Kapitel 15

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Ich hob den Ring auf, als plötzlich Max im Zimmer stand.
“Warum ist Megan gerade tränenüberströmt durch den Flur gerannt?“ fragte er entsetzt.
“Ich habe die Verlobung gelöst.“
“Was? Aber warum?“
Weiter ließ ich ihn nicht reden.
“Max es reicht jetzt!“
“Oh nein es reicht noch lange nicht. Wo ist Miranda? Sie hat irgendwas mit dir gemacht und du merkst es nicht.“ unterbrach er mich jetzt.
“Lass Miranda doch mal daraus. Sie hat doch nichts getan.“
Er winkte ab und drehte sich um.
“Sinnlos mit dir jetzt zu diskutieren. Ich werde schon noch herausfinden was sie mit dir gemacht hat. Eigentlich wollte ich dich im Keller lassen, aber Megan hat mich gebeten dich rauszulassen. Sie liebt dich nämlich wirklich.“ Dann ging er aus dem Zimmer.
Was ist nur los mit mir? Ich habe Max noch nie so angeschrien. Das wird er mir nie verzeihen. Aber warum kann ich mich nicht erinnern? Wenn ich Megan genau so geliebt habe wie Max immer sagte, warum erinnere ich mich nicht?
Diese Gedanken machten mich ganz verrückt. Noch dazu kamen wieder diese Kopfschmerzen.
Ich ging nach unten um mich bei Max zu entschuldigen.
“Max?“ rief ich als die Tür aufgerissen wurde.
“Wie kannst du es wagen? Warum hast du einfach so mit Megan Schluss gemacht?“ Es stand nun eine wutentbrannte Alice im Türrahmen.
Sie wollte gerade auf mich losgehen als Max sie abfing und sie fest hielt.
“Ok, beruhige dich bitte. Ich weiß auch nicht was in sie gefahren ist.“ sagte er.
“Trotzdem macht man nicht einfach so Schluss mit jemanden.“ Alice wehrte sich immer noch.
“Bitte geh nach Hause zu Megan. Ich kümmere mich um sie.“ erwiderte Max und Alice beruhigte sich langsam.
“Na schön, aber sie braucht die nächsten Tage nicht angekrochen kommen und um irgendwelche Hilfe zu bitten.“ sagte Alice und ging.
“Ok, was ich eigentlich sagen wollte, Max es tut mir leid. Ich wollte dich nicht so anschreien. Vielleicht hast du recht und irgendwas stimmt nicht mit mir, deshalb bitte ich dich als Freund mir zu helfen. Warum kann ich mich nicht an Megan erinnern?“ sagte ich und fing fast an mit weinen.
“Schon gut.“ sagte er und nahm mich in den Arm.
“Ich werde herausfinden was mit dir los ist.“
Ich drückte ihn fest an mich und wir blieben einen Moment so stehen.
“Vielleicht solltest du dich jetzt eine Weile nicht mit Miranda treffen.“
“Geht das schon wieder los?“ ich wurde schon wieder wütend, aber versuchte ruhig zu bleiben.
“Nein, schon gut. Am besten du gehst nach oben.“ sagte er und ging in den Salon.

Ich ließ mich auf die Couch fallen und schaute an die Decke. Dann schloss ich die Augen und versuchte mich doch an Megan zu erinnern. Wieder wurden die Kopfschmerzen unerträglich. Hat Miranda doch irgendwas damit zu tun?
Die Kopfschmerzen wurden wieder so stark, dass ich schreien musste. Doch diesmal stand nicht Max neben mir sondern Miranda.
“Alles in Ordnung?“ fragte sie.
“Jetzt wo du da bist, ja.“ lächelte ich.
Die Kopfschmerzen waren plötzlich einfach verschwunden.
“Ich habe vorhin mit Megan Schluss gemacht.“
“Wirklich? Dann können wir ja endlich richtig zusammen sein. Für immer.“ sagte sie überglücklich und fiel mir um den Hals.
“Für immer ja.“ lächelte ich ebenfalls glücklich.
“Das kommt vielleicht ein bisschen plötzlich, aber willst du mich heiraten?“ ergänzte ich.
“Ja, aber natürlich.“ sagte sie und küsste mich...

Am nächsten Tag
Miranda war schon gegangen und ich saß an meinem Schreibtisch. Manchmal hasste ich diesen ganzen Papierkram.
Plötzlich stand Max in der Tür.
“Ich bin kurz weg.“ sagte er.
“Ok.“ erwiderte ich.
“Bitte stell nichts blödes an während ich weg bin. Und mit 'blödes' meine ich, mach nichts mit Miranda.“
Er fing sich noch einen bösen Blick von mir ein bevor er verschwand.

