Kapitel 1- Zurück in meine Vergangenheit

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Nett wie ich bin, sollte ich mich erst mal vorstellen oder? Mein Name ist Lotta und bin 20 Jahre alt. Geboren wurde ich in Leipzig und bin ausgebildetete Physiotherapeutin. Doch kommen wir nun zu dem spannenderen Teil meiner Vergangenheit. Aufgewachsen bin ich bei meinem Vater, weil meine Mutter an Leukämie erkrankte und ein Jahr später daran verstarb. Noch heute ist mein Vater nicht über den Tod meiner Mutter hinweg, obwohl es schon 15 Jahre her ist. Noch immer sieht er in mir meine Mutter und das ist vielleicht auch der Grund, weshalb er bis heute seine Trauer im Alkohol erstickt. Ich bin das Älteste von 4 Kindern und war für meine 3 Brüder immer eine Mutterfigur. Meine Brüder waren mein einziger Lebensinhalt ich wollte das sie ein unbeschwertes Leben führen können ganz frei von allen Sorgen. Mein Leben drehte sich nur darum für sie zu sorgen. Sie morgens zur Schule zu bringen, Mittagessen zu kochen und für sie rund um die Uhr da zu sein. Mein Leben spielte dabei nur eine untergeordnete Rolle, dass Leben meiner Brüder war mir wichtiger als mein Eigenes, weil ich wollte das sie es irgendwann einmal besser haben. Mein größter Traum war es Profifußballerin zu werden und berühmt zu werden. Lange Zeit sah es auch danach aus, als würde ich den Durchbruch schaffen. Beste Torschützin, wertvollste Spielerin und Juniorenweltmeisterin, dass waren nur wenige Titel die ich trug. Bis eines Tages ein einziger Tag mein ganzes Leben verändern sollte...es war der 20.01.2016 meine Freunde und ich waren ausgelassen feiern in einem Club in unserer Nähe. Die Nacht nahte sich einem Ende und wir wollten gegen 4:30 den Heimweg antreten. Wir waren uns alle einig, dass wir nach Hause laufen. Auf dem Heimweg sah ich in unweiter Entfernung die Bonzenkarre meines Ex-Freundes Fritz. Audi A4, 220 PS und Sitze aus Leder. Als sich sein Auto näherte hörte ich seine laute und unverkennbare Musik. Er wollte schon an uns vorbeifahren als er das Fenster auf machte und zu meinem Pech mich erkannte. Deutlich angetrunken war er wie man seinem Atem entnehmen konnte. Fritz war schon immer ein Mensch der den Nervenkitzel liebte und keine Regel blieb bei ihm ungebrochen. Auch das Fahren unter Alkohol war für ihn kein Tabu. Meine beste Freundin Paulina verehrte und bewunderte Fritz schon seit einer geraumen Zeit, vielleicht war sie auch schon verliebt als Fritz und ich noch ein Paar waren, aber das ist eine andere Geschichte. Auf jeden Fall rief Fritz uns zu, dass wir einstiegen sollten um ihn auf eine Homeparty zu begleiten. Paulina naiv wie sie war stieg natürlich sofort ein, ich zögerte einen Moment, weil mir die Situation nicht ganz geheuer war. Doch ich wollte meine beste Freundin nicht mit diesem Monster alleine lassen, also stieg ich ebenfalls ein. Als wir beide drinnen saßen und ich Fritz sah kamen alle alten Erinnerungen wieder hoch. Er war mein erster Freund, mein erster Kuss und mein erstes Mal. Er war definitiv eine prägende Person in meinem Leben und diese Fahrt war der Anfang meines neuen Lebens. Ich konnte mich nicht mehr an Details dieser Nacht erinnern doch ein Bild brannte sich in meinem Kopf ein wie ein Tattoo auf die Haut. Alles was ich vernahm war ein fürchterliches Krachen, der stechende Geruch von Feuer in der Nase und Geräusch einer Sirene eines Krankenwagens. Alles was ich hörte waren besorgte Sanitäter und das Weinen meiner besten Freundin die Glück hatte und auf der Rückbank saß. An das Nächste an was ich mich erinnern konnte war, dass unbequeme Krankenhausbett. Doch was viel erschreckender war, dass meine Beine taub waren. Während dem Unfall hatte ich mir beide Beine mehrfach gebrochen und konnte von Glück sprechen, dass ich wieder laufen kann. Fritz hatte nicht so viel Glück und verstarb direkt am Unfallort. Auch wenn ich Fritz am Liebsten auf den Mond geschossen hätte, sowas hätte ich nicht mal ihm gewünscht. Noch bis heute wenn ich an diesem Ort zurückkehre mache ich an diesem Baum halt der immer noch steht und lege Blumen nieder. Denn dieser Tag beendete zwar meine Fußballkarriere war jedoch gleichzeitig der Anfang meines neuen Lebens. Nach diesem Unfall lernte ich erst wie nah Tod und Leben beieinander liegen. Nachdem der Traum auf eine erfolgreiche Karriere als Fußballerin scheiterte musste ich mir eine Ausbildung suchen. Da mein Vater renovierter Physiotherapeut war, lag es Nahe ihm es gleich zu tun. Ich schloss meine Ausbildung erfolgreich ab und arbeitet bei RB Leipzig als Physiotherapeutin für die erste Männermannschaft. Fußball war bis heute ein Teil meines Lebens, aber ein anderer abseits des Feldes. Beschwerlich habe ich mich daran gewöhnt und habe mich auch sichtlich wohl gefühlt, doch ich wusste um über den plötzlichen Tod meines Ex-freundes hinweg zu kommen musste ich mit Leipzig abschließen und einen Neustart wagen. Ich habe in Zeitungen, im Internet gesucht, doch bin nicht fündig geworden. Das letzte Saisonspiel von RB stand an es war ein Heimspiel gegen Bayer Leverkusen. Mein absoluter Lieblingsverein seitdem ich ein kleines Kind war. Das Spiel begann zäh und war vorwiegend von Fouls geprägt, als von guten Torchancen. Deswegen war meine Einsatzzeit höher als sonst. Ich hatte alle Hände voll zu tun um die Spieler wieder auf die Beine zu bringen, deswegen bemerkte ich auch nicht wie mich der Mannschaftsarzt von Leverkusen musterte und jeden meiner Handschläge genausten beobachtete. Das Spiele näherte sich einem Ende und es ging 2-0 für uns verloren. Nach Abpffif wollte ich schnellsten in die Kabine verschwinden doch eine Hand auf meiner Schulter stoppte mich. Es war Dr. Thomas Frey der Mannschaftsarzt von Bayer. Ich drehte mich überrascht zu ihm um und fragte mich was er von mir wohl wollte. Er unterbreitete mir ein Angebot was ich einfach nicht ablehnen konnte mein langersehnte Neuanfang hatte Gestalt angenommen und ich unterschrieb das Angebot. Doch hätte ich gewusst was mich in Leverkusen erwartet, hätte ich wahrscheinlich Zweifel bekommen...

Bei jeden meiner Fehler-Julian Brandt Fanfiction Where stories live. Discover now