Kapitel 8

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Unbehaglich, mit niedergeschlagenen Augen, blickte Lilitha auf ihre ringenden Finger, die in ihrem Schoß lagen

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Unbehaglich, mit niedergeschlagenen Augen, blickte Lilitha auf ihre ringenden Finger, die in ihrem Schoß lagen. Sie spürte viele Blicke auf sich und das gehässige Getuschel der Frauen, die wohl nicht wussten, wie gut das Gehör von Vampiren war. Kadens Wärme neben ihr, beruhigte sie ein wenig und auch die Tatsache, dass er ihr wohl nicht von der Seite weichen würde. Aber das war auch der Grund, warum sie von allen Leuten gesehen wurde. Denn Kaden hatte den gesamten Harem in den Saal gerufen, in dem sonst der Haremstanz stattfand. Selbst die Eunuchen und auch der Berater waren da. Alle, die irgendwie Zutritt zu dem Harem hatten. Die Frauen waren aufgeregt, die Dienstmädchen nervös und die Eunuchen wachsam. Sie alle wussten, dass etwas los war.

Der Highlord war schon seit einer Woche wieder da und statt einer Willkommensfeier gab es das hier ... von dem keiner wusste, was es eigentlich war.

»Wenn es dir zu viel wird, sag es, dann bringe ich dich zurück, in Ordnung?«, fragte Kaden leise mit besorgter Stimme und musterte Lilitha flüchtig. Diese nickte und rang weiter mit den Fingern, während sie versuchte, die Worte, die von den anderen Haremsfrauen zu ihr getragen wurden, nicht zu sehr an sich heranzulassen. Es gab sehr viele gehässige Kommentare, aber auch einige wenige, die sich freuten, dass es ihr wieder besser ging und auch, dass der Highlord wohlauf war. Auch Chiana fiel ihr auf, welche still in einer Ecke saß und ununterbrochen den Highlord anstarrte. Dieser schien es aber nicht zu merken, oder wenn doch, konnte er es gut verstecken.

Die Geräuschkulisse nahm ein wenig ab, als sich der Highlord plötzlich erhob und Lilitha deutete ihm zu folgen. Selbst in dieser Sitzecke wollte er sie nicht allein lassen. Die meisten Leute hatten diesen Bereich zwar freigelassen, aber dennoch war es ihm zu gefährlich.

Lilitha erhob sich, wobei sich Nervosität in ihr breit machte. Das flaue Gefühl in ihrem Magen war sehr unangenehm, dennoch folgte sie Kaden. Ihr Körper zitterte vor Nervosität, da sie sich ebenfalls nicht ganz sicher war, was er nun machen würde. Natürlich wusste sie, worum es ging, doch Kaden hatte auch ihr nicht alles erzählt.

Er trat auf dasselbe kleine Podest, auf welchem er auch die Damen für den Haremstanz herauf gerufen hatte, immer mit Lilitha in seiner Sichtweite. Die Frauen verstummten alle nach und nach und wandten dem Blonden respektvoll ihre Blicke zu.

Lilitha traute sich nicht einmal den Blick zu heben. Viel zu sehr hatte sie Angst vor dem, was sie vermutlich sehen würde. Nicht nur die Frauen, welche sie wohl anstarrten, sondern auch Kaden, der wieder wie ausgewechselt wirkte, als der Herrscher, der er nun einmal war.

Als er die Stimme erhob, klang sie fest und kalt. Lilitha lief ein Schauer über den Rücken. »Ich habe euch hierher bestellt, um eine Ankündigung zu machen«, erklärte er und Lilitha schluckte. Er klang so eisig und verärgert. Auch wenn sie es inzwischen gewohnt war, dass er im Grunde zwei Persönlichkeiten hatte, so erschreckte es sie doch immer wieder, ihn so zu erleben. »Wie ihr sicherlich alle wisst, ist meine ehrwürdige Mutter bei einem Attentat ums Leben gekommen. Der Mörder ist noch immer nicht gefasst worden«, erklärte Kaden, bei dessen Worten reges Getuschel ausbrach und Lilitha nicht nur einmal hörte, wie die Frauen meinten, der Attentäter stände doch genau neben ihm. Sie konnte sehen, wie Kaden die Fäuste ballte und Mühe hatte ruhig zu atmen. Dennoch traute sie sich nicht aufzublicken.

Haremstanz - Die königliche Hure (Band 2)Where stories live. Discover now