Ich kann das nicht

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Wir saßen eine ganze Weile im Wartezimmer nebeneinander und sagten nichts, schauten nur geradeaus. Dann kam jemand aus der großen Tür, der wir gegenübersaßen. Er kam auf uns zu. „Frau Nowak?", fragte er an Elias Mutter gerichtet. „Ja?", meinte sie nur. „Sie könnten jetzt zu ihrem Sohn und sich verabschieden.", meinte er, woraufhin seine Mutter nur nickte. „Willst du mitkommen?", fragte sie mich nun. „Wenn es für dich okay wäre.", meinte ich und sie nickte. Wir folgten also dem jungen Mann durch die große Tür und gingen einen langen Flur entlang mit mehreren Türen und Fenstern durch die man durchschauen konnte. Bei manchen war das Rollo runtergezogen, bei anderen nicht. In diesem Flur roch es nach einer Mischung aus Desinfektion, Reinigungsmittel und einfach nur Krankheit. Dann standen wir vor einer Tür. Auch neben dieser Tür war ein Fenster, bei dem die Rollos runtergezogen waren. „Sind sie bereit?", fragte der Mann uns und wir nickten beide nur leicht. Er öffnete die Tür und auf einem Tisch lag Elias. Sein Körper war zugedeckt, nur sein Kopf war sichtbar. Wir traten langsam ein und gingen zu dem Tisch. Seine Mutter fing sofort an zu weinen. „Elias.", sagte sie leise und nahm seine Hand. „Ich habe dich lieb. Und du wirst immer bei mir sein.", flüsterte sie nun und brach nochmal in Tränen aus. Ich hatte auch ziemlich mit den Tränen zu kämpfen, aber ich wollte jetzt nicht weinen, nicht hier. Doch irgendwann wurde mir das alles zu viel. „Es tut mir leid... aber ich kann das nicht.", meinte ich nur und rannte dann aus der Tür. Ich konnte das einfach nicht mehr ansehen. Ich rannte den langen Flur wieder zurück, bis ich im Wartebereich der Notaufnahme wieder angekommen war. Und dort rannte ich, wie sollte es auch anders sein, Julia in die Arme. „Hey. Was ist denn los? Warum weinst du denn?", fragte sie mich. „Was los ist?! Elias ist tot! Ja, er ist tot und ich nicht! Wir saßen beide auf dem Motorrad und er ist tot! Es ist seine Mutter die weint und nicht du oder irgendjemand anders! Und jetzt lass mich verdammt nochmal los!", schrie ich sie an und rannte dann aus der Notaufnahme raus.

Paulas Pov

Phil und ich waren vorhin mit Malia in die Klinik zu Elias gefahren und Julia war später nachgekommen. Wir warteten alle zusammen in der Notaufnahme, dass sie wieder zurück kam, als sie tatsächlich nur kurze Zeit später durch die Tür gerannt kam. Sie sah total fertig aus und war auch schrecklich am Weinen. Julia ging auch schnell zu ihr und nahm sie in den Arm, als Malia sie plötzlich anschrie und dann aus der Tür der Klinik rannte. Julia schaute mich total verzweifelt an. „Ich geh mal nach ihr schauen.", sagte ich zum ihr und sie nickte nur leicht. „Kannst du dich vielleicht kurz um Julia kümmern und nach ihr schauen.", fragte ich Phil und auch er nickte nur. „Danke.", sagte ich, gab ihm einen Kuss und ging dann auch aus der Tür und schaute nach Malia. Und ich fand sie auch nicht sehr weit entfernt wieder. Sie saß auf dem Bordstein hinter unserem Auto und weinte. Ich setzte mich neben sie und legte meinen Arm um sie. „Was ist denn passiert?", fragte ich sie. „Ich konnte mir das einfach nicht anschauen. Seine Mutter war einfach total fertig. Ich konnte das nicht mehr sehen.", sagte sie und weinte noch mehr. Ich legte meine Hand schützend um ihren Kopf und sie legte ihn dann auf meine Schulter. „Ich hab euch zwar gesagt, dass es mir gut ginge, aber das war gelogen. Ich fühle mich einfach nur total scheiße. Ich meine wir saßen beide auf dem Motorrad und er ist tot, nicht ich.", sagte sie nach einer Weile. „Ich bin froh, dass du noch lebst, süße.", meinte ich und gab ihr einen Kuss auf den Kopf. „Danke Paula.", meinte sie. „Wofür?", fragte ich etwas verwirrt. „Das du mir immer zuhörst und keine Kommentare abgibst. Ich meine Julia hätte jetzt schon wieder irgendwas gesagt, was normalerweise nur ein Arzt zu dir sagt und nicht deine Schwester. Und du machst das eben nicht. Du bist einfach nur für mich da. Ich hab dich echt lieb.", erklärte sie mir. „Ich hab dich auch lieb meine süße.", meinte ich nur.

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Hello! Ich melde mich auch mal wieder! Es war einfach SEHR viel zu tun! I'm sorry aber das ging nunmal vor. Ich denke und hoffe ihr könnt mir verzeihen. 

Okay jetzt eine andere Sache... ich denke nämlich ich werde die Geschichte bald zu Ende gehen lassen. Ich habe auch schon mehrere Ideen wie. Und jetzt würde ich von euch gerne wissen, ob ihr eher ein "normales" Ende möchtet, oder eher etwas tragisches?

Bis demnächst!

Zurück ins LebenWhere stories live. Discover now