1. Kapitel

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Fast zwei Jahre sind seit unserem Abschied aus Stoneybridge bereits vergangen und meine schlaflosen Nächte sind von Tag zu Tag schlimmer geworden. Der Albtraum, nie wieder zurück nachhause zu können, verfolgt mich ständig. Doch ich verliere nie die Hoffnung sie eines Tages wieder zu sehen, meine Freunde Tom, Shannon und Rhydian.

Jana versuchte ständig mich mit irgendwelchen Späßen aufzuheitern. Letztens hat sie Milo, einen der Jünglinge im Rudel, dazu angestiftet mich zu einem See zu locken, nur um mich hinein zu schubsen. Naja wir hatten dann schon sehr viel Spaß. Und das Highlight der ganzen Sache: Sie hat mich vor einem Monat zu ihrem Beta ernannt.

Es war für mich am Anfang echt nicht leicht mich hier einzugewöhnen, aber das war es für meine Eltern auch nicht. Mit der Zeit wurde es für uns aber immer leichter und hey hier steh ich als Beta-Wolf eines Rudels.

Heute war jedoch ein seltsamer Tag. Gleich nach dem Aufstehen sagte Jana ein Teil unserer Vorräte sei weg, dazu kam noch, dass es urplötzlich zu regnen begann. Normalerweise gibt uns die Natur irgendwelche Anzeichen bevor es regnet.

Jana meinte sie und ich sollten Feuerholz holen, doch schon auf dem Weg tiefer in den Wald war mit nicht ganz wohl. Irgendwas stimmt hier nicht. Das knacksen von Ästen und ein fremder Geruch ließen mich zurückschrecken. Schnell versteckte ich mich hinter ein paar Büschen doch Jana wagte es nachzusehen. Plötzlich schrie sie laut schrill auf, sodass ich mich ein zweites Mal an diesem Tag fast zu Tode erschreckte.

„Rhydian! Oh mein Gott du bist es wirklich!", schrie Jana so laut, dass es die Vögel aufschreckte und mich erstarren ließ. „Maddy komm schnell her!", rief die rothaarige ohne auch nur auf die armen Waldtiere Rücksicht zu nehmen.
Langsam stand ich auf um die beiden anzusehen und merkte, dass mir eine Träne nach der anderen über die Wange lief. Er kam auf mich zu und nahm mich in den Arm. „Sch...alles ist gut Maddy. Ich bin ja da", murmelte er in meinen Nacken während er mir sanft übers Haar strich.

Ich konnte es nicht fassen, er war wirklich hier!

Langsam löste er sich von mir und sah mir in die Augen: „Wir müssen sofort zu deinen Eltern. Ich hab tolle Neuigkeiten für euch." Gute Neuigkeiten? Könnte es das sein an das ich gerade denke?

Schnell gingen wir zurück zu unserem Lager und wollten meine Eltern suchen, als diese schon mit Ceri im Schlepptau auf uns zustürmten. Rhydian schaffte es vor lauter Begrüßungen fast gar nicht zu Wort zu kommen, was es mir sehr schwer machte ein Lachen zu unterdrücken. Dann endlich schaffte er es auch mal was zu sagen und verkündete und die große Neuigkeit: „Ich freue mich sehr euch alle wieder zu sehen. Aber kommen wir jetzt zum eigentlichen Thema. Doktor Whitewood ist weg. Sie wurde von allen für verrückt erklärt und hat dann die Stadt verlassen."

Ich konnte es nicht glauben. Doktor White Wood ist echt weg? Wir können wieder Nachhause?

„Und das Beste daran ist ihr könnt wieder Nachhause kommen", er grinste erst mich und dann meine Eltern an als wäre er der glücklichste Mensch, tschuldigung das glücklichste Wolfsblut, der Welt. Meine Eltern konnten es gar nicht fassen und meine Mom brach vor Glück in Tränen aus. So schnell wie möglich packten wir all unsere Sachen zusammen und verabschiedeten und von allen. Am schwersten fiel mir der Abschied bei Jana, sie war hier in der Wildnis meine beste Freundin geworden. Wir versprachen uns, uns bald wieder zu treffen und umarmten uns nochmal ganz fest.

Dann war es so weit, altes Leben ich komme.

Auf dem weg Nachhause erzählte Rhydian was alles so in den letzten zwei Jahren passiert ist. Naja da gibt's nicht wirklich viel. Die K's haben ein eigenes Café gegründet, Tom hat's irgendwie geschafft sich ein wenig mit Jimi anzufreunden und Shannon hat sich wohl sehr gut mit einer neuen Schülerin angefreundet. Er erzählte uns auch, dass er schon alles bezüglich Schule und Haus usw. für uns geregelt hätte und es fiel niemandem auf, dass etwas nicht stimmt, da wir ja nur „umgezogen" sind.

Es war nicht mal so ein weiter weg bis nach Stoneybridge und schon am Abend waren wir in unserem alten Haus. Es war einfach toll wieder hier zu sein meisten freute ich mich schon auf Shannon und Tom, doch jetzt bin ich nur glücklich hier zu sein, mit meinen Eltern und Rhydian. Genau dieser kam in jener Sekunde auf mich zu und umarmte mich fest. Ganz leise murmelte er ein ‚Ich liebe dich' und küsste mich kurz. Ich grinste über beide Ohren, doch dann musste er sich schon verabschieden, bliebe er noch länger weg, würden ihn seine Adoptiveltern umbringen.

Ich entschied mich erstmal ausgiebig zu duschen und mich dann in mein heißgeliebtes Bett zulegen. Schließlich sollte ich ja bis übermorgen wieder fit sein, wenn die Schule für mich beginnt.

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⏰ Last updated: Nov 28, 2018 ⏰

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Wolfblood (Überarbeitet)Where stories live. Discover now