23. Kapitel - Die Melchers

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,,Jake", ruft die Frau.

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,,Endlich kommst du uns besuchen! Hat dein Vater es dir erlaubt?" Dann wirft sie einen Blick auf mich. ,,Oh, du hast deine Freundin mitgebracht? "
,,Ja", sagte Jake nur und wirf einen Blick zu mir. Doch die Frau zieht ihn rein ins Haus und ich gehe gezwungen maßen hinterher. Diese Frau scheint ihn echt zu mögen.

Wir laufen durch einen Flur, an wessen Ende ein Mann steht, der sich offensichtlich auch freut Jake zu sehen. Die drei scheinen sich echt zu mögen.
,,Er hat sogar seine Freundin mitgebracht!", erzählt die Frau stolz. ,,Ihr wart sogar in den Nachrichten. Ach, ich bin übrigens Anette", sagt sie zu mir. ,,Und das ist Thomas. Unser Sohn Stefan ist schon ausgezogen."
Ich nicke. Wenn Stefan schon ausgezogen ist, muss er ein bisschen älter, als Jake sein.

Ich folge den drei ins Wohnzimmer. Dort setzten Jake und ich uns auf die Couch, während Anette und Thomas sich auf zwei Stühle setzten.

,,Na dann, erzählt mal wieso ihr hier seit", meint Anette.
Ich sehe wie Jake nervös mit der Hand zuckt und verschränke meine Finger mit seinen.
,,Also", sagt Jake. ,,Als erstes hätte ich die Frage, wieso ihr damals Hausverbot bekommen habt?"
Ein Schatten zieht sich über Anettes Gesicht. Sie sieht nicht glücklich aus.
,,Wir waren nicht mit der Regierungsweise des Königs zufrieden. Er war zu streng, unterdrückte sein Volk zu sehr. ", sagte Thomas. ,,Als Berater haben wir ihm das natürlich gesagt, denn wir sind ja für so was zuständig. Das hat ihm jedoch gar nicht gefallen. Also haben wir auf einem Ball mit anderen Beratern geredt, unter anderem auch mit deinen Eltern, Elena, und es hat sich herausgestellt, dass sie der selben Meinung wie wir sind. Aber der König erfuhr davon und schmiss uns raus. Nach einiger Zeit stellte er aber fest mit wem wir geredet hatten, und ich glaube, die will er umbringen."

,,So ist es", sagte Jake. ,,Kommt es hin, dass ihr mit ungefähr zwanzig Leuten geredet habt?"
,,Ja, so ziemlich genau. Es waren allerdings alle Berater. "
,,Genau, und die will der König jetzt alle umbringen, weil sie wahrscheinlich Aufstände oder so was gemacht haben. Außerdem möchte er sie dann alle durch seine eigenen Leute ersetzten", sage ich.
,,Das ist grässlich ", keucht Anette schockiert.
,,Und das ist noch nicht alles" , sagt Jake. ,,Er will noch etwas viel grausameres machen. Er will das Kastensystem einführen. Jeder Mensch wird einer Kaste von 2 - 8 zugeteilt. In der zweiten Kaste sind die Adligen, in der dritten Lehrer, Professor, Schriftsteller, Ärtzte usw. , in der vierten Farmer, Ladenbesitzer, Köche usw. , in der fünften Musiker und Künstler, in der sechsten Dienstboten, in der siebten Arbeitskräfte für alles, in der achten sind die Obdachlosen. Die Frauen heiraten immer in die Kaste der Männer ein, allerdings nur nach einem langen Verfahren für viel Geld, dass heißt sie können innerhalb des Kastensystems aufsteigen und absteigen. Es ist einfach nur grausam! "

Jetzt sind Anette und Thomas sprachlos. Sie starren uns einfach nur hilflos an.
,,Was sollen wir tun?", fragt Anette.
,,Die einzige Möglichkeit das zu verhindern ist ihn umzubringen", sage ich emotionslos.
,,Und dazu brauchen wir eure Hilfe", ergänzt Jake.
Die beiden sehen unsicher aus.
,,Bitte", bettle ich. ,,Ihr wollt doch auch nicht, dass das passiert. "
,,Gut", meint Thomas und erntet dafür einen entsetzten Blick von seiner Frau. ,,Was ist los? Wir werden sonst Achter, weil er uns hasst. Das einzige, was er will ist Macht. Und wir dürfen nicht zulassen, dass er sie bekommt. Komm, Anette!"
,,Na gut", meint die und setzt sich auf. ,,Und wie tun wir es?"

Es ist komisch Mordpläne zu schmieden. Ich komme mir dabei so falsch vor, auch wenn ich weiß, dass es das richtige ist. Ich weiß, dass danach Blut an meinen Händen kleben wird. Aber ich weiß auch, dass ich dadurch viele Leben retten werde, von Leuten, die diesen gefährlichen Plan auch nicht unterstützten. Von Leuten, die nichts dafür können, dass sie nicht Adelig sind. Und ich weiß, dass ich es tun muss.

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