Kapitel 12|Sadie

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Seit dem Nachmittag, an dem Andrew die Nachricht mit der Fake-Beziehung verkündigt hatte, waren einige Tage vergangen. Shawn hatte sie die Sache mit Camila gründlich durch Kopf gehen lassen und war zu dem Entschluss gekommen, zuzustimmen.
Ich weiß nicht wieso, aber irgendwo, tief in meinem Herzen, machte mir die Sache schon etwas aus. Ich meine, Shawn und ich sind eh nur Freunde und die Beziehung wäre auch nur für die Presse, trotzdem ich verspüre ein leichtes Stechen in der Brust. Ist das etwa Eifersucht?

Auf diese Frage habe ich selber keine Antwort und beschließe deshalb, die Sache erstmal auf sich beruhen zu lassen.
Morgen wird Camila ankommen, Shawn hat mich bereits gestern Abend informiert und gefragt, ich ich was mit den beiden und Brian, Shawns bestem Freund, unternehmen möchte.
Ich hab natürlich zugestimmt und so hat Shawn kurzerhand beschlossen, Laser-Tag zu spielen. Drauf bin ich jetzt aber mal gespannt, ich hab's noch nie gemacht.

Seufzend mache ich mich auf den Weg zur Arbeit, danach muss ich noch einkaufen. Ja, es ist echt stressig dem Kühlschrank immer gefüllt zu haben. Aber es ist super schön in der WG, inzwischen sind alle Möbel drinnen und April hat sich auch gut eingelebt. Ich bin echt happy, dass es ihr hier so gut geht.

Ich steige aus meinem Wagen aus und betrete den Laden. Bevor ich in den Mitarbeiterraum gehe um mich umzuziehen, sage ich mich schnell dem Boss hallo, der im Büro sitzt und telefoniert, und meinem Arbeitskollegen Alexander, mit dem ich mir heute die Schicht teile. Nachdem ich bereits eine halbe Stunde arbeite kommt Greg zu mir und bittet mich, den Laden heute abzuschließen.
„Haha, ich bin froh, dass du die Verantwortungsvollere von uns beiden bist, jetzt darfst du die Abendrunde machen und abschließen.", lacht Alex und ich seufze nur. Gut, wenn ich Chef wäre, würde ich auch nicht Alexander die Verantwortung überlassen. Er ist zwar hübsch und ein kann ein Charmeur sein, allerdings ist er auch ein Tollpatsch und Frauenheld. Ich wende mich schweigend der Arbeit zu und bereite die nächste Bestellung zu.

„Ich bin dann mal weg", ruft Alex grade und verlässt den Laden als ich dabei bin die Theke abzuwischen. Völlig in Gedanken versunken verabschiede ich mich und zucke zusammen, als die Tür aufgeht und ein Windstoß in den Laden kommt.
Ohne hochzugucken sage ich etwas genervt:„Wir haben schon zu."
„Oh, soll ich etwa wieder gehen?", antwortet eine bekannte Stimme.
Shawn.
Ich lächle ihn freudig an.
„Natürlich nicht. Sorry, ich bin voll fertig und hab dich nicht bemerkt."
„Kein Problem, muss ja ein anstrengender Tag gewesen sein."
Shawn stellt sich hinter mich und schlingt seine Arme um mich. Ich drehen mich zu ihm und umarme ihn.
Still stehen wir für einen Moment so ehe ich mich räuspere und noch einige Sachen wegräume.

„Hast du Lust noch was zu essen?" fragt mich der braunhaarige Kanadier und ich seufze erneut.
„Lust schon, und Hunger hab ich auch echt, ich muss aber dringend einkaufen gehen, unser Kühlschrank ist leer."
„Oh, schade. Soll ich dich begleiten?"
„Du willst für neue Gerüchte sorgen? Nur zu. Ich schlag aber eher vor du gehst nach Hause und verbringst Zeit mit deiner Schwester oder so."
Ich drehe mich um und gehe in dem Mitarbeiterraum, um meine Arbeitskleidung gegen einen dunkelblauen Toronto-Pulli zu tauschen und meine Tasche zu nehmen. Shawn begleitet mich und dreht sich um solange ich mich umziehe.
„Jaaaa, es ist so, Aaliyah hat Besuch. Von nem Typen. Und einerseits will ich da sein und aufpassen, allerdings will ich es auch irgendwie nicht mitbekommen. Und sie hat mich eh rausgeschmissen, von da her..."
Ich ziehe die Augenbrauen zusammen.
„Weißt du was? Ich geh schnell einkaufen und du wartest im Wagen, vorausgesetzt du bist nicht selber mit dem Auto hier-"
„Nee, Andrew hat mich gebracht."
„Ok, danach fahren wir zu dir und belauschen Aaliyah!"
Ich reibe grinsend meine Hände aneinander und Shawn lacht mich verblüfft an.
„Du bist eine kleine Stalkerin Sadie.", sagt Shawn trocken und wir lachen.
Ich schließe den Laden ab, nachdem ich alles kontrolliert habe und Shawn und ich laufen schnell zu meinem Auto.

15 Minuten später...
Hektisch packe ich meine Einkäufe ins Auto, wer hätte gedacht, dass Shawn schon wieder entdeckt wird.
Dabei hat er doch ganz friedlich in meinem Auto gesessen.
Verzweifelt schlage ich den Kofferraum zu und steige ein, Shawn hat den Wagen schon angemacht.
„Wo sollen wir jetzt hinfahren, nicht dass die Reporter uns folgen."
Ich überlege kurz und sag ihm, dass er einfach kreuz und quer durch die Stadt fahren soll.

Nach einer guten halben Stunde trauen wir uns schließlich, zu Shawn zu fahren, was wir dann auch machen.
Shawn biegt in seine Einfahrt ein und bevor wir ins Haus gehen, hole ich noch schnell die Einkäufe aus dem Auto, die ins Gefrierfach müssen.
Die bringe ich solange ich bei Shawn bin im Kühlschrank der Mendes' unter.
Shawn setzt sich in der Zeit an den Küchentisch und beobachtet mich dabei durch seine Haselnussbraunen Augen.
Irgendwie werde ich durch seinen Blick nervös und meine Hand beginnt leicht zu zittern. Plötzlich fällt mir eine Packung Milch aus der Hand und landet auf dem Boden, zum Glück ohne kaputt zu gehen.
Ich seufze und bücke mich, um sie aufzuheben.
„Alles klar bei dir?"
Ich höre das schmunzeln in Shawns Stimme und mein blödes Herz beginnt schneller zu schlagen. Was ist denn bitte los mit mir?
Ich nicke nur zaghaft und schließe den Kühlschrank.
Gemeinsam gehen Shawn und ich nach oben, leise, um nicht von Aaliyah gehört zu werden.
Wir stellen uns an ihre Tür und probieren etwas zu hören.
Erst hört man gar nichts, bis Shawns Schwester auf einmal laut auflacht.
Dann ertönt ein anderes Lachen, welches offensichtlich zu einem Jungen gehört.
Ich merke wie Shawn sich neben mir anspannt, deshalb nehme ich seine Hand und zeichne mit meinem Daumen kleine Kreise auf seinen Handrücken.
In Aaliyahs Zimmer ist es wieder still und ich will mich grade zu Shawn umdrehen, als plötzlich die Tür aufgeht.
Aaliyah steht vor uns und guckt uns misstrauisch an.
„Shawn, Sadie, was macht ihr hier?
Wieso steht ihr vor MEINER Tür, Shawn, du weißt doch wohl noch wo dein Zimmer ist oder hat die rosarote Brille dich blind gemacht?"
Aus dem Augenwinkel seh ich, wie Shawn seine Augen aufreißt und erst seine Schwester und dann mich anblickt.
Seine Wangen nehmen eine leichte Röte an und ich schaue ihn fragend an. Er zuckt mit den Schultern und ich blicke verwirrt wieder zu seiner Schwester.
„Ähmmm, Liyah, wir wollten eigentlich nur fragen ob wir euch ne Pizza bestellen sollen, wir wollten uns auch eine holen."
Erleichtert über die Ausrede grinse ich sie an und sie blickt fragend zu dem Jungen in ihrem Zimmer.
„Jordan, willst du auch ne Pizza?"
Er nickt und die beiden entscheiden sich, eine Pepperonipizza zu teilen.
Dankbar drückt Shawn meine Hand, die er immer noch hält und wir begeben uns in sein Zimmer, wo er sich auf sein Bett schmeißt und beim Lieferdienst anruft.
Währenddessen schaue ich mir mal wieder die Bilder an seiner Wand an. Jedes mal bin ich aufs neue Entzückt, was Shawn für ein süßes Kind war. Und jetzt...naja, er ist halt Shawn.

Circa eine halbe Stunde später klingelt es an der Tür und Shawn und ich machen ein Wettrennen nach unten.
Atemlos öffne ich die Haustür, da ich einen kleinen Vorsprung hatte, und strahlte den Pizzaboten an.
Es ist ein junger Mann, circa in meinem Alter.
Als er mich erblickt grinst er charmant und überreicht mir die zwei großen, warmen Kartons. Inzwischen ist auch Shawn angekommen und ohne zur Tür zu gucken holt er sein Geldbeutel raus.
Als er die flirtenden Blicke des Pizzaboten sieht, legt er seinen Arm um meine Schulter und zieht mich an sich.
Er überreicht ihm einen Zwanzig-Dollarschein und nickt.
„Stimmt so."
Der Pizzabote bedankt sich und will grade noch was sagen, als Shawn ihn warnend ansieht und mich zurück ins Haus zieht.
„Shawn was soll das, wieso warst du so unhöflich?"
„Ich war überhaupt nicht unhöflich!", verteidigt sich der Kanadier und ich schüttle bloß meinen Kopf.
„Ich wollte nur nicht, dass er dich so anguckt, du bist meine beste Freundin."
Bei den Worten bleibt mein Herz stehen.
Was soll das.
Kann mir doch egal sein, dass ich "nur" seine beste Freundin bin.
Aber trotzdem zerbricht in mir etwas.

Shawn sitzt schon im Wohnzimmer auf der Couch als ich die Treppen runter komme, ich hatte Aaliyah noch ihre Pizza gebracht.
Sein Blick liegt auf dem Fernseher, auf dem der Vorspann eines Harry Potter Filmes läuft.
Seufzend setzte ich mich neben ihn und greife nach einem Stück Pizza.
Ich hab eigentlich keine Lust auf den Film.
Müde lehne ich meinen Kopf an Shawns Schulter und schließe die Augen. Der Tag heute war echt anstrengend und meine ständigen Gedanken an Shawn machen mich fertig.
Ich merke grade noch so, wie er mich in seine Arme schließt und meinen Rücken streichelt, bevor ich ins Land der Träume abdrifte.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 23, 2019 ⏰

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