23. "Man erntet was man säht."

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Es waren wieder einige Tage vergangen in denen wir unseren langweiligen Alltag erlebten. Aufstehen, Trainieren, Lernen, Waffenkunde, Schlafen. Jeden Tag immer wieder das Selbe zwischendurch aßen wir noch und hin und wieder gab es eine ärztliche Untersuchung. Eric sah ich weniger oft als vor unserem kleinen Ausflug, offensichtlich war er immer noch sauer oder geschockt wegen dem was ich ihm gesagt hatte. James hingegen sah ich immer öfter. Wir hatten unsere Tagesablauf irgendwie so angepasst dass wir uns immer kurz sehen konnten. Es machte den Tag irgendwie etwas erträglicher. 

"Shadow! Antreten! Es geht zum Sondertraining." Eine der Wachen stand in meiner Zelle und sah mich streng an. Ich wandte meinen Blick von der Zellendecke ab und richtete mich von meinem Bett auf. "Hat es den Opfern vom Vormittag etwa noch nicht gereicht?" fragte ich genervt. Da ich eigentlich froh war mal meine Ruhe zu haben.  "Aufstehen!" brüllte mich dieser Idiot schon wieder an und am liebsten hätte ich ihm seine Waffe geklaut und ihm damit in den Kopf geschossen, aber ich dachte mir dass das vielleicht nicht die beste Idee war. "Geht das auch mit einem 'Bitte' und vielleicht in vollständigen Sätzen die nicht nur aus einem Wort bestehen? Oder überschreitet das deine kognitiven Fähigkeiten." fragte ich freundlich wie immer. "Ich könnte dein Gehirn auch einfach nochmal in den Mixer stecken lassen wie gefällt dir das?" Ich spürte wieder die Wut die in mir hochkochte. "Wissen sie unnötige Wache 87, die niemals auch nur eine bedeutende Aufgabe bekommen wird oder auch jemals etwas vollbringen wird an das sich Menschen erinnern werden, irgendwann komme ich hier raus und wenn das passiert dann bist du der erste dem ich meine Hand in die Brust stecke, dein Herz in meiner Hand und dann wirst du sterben. Es ist ein schneller Tod, eigentlich viel zu großzügig für jeden hier in diesem Drecksloch." Mit diesen Worten die weiter durch meine Zelle hallten verließ ich den Raum und stapften an allen anderen vorbei zur Trainingshalle. 

Dort angekommen sah ich James und einige Wachen die wie eine Menschentraube um etwas herum standen. Ich drängelte mich hindurch, bekam blöde Blicke zugeworfen aber das war mir egal. Ich kam neben James zum stehen und sah ihn an. Sein Blick war starr auf etwas vor uns gerichtet. Er wirkte wie erstarrt und ich konnte die Angst die durch seinen Körper strömte förmlich spüren. Ich trat näher an ihn heran und berührte leicht seine Hand um ihn aus der Starre zu lösen. James zuckte kurz zusammen, bis er mich registrierte und die Anspannung langsam von ihm glitt. "Hey... alles gut?" fragte ich vorsichtig. "Was ist hier los?" "Ich weiß es nicht aber ich hab kein gutes Gefühl." Zum ersten Mal wendete ich nun meinen Blick von James ab und sah was oder besser gesagt wer sich vor uns befand. Eine junge Frau war vor uns an einen Stuhl gefesselt. Ihr waren Mund und Augen verbunden aber man musste nicht besonders helle sein um zu sehen, dass sie Todesangst hatte. Diese war sehr wahrscheinlich auch begründet.

