20. Kapitel - Teil 3

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Kate's POV

Ich ließ einen letzten Blick in das Schlafzimmer in dem Rocky schlafend lag fallen, bevor ich endgültig das Haus verließ.
Ich machte mich auf den Weg zu meinem Auto und fuhr die dunklen Straßen von Calabasas entlang.
Das Gefühl, einfach zu gehen war erdrückend, aber ich konnte nicht anders.
Zu Max und Lilly wollte ich nicht gehen, sie hatten selbst genügend Sorgen und ich wollte sie nicht in meine Angelegenheiten mit hinein ziehen. Außerdem versuchte ich nach wie vor meine Schwangerschaft so vielen wie möglich zu verschweigen, noch nicht einmal meine Schwestern wussten davon.
Ich hatte Rocky erklärt, dass ich gerade eine Auszeit brauchte und ich mich in einem rießigen Chaos der Gefühle befand. Wohin meine Reise ging hatte ich ihm nicht mitgeteilt, aber versprochen bis zum Wochenende wieder zurück zu sein.

Nach einer gefühlten Ewigkeit machte ich das Radio an und alles was hörte war:
„Say something, I'm giving up on you
I'll be the one, if you want me to
Anywhere, I would've followed you
Say something, I'm giving up on you"
Ein paar Tränen flossen meine Wangen hinunter und als ich schließlich den Parkplatz des Flughafens erreichte machte ich das Radio hektisch und schnell wieder aus.
Was war nur los mit mir und seit wann war ich so sensibel geworden? Als Ross meine Gedanken streifte kam ein wenig Wut in mir auf und ich wollte am liebsten laut schreien, aber ich entschied, dass es wohl das Beste war, so schnell wie möglich weg zu kommen.
Ich machte mich auf den Weg und war heil froh, als ich im Flugzeug endlich schlafen konnte. Skepsis kam immer wieder in mir auf, aber ich machte mir klar, dass ich gerade nur auf mein Herz hörte. Ich fühlte mich verdammt schlecht, dass ich Michael bei Rocky gelassen hatte, aber zu wissen, dass es ihm dort gut ging beruhigte mich. Es entlastete mein schlechtes Gewissen etwas, dass ich Rocky nicht auch noch unseren Sohn weggenommen hatte und er sich ablenken konnte.

„Willkommen Mrs. Lynch, reisen sie dieses Mal alleine?", fragte der Hotelier und ich war ein klein wenig überrascht, dass er sich scheinbar noch an meinen letzten Bora Bora Aufenthalt erinnerte. „Ja, mein Mann hat ein paar Geschäfte zu erledigen.", sagte ich und versuchte freundlich zu lächeln.
„Das ist sehr schade, aber vielleicht können wir Sie ja ein anderes Mal wieder zusammen begrüßen.", antwortete der Hotelier. Ich nickte, nahm meine Schlüssel entgegen und machte mich schließlich auf den Weg in mein Zimmer.

Rocky's POV

Ich wachte auf und fühlte die Lehre im Bett neben mir. Es war kalt und ich vermisste es schon jetzt, neben Kate aufzuwachen. Wie sie mich morgens sanft weckte, mir leise ins Ohr flüsterte und mich berührte. Ich liebte diese Frau und nun war sie fort, an einem mir unbekannten Ort. Mir war bewusst, dass dies nicht das Ende sein musste, aber ich hatte Angst, dass es das war.
„Ich verstehe einfach nicht, wieso du uns das antust, Ross. Denkst du nicht, dass du dir das Ganze nicht nur einbildest? Ich weiß, dass deine Trennung nicht einfach war. Aber sollen Kate und ich jetzt dafür bezahlen? Es ist doch nicht zu spät für dich noch einmal neu anzufangen.", fragte ich meinen Bruder. „Ich denke, es sollte klar sein, wieso ich Gefühle für diese Frau entwickelt habe. Immerhin bist du mit ihr verheiratet, du solltest am besten verstehen, wie man sich in sie verlieben kann. Ich - ich wollte sie nicht verletzten, oder dass das passiert. Ich hatte nur das Bedürfnis, meine Gefühle mitzuteilen. Als Marie und ich uns getrennt haben da hat jeder gedacht, dass das einfach für mich wäre, aber das war es nun mal nicht und das hier ist es auch nicht. Wenn du dir denkst, dass ich mir das alles ausgesucht habe, dann träum weiter Rocky.", antwortete Ross und ich merkte, dass er es ernst meinte.

„Guten Morgen, Sonnenschein. Heute geht Daddy mit dir nach draußen.", sagte ich zu Michael und machte ihn fertig. Während ich ihn anzog bemerkte ich, dass er Kates Vater immer ähnlicher sah und gleichzeitig war ich froh darüber, dass sie ihn bei mir gelassen hatte.
Obwohl ich unsicher über die Zukunft war freute ich mich doch über unser zweites Baby. Meine Traurigkeit war ein Stück wie weggefegt und die Freude über Michael überwiegte.
Ich ging mit ihm nach draußen und bemerkte erst, wie lang ich scheinbar schon gegangen war, als ich plötzlich vor Johns Hause stand.

If I can't be with you [2]Where stories live. Discover now