Ein paar Stunden später saß ich immer noch an meinem Schreibtisch und der Papierkram nahm einfach kein Ende. Dann klingelte auch noch dauernd das Telefon.
Plötzlich klopfte es an der Tür und Miranda schaute hinein.
“Hey, wie läuft's? Hast du Hunger?“ fragte sie.
“Klar.“ lächelte ich und sprang sofort auf um sie zu begrüßen.
“Ich hab da eine Idee.“ grinste sie.
“Welche denn?“ erwiderte ich.
“Wir können doch auch schon morgen heiraten. Ich kenne da jemanden der die Trauung vollziehen kann und ehrlich gesagt, will ich nicht länger warten.“ schmunzelte sie und küsste mich.
“Ok, überredet. Aber ich hab nichts passendes zum anziehen.“ grinste ich.
“Zieh dir einfach was hübsches an und überlass mir den Rest.“ sagte sie.
Wir gingen in die große Küche und nahmen uns ein paar Blutbeutel heraus. Mit Blut bepackt, gingen wir nach oben in meine Wohnung und machten es uns auf der Couch bequem.
“Und? Hast du nochmal an Megan gedacht?“
“Nein, immer wenn ich es versuche bekomme ich solche Kopfschmerzen.“
“Achso.“ kurz huschte ihr ein grinsen über's Gesicht.
Der Film begann und wir ließen den Tag ausklingen.

Am nächsten Tag - Tag der Hochzeit
Miranda war früh gegangen um sich um die kleine Hochzeit zu kümmern und um sich fertig zu machen.
Auch ich stand gerade vor meinem Schrank und suchte etwas passendes.
Schließlich fand ich einen weißen Hosenanzug. Er sah nicht aus wie ein Hochzeitsanzug aber immerhin war er weiß.
Meine Haare ließ ich offen und warf sie auf eine Seite. Ich schminkte mich noch etwas und war dann bereit.
“Wow du hast dich aber schick gemacht.“ sagte Katja als ich ihr auf dem Flur begegnete.
Ich bedankte mich und ging durch den Garten in den Wald.
Miranda und ich fanden die Idee mit dem Wald sehr gut und beschlossen uns dort trauen zu lassen.
Noch ein paar Meter und ich würde sie endlich sehen.
Sie stand vor dem Standesbeamten und sah einfach toll aus. Die Sonne schien durch das Blätterdach und gab dem ganzen den letzten Schliff.
Als ich auf sie zuging, ertönte plötzlich ein Schuss.
Ihr Kleid färbte sich rot und sie fiel zu Boden. Ich wollte zu ihr rennen, doch eine andere Person stellte sich mir in den Weg. Der Beamte wurde von zwei Männern festgehalten.
Erst auf den zweiten Blick erkannte ich sie.
“Linda?“ sagte ich überrascht.
“Was machst du nur für Dummheiten? Megan wollte sich umbringen und du heiratest dieses Miststück?“ Sie war sehr wütend.
“Linda, es ist nicht ihre Schuld.“ hörte ich Max rufen.
Er kam zusammen mit Karin angerannt. Alice kam ebenfalls auf uns zu. Sie hielt eine Pistole in der Hand.
“Was soll das heißen?“ fragte Linda.
“Sie wurde verhext. Miranda muss ihr einen Liebestrank gegeben haben.“ erklärte Karin.
Max hielt mich fest damit ich nicht weglaufen konnte.
“Lass mich los! Ich muss zu Miranda.“ rief ich und wehrte mich. Allerdings hatte ich keine Chance gegen Max.
“Hier trink das.“ sagte Karin. Ich presste die Lippen aufeinander. Auf keinen Fall wollte ich dieses Zeug trinken.
Alice boxte mir in den Bauch und ich musste schreien. Diese Gelegenheit nutzte Karin und drückte mir das Gläschen an den Mund.
Als es leer war, begann mein Kopf zu brennen. Er ließ mich los und ich wand mich vor Schmerzen. Nach ein paar Sekunden war es vorbei.
“Alles in Ordnung?“ fragte mich Max. Ich sah mich um.
“Ich weiß nicht.“ Ich dachte nach und alles fiel mir wieder ein.
“Oh nein was habe ich getan?“ sagte ich entsetzt und hielt mir die Hände vor die Augen.

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