"Ah! Joselyn sie haben es auch endlich her geschafft. Wie schön." Bei Zolas Worten entfernte ich mich augenblicklich einige Zentimeter von James. "Sie sagen das so als hätte ich eine Wahl gehabt." entgegnete ich pampig. "Ach meine liebe Joselyn immer so zornig." er kam auf mich zu und hob mein Kinn an, als wollte er mich begutachten. "Man erntet was man säht." sagte ich und zog mein Kinn aus seinen widerlichen Griffeln. Er musterte mich noch eine gefühlte Ewigkeit lang, schaute mir tief in die Augen als würde er versuchen zu verstehen was ich denke. Ich spürte wie James mit jeder weiteren Sekunde angespannter wurde und ich betete zu allen Göttern dieser Welt das Zola es nicht merken würde. Aber was machte ich mir vor auf einer gottlosen Welt, natürlich hatte er es gemerkt. "James, mein Freund warum so angespannt?" Mit einem Mal war all der Fokus von mir auf James übertragen wurden. "Warum sind wir hier?" fragte er trocken. Es zierte sich ein winziges grinsen auf Zolas Gesicht ab und ich hätte alles dafür gegeben ihm dieses blöde Grinsen aus dem Gesicht zu schlagen. "Und der liebe James immer so ernst. Sie beide sind schon ein interessantes Gespann. Sie immer wütend, gefühlsgeleitet, impulsiv und nicht zu vergessen sehr vorlaut und er starr, ernst, brutal. Man könnte fast sagen der perfekte Soldat. Doch beide absolut tödlich. Ich frage mich ob sie beide mich eines Tages noch wirklich überraschen können." "Wie solle wir sie überraschen, wenn unsere einzige Aufgabe ist, die Rolle zu spielen die sie uns auferlegt haben?" unterbrach ich ihn und sein Blick fokussierte mich wieder augenblicklich. "Sie können kein Monster erschaffen und dann erwarten, dass es sich nicht wie ein Monster verhält, sonst wären sie wirklich sehr schlecht in ihrem Job." Zola horchte meinen Worten sehr aufmerksam und trat schließlich einen Schritt näher an mich heran und flüsterte mir etwas zu. "Joselyn sagen sie mir, woher wissen sie denn was ich genau erschaffen wollte?" Ich hasste ihn. Ich hasste diesen kleinen Gnom von Wissenschaftler. 

"Nun gut, aber um ihre Frage zu beantworten Soldat

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"Nun gut, aber um ihre Frage zu beantworten Soldat. Wir alle sind hier, weil wir einen Spitzel gefunden haben. Diese junge Frau war bis vor kurzem Krankenschwester in unserem trauten Heim und hat vor kurzem versucht die Krankenakten unserer Lieblingspatienten zu stehlen, von ihnen beiden." er deutete auf mich und James. "Das kommt einem Hochverrat gleich und wie bestrafen wir Verrat?" "Mit dem Tod!" rief Jemand aus der Menge. Ich kannte die Frau auf dem Stuhl, sie hatte mich oft untersucht und war eine der Wenigen die mich nicht grundsätzlich wie Abschaum  behandelte. "Das beantwortet noch immer nicht meine Frage. Warum sind WIR hier?" "Naja, sie beide sind doch meine Tötungsmaschinen, also töten sie."

Der ganze Raum erstarrte und Zola hielt uns eine Waffe hin. Ohne zu zögern griff James nach der Waffe und richtete sie gegen die Frau. "Ohhh ganz ruhig, sie müssen ihrem Opfer doch in die Augen schauen können." Zola entfernte Mund und Augenbinde. Sie fing an zu flehen, ihre Augen waren schon ganz rot unterlaufen vom Weinen. Ihr Gesicht und Körper waren verziert mit blauen Flecken. James entsicherte die Waffe und hielt sie weiter grade auf sein Ziel. Sie schrie und flehte um Vergebung, die Menge um uns herum feuerte ihn an und ich fühlte mich wie in Trance. Alles war komisch verzerrt, laut und ich konnte kaum einen klaren Gedanken fassen. "Natürlich der brave Soldat der seine Befehle befolgt." Zolas Stimme hallte durch meinen Kopf. Ich drehte mich in sekundenschnelle um griff die Waffe der Wache neben mir und beendete das Leben der Frau mit einem Kopfschuss exakt zwischen ihren Augen. 

Alles war still, auf dem Boden bildete sich binnen Sekunden eine riesige Blutlache. "Wahrlich, damit habe ich nicht gerechnet." 

"Man erntet was man säht

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"Man erntet was man säht." 

Be carful, it's gettin Dark inside || Winter Soldier Where stories live. Discover now