Sei mal locker (Jenissi/Topp Dogg)

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In den letzten Monaten hatte ich mich immer beklagt,mir wäre rund um die Uhr langweilig. Meine Mutter hatte mich dann zur Strafe in einem Instrumentenkurs angemeldet. Heute sollte ich diesen auch das erste mal besuchen. Ich stellte mich darauf ein,alte Leute zu sehen und mir wurde schon ganz übel.

Ich stand vor dem Kursgebäude und es sah wirklich nicht so aus,wie in meiner Fantasie. Nach kurzem Zögern ging ich doch rein und sah schon ein paar Leute vor einer Tür warten. Zu meiner Überraschung waren es Mädchen,alle in meinem Alter und sie tuschelten und lachten. Mich bemerkten sie nicht und tratschten einfach weiter. Über was sie redeten verstand ich nicht,da sie aufgeregt durcheinander plaperten.

Kurze Zeit später sah ich einen hübschen Jungen auf die Mäschengruppe zusteuern und dachte schon er wolle zu seiner Freundin,aber zu meiner Verwunderung hatte er einen Schlüssel in der Hand und schloss die Tür auf. Rasch versammelten wir uns im Raum und die Mädchen,die vorher wild gelabbert hatten,sahen nun aus,wie hungrige Leichen,mit glänzenden Augen.

Der Kerl stellte sich vor,als ein Taeyang. Was für ein ausergewöhnlicher Name dachte ich mir,da das Sonne auf koreanisch hieß. Dann sagte er aber noch,wir sollen ihn doch lieber Jenissi nennen. Er hätte es gerne so genannt zu werden. Unser erster Aufrtag lautete "Macht euch mit eurem neuen Instrument,der Querflöte bekannt."

Wir schauten sie uns alle gründlich an und alle zwei Sekunden musste unser Lehrer,der wahrscheinlich genau so alt war wie wir rumrennen und unnötige fragen beantworten. Mich nervte das langsam und ihn anscheinend auch,den nach einer Weile sagte er :" Für heute bitte keine Fragen mehr."

Uns wurden die ersten Noten gezeigt und aus denen machten wir wenige Minuten später ein Musikstück daraus. Leider brachte ich nur schiefe Töne hervor und das fand nicht nur ich,denn die Mädchen verzogen ihre hübschen Gesichter zu hässlichen Grimassen. "Das ist nicht schlimm und ich solle es weiter probieren." meinte er nur und schaute uns noch eine Weile zu. Die Stunde war schneller vorbei gegangen als ich dachte,was mich sogar ein wenig traurig werden lies. Ich war grauenhaft,das hielt mich aber nicht davon ab,es weiterhin zu versuchen.

Zuhause übte ich fleissig,bis die nächste Stunde kam. In den darauffolgenden Wochen lernten wir weitere Noten und Lieder,meist klassische,aber auf unseren Wunsch auch mehr modernere Stücke. Ich verbesserte mich nur leider nicht,es fiel mir einfach nur schwer perfekt in die Öffnung zu pusten. Es war Hoffnungslos,aber ich wollte kämpfen und meiner Mutter zeigen,dass ich auch etwas kann und nicht nur dumm rumsaß.

Wir packten gerade unsere Instrumente ein,als Jenissi auf mich zukam,und mich bat nach der Stunde noch zu bleiben. Ich nickte und wartete,bis sich auch jede von ihnen gründlich von ihm Verabschiedet hatte. Man waren die nervig. "Ja,was gibt es denn?"fragte ich ihn. Erst jetzt,als ich nah bei ihm stand und ihn richtig vetrachten konnte fiel mir auf,wie hübsch er war. Sein dunkles,dickes Haar hing ihm lässig in der Stirn und sein Ohrring blitzte kurz auf. Wenn ich es mir recht überlegte,war er ein Traum von Mann. "Also,es geht um deine schiefen Töne" begann er "Sie stören und sie müssen deshalb beseitigt werden."

