Kapitel 26

7.4K 328 40
                                    

Jack

Seine Fingerspitzen glitten sanft über meine blasse Haut, sein Gesicht hatte er in meinen Haaren vergraben. Es war bereits spät in der Nacht und wir lagen in Decken gekuschelt in dem Garten des Strandhauses. Kühl war es geworden, doch das machte es nur noch angenehmer auf seiner warmen nackten Brust zu liegen. Ganz sanft malte ich Herzen mit dem Finger auf seinen Oberkörper.
„Können wir nicht einfach die Zeit anhalten?", fragte ich ganz leise.
Will sah mich an, ehe er kurz auf sein Handy Blickte. „Okay. Sieh mir so lange in die Augen, bis du denkst, dass fünf Minuten vergangen sind."
Um ehrlich zu sein, wusste ich nicht recht, was ich davon halten sollte und vor allem, was er damit bezwecken wollte. Aber da ich ihn so unglaublich gern ansah und ich neugierig war, tat ich, was er mir sagte. Ich sah ihm direkt in diese wunderschönen Augen. Die Augen, die so liebevoll zurück schauten. Die Augen, die mir das Gefühl der Sicherheit gaben, Geborgenheit, Vertrauen. Die Augen, in dessen Blick so viel Liebe steckte, die vor allem mir galt. Unendliche Liebe. Unendlich weit konnte man in diese Augen blicken und man bekam den Eindruck, diesen Menschen, dem diese Augen gehörten, komplett durchschauen zu können. Und dennoch waren sie so geheimnisvoll, sie verrieten nichts über seine Gedanken. Es war gruselig und dennoch so positiv atemberaubend, dass man nicht anders konnte, als sich in ihnen zu verlieren.
Als ich dachte, dass die fünf Minuten vergangen waren, wandte ich den Blick ab und blickte auf die Uhr.
„Als ob!" Ich musste lachen. Es war gerade einmal eine Minute verstrichen.
„Wir haben die Zeit angehalten", flüsterte er schmunzelnd und stupste meine Nase an.
„Idiot..." Ich lehnte meine Stirn an die seine. „Mein Idiot..."
Jones lachte, wuschelte mir durch die Haare, ehe er mich küsste. Seine Küssen waren so unglaublich liebevoll und sanft. Es war als sei er besonders vorsichtig und als hätte er Angst, er könne mich versehentlich zerbrechen. Nun wahrscheinlich machte meine mickrige Statur auf die meisten auch den Eindruck, dass ich jeden Augenblick in mich zusammenbrechen könnte. Zumal ich mir selbst nicht sicher war, ob mein Körper auch nur einen weiteren Zwischenfall durchstehen würde. Ausprobieren wollte ich es nicht. Außer es handelte sich bei dem körperlichen Zwischenfall um ein... besonderes Ereignis, das sich zwischen mir und meinem Geliebten abspielen würde. Der Gedanke daran machte mich nervös. Nervös im positiven Sinne. Ich war neugierig, was genau passieren würde und wie es sich anfühlte von jemandem geliebt zu werden. Körperlich geliebt zu werden.
Ich biss mir auf die Unterlippe, während ich meinen Lehrer ansah.
„Woran denkst zu gerade?"
Ich fühlte mich ertappt, sah verlegen zur Seite. „An dich..."
„Inwiefern?"
Ich zog eine Augenbraue hoch. „Hm?"
„Woran genau hast du gedacht?" Dieses Funkeln in seinen Augen machte mir ein wenig Angst.
Es war mir unangenehm zu antworten. Wie sollte man so etwas auch in Worte verpacken, geschweige denn wirklich aussprechen. Und das ohne zu stottern oder am liebsten weglaufen zu wollen.
Ich zögerte. „Ich will dir nahe sein...", krächzte ich verlegen. „So nahe, wie sonst niemand..." Meine Wangen glühten und mir war so furchtbar heiß.
Dieses freche Aufblitzen in seinem Blick und wie er seinen linken Mundwinkel zu einem dreckigen Grinsen hochzog, ließ mich erschaudern. Es machte mir Angst. Es machte mir Angst und dennoch erregte es mich. Ich wusste nicht warum, aber ich wollte noch mehr von diesem Blick. Ich wollte, dass er mich mit diesem Blick auszog und er mit diesem Grinsen auf mich hinab sah, wenn er über mir lag. Ich wollte nach seinen weichen Haaren packen, während ich ihn spürte, hören, wie er schmutzige Dinge in mein Ohr flüsterte, während ein kühler Wind über unsere schweißnasse Haut fuhr.
Meine Jeans engte mich unerträglich ein. Er schien es zu merken, denn seine Hand fuhr zu meinem Gürtel, öffnete diesen und erlöste mich ein wenig von meinen Qualen , als er meine Hose öffnete. Dieses flattern in meinem Bauch, das sich mehr in meinem Unterleib befand, war so aufregend, dass ich es kaum aushielt. Es war so anders als wenn man sich selbst berührte. Dabei berührte der Mann mich noch gar nicht wirklich.
„Sollen wir weiter die Zeit anhalten?" Seine Worte waren weniger hörbar als spürbar, als er sie mir ins Ohr hauchte. Ich bekam eine heftige Gänsehaut.
„Lass uns die Zeit anhalten, William", brachte ich mit zitternder Stimme hervor.
Mein Geliebter beugte sich über mich, verwickelte mich in einen Kuss. Und nach diesem Kuss kam ein weiterer und noch einer und noch einer. Seine Küsse machten süchtig, seine Lippen waren eine Droge, die beim ersten Mal Ausprobieren so süchtig machten, dass man nie wieder von ihnen los kommen könnte. Ich wollte sie spüren, diese Lippen. Überall wollte ich sie fühlen, wie sie meine empfindlichsten Stellen liebkosten, die ich selbst noch nicht kannte. Er sollte sie finden und mein Körper würde ganz ihm gehören. Er konnte machen damit, was er wollte. Ich würde mich nicht wehren.
Meine Finger erkundeten seinen muskulösen Oberkörper. Schon das erste Mal, als ich diese Muskeln sah, wollte ich sie berühren, sie küssen. Natürlich hielt ich diesen Gedanken immer verborgen, sodass ihn niemand finden könnte. Doch nun sollte er ihn finden.
„Ich will dich..." Meine Lippen glitten über seine Schulter. „Ich will dich so sehr."
Ich spürte seinen Schritt an meinen. William drückte sie sanft an mich. Der Stoff meiner Boxershorts rieb an meiner Haut.
Merkwürdige Geräusche verließen meine Lippen. Es war mir nicht recht bewusst. Das alles war wie ein Traum, ich fühlte mich wie in Trance. All die Berührungen waren intensiv und dennoch schienen sie so unecht. Ich konnte nicht beschreiben, was genau in diesem Moment mit mir passierte.
Haut auf Haut, Lippen befanden sich an Stellen, über die man nicht sprach und eine so kühle Nacht war so heiß und unvergesslich. Er berührte mich, ich berührte ihn. Ganz sanft, etwas aufdringlich und leidenschaftlich. Wir schwebten. Es gab nichts außer uns. Nur er und ich. Niemand sonst. Nichts anderes war zu hören oder zu spüren. Alles war vergessen. Wir waren gefangen in unserer eigenen Welt. Und es war herrlich. Es sollte niemals aufhören. Wir hatten sie Zeit angehalten. Sie stand still.

~
Hello 👀
Ich würde übrigens gerne eine Whatsappgruppe eröffnen. Wer beitreten möchte, kann mir einfach Namen und Nummer schicken.

My Teacher [boyxman]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt