieren?

''Joschua! Hören Sie bitte auf Löcher in die Luft zu starren und passen Sie lieber auf. Die Dinge die ich gerade erkläre sind Klausurrelevant. Und ihr beiden Mädels ganz hinten könnt auch später noch die frohe Botschaft verbreiten. Ich verstehe gar nicht wie dieses Thema eine so große Unruhe in der Schule verursachen kann.''

Wow. Da war auch nur ein Hauch von Sarkasmus in seiner Stimme, als er von der frohen Botschaft geredet hat. Was kann es nur sein worüber alle, selbst die Lehrer, reden?

''Welche frohe Botschaft denn?'' fragte nun eine Mitschülerin.

Wenn sie diese Frage nicht gestellt hätte, dann hätte ich es getan.

Mein Lehrer verdreht nur die Augen und sagt, dass das nicht Thema unserer Stunde wäre und dreht sich zur Tafel um. Meine Hoffnung, dass ich mich nicht selbst in das Gespräch einmischen muss ist nun dahin. Warum hat er die Frage nicht beantwortet?

''Ach kommen Sie schon. Erzählen Sie es uns. Danach können wir uns alle viel besser auf den Unterricht konzentrieren. Es lag an den Tuscheleien von den Mädchen, dass ich mich nicht auf den Unterricht konzentriert habe. Und so geht es bestimmt einigen hier.''

Meine Aussage wurde Gott sei Dank von meinen Klassenkameraden bestätigt. Ich weiß genau, dass ich ihn jetzt soweit habe, dass er es uns erzählt.

''Dass gerade Sie das fragen, Joshua. Dabei dachte ich, dass gerade Sie es als erstes wissen müssten. Schließlich waren Sie beide doch im Endeffekt wie Pech und Schwefel.''

Mein Lehrer grinst mich provokativ an. Von was redet er denn bitteschön? Wie Pech und Schwefel?

''Sie haben tatsächlich keine Ahnung von was die Rede ist bzw von wem, hab ich recht?''

''Tut mir leid, ich weiß nicht mal im geringsten was sie gerade meinen. Aber genau deswegen frage ich sie ja.''

Daraufhin wirft mir der ein oder andere ein paar Erstaunte Blicke zu. Und von irgendwo höre ich wie jemand sagt, dass ich ihr ja so viel zu verdanken habe. Aber wer ist SIE?

''Nun vielleicht sagt Ihnen der Name Joeline Anderson ja mehr?''

Joeline? Was sollte mit ihr sein? Es war bestimmt drei Jahre her, dass ich sie zuletzt gesehen habe.

Sie hat mir durch eine sehr schwere Zeit geholfen. Ja es stimmt, ich habe ihr wirklich viel zu verdanken. Dank ihr bin ich so, wie ich jetzt bin. Zudem hat sie mein Leben verändert und es zum Guten gewendet.

Doch konnte ich mir trotzdem nicht vorstellen, was mit ihr sein soll. Sie war vor drei Jahren weggezogen. Eigentlich wollten wir Kontakt halten. Aber auch nur eigentlich. Denn schon im Herbst darauf, nach nur vier Monaten, war der Kontakt vollends abgebrochen.

''Ja der sagt mir in der Tat etwas. Aber was ist mir ihr?''

''Nun es kursiert das Gerücht, dass sie wieder auf diese Schule wechseln soll. Und nun liebe Schüler passen sie gut auf, denn ich werde es nur einmal sagen. Dieses Gerücht ist wahr. Bereits nächste Woche wird sie ein Teil unserer Klasse. Eigentlich wollte ich noch etwas warten, bis ich es Ihnen erzähle. Doch dank der Umstände wissen sie jetzt schon bescheid. Wir bekommen nächste Woche eine neue Schülerin, die vielleicht viele von euch noch kennen, Joeline Anderson.''

''BITTE WAS?''

''Sie haben richtig gehört Joshua. Und nun setzen wir unseren Unterricht fort.''

Jaja. Er kann seinen Unterricht gerne fortsetzen, wenn er will. Aber ich werde bestimmt nicht mehr zuhören. Dafür war mein Kopf viel zu voll mit Fragen und die hatten nichts mit dem Unterricht zu tun.

Wie kommt es, dass alleanderen es vor mir wussten? Bedeute ich ihr wirklich so wenig, dass sie mirnicht mal Bescheid gibt, dass sie wieder hergezogen ist? Ich meine, wenn sie eshätte tun wollen, dann hätte sie mich erreichen können. Sie hat meineHandynummer und selbst wenn sie die verloren hätte, dann wüsste sie immer noch,wo ich wohne. 

Zu sehr vertieft in meine Gedanken habe ich nicht gemerkt, dass die Stunde rum ist und bereits ein paar Schüler den Raum verlassen haben.   

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⏰ Last updated: Jun 05, 2018 ⏰

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Lightning and ThunderWhere stories live. Discover now