"Willst du mich raus schmeissen?" fragte ich wütend. "Nein natürlich nicht."lächelte er. "An was denkst du,wenn du das Mundstück an deine Lippen setzt?" fragte er mich und ich dachte wirklich,ich hör nicht richtig. "Ehmmm...an nichts. Sollte ich denn an etwas denken?"sagte oder eher fragte ich. "Du bist immer so steif,du verkrampfst dich,wieso?"

lächelte er. Mir wurde plötzlich heiß und ich dachte sein Lächeln würde mir die Kehle zuschnüren. "Ich weiß nicht."stotterte ich vor mich hin.

"Ok ich helfe dir. Wenn du zart reinhauchst,dann denk an einen schönen Kuss,den du erlebt hast."meinte er. Na ganz toll,dachte ich mir,ich hatte noch nie einen Jungen geküsst und sollte jetzt an sowas denken.

Er hob langsam eine Augenbraue,wahrscheinlich entdeckte er die Hilflosigkeit in meinem Gesicht. "Ehmm...du..du hast doch schon mal jemanden geküsst. Oder?!"fragte er ein wenig verlegen. Ich wusste nicht,wie ich passend antworten sollte und entschied mich für ein kurzes Kopfschütteln.

Nun schaute ich in das schon fast entsetzte Gesicht von Jenissi. "Du...du..du hast noch nie einen Jungen geküsst. Ehrlich!?" fragte er noch einmal entgeistert. Ich senkte meinen Kopf vor Scham. Ich fand es nicht schlimm,aber wie er es sagte lies mich an meiner Überzeugung zweifeln.

Eben noch zwei Meter voneinander entfernt machte sich Jenissi auf den kurzen Weg zu mir. Er blieb vor mir stehen und schaute mich kurz an. "Ich hab dich wirklich gern." platzte es aus ihm heraus. Ich zuckte erstaunt zusammen,und mir wurde erst jetzt klar,das ich ihn ebenfalls sehr mochte. "Ich mag dich auch."murmelte ich vor mich hin. "Ich hoffe,du bist mir nicht böse."flüsterte er und kam meinem Gesicht immer näher. Aus Angst machte ich einen Schritt zurück,er folgte mir aber. Ich machte noch einen Schritt zurück,er folge mir wieder. Das ging so weiter,bis ich mit meinem Körper hart gegen eine Wand knallte und ich erschreckt kurz aufschrie. Seine beiden Hände ruhten jetzt neben meinem Kopf an der Wand und er lehnte sich gefährlich nah zu mir rüber.

Panik machte sich in mir auf und ich atmete schwer. Er bemerkte es und strich mir ganz sanft über meine Backe,was mich ein klein wenig beruhigte. "Ich sollte das hier wohl eher doch nicht tun."flüsterte er und lief einen Schritt zurück. Ich wollte doch aber,dass er mich küsst. Ich zog ihn an seiner Jacke ein kleines bisschen zu mir,was ihn überrascht lächeln lies. Und seine Hände fanden wieder den Weg neben meinem Kopf. Langsam näherte er sich und ich spürte seinen warmen Atem an meinem Kinn,meinen Wangen und meiner Nase. Ich wurde ungeduldig uns legte selbst Hand an. Ich drückte meine Lippen vorsichtig auf seine und es war ein tolles Gefühl. Ich hatte das Gefühl,in meinem Bauch würden tausende von Blütenblättern herumschwirren und miteinander tanzen.

Ich löste mich wieder von ihm und schaute ihm in die Augen. Sie waren aber leider geschlossen,weshalb ich seine Reaktion nicht mitbekam. "Es tut mir leid."flüsterte ich,weil ich dachte etwas falsch gemacht zu haben. Schnell öffnete er seine Augen und sie strahlten,vor Freude. "Dir muss garnichts Leid tun. Das war der schönste Kuss in meinem Leben."flüsterte er zurück und näherte sich mir erneut für einen warmen,weichen Kuss.

Mir fiel es nach dieser Stunde nicht mehr schwer,mein Instrument richtig zu beherrschen und die schiefen Töne waren für alle Zeit vergessen. Und Jenissi... Er ist jetzt nein fester Freund und mit ihm darf ich das süße Leben zu zweit genießen.

Kpop One Shots 2(Short stories)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt