Teil 5

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„Hast du mich vermisst?", fragte er und grinste mich schelmisch an. „Mehr als das", murmelte ich und kuschelte mich an ihn.
„Komm lass uns nach Hause", sagte er, nahm meine Hand und ging mit mir zu seinem Motorrad. Ich war mittlerweile schon öfter mit ihm auf seinem Motorrad gefahren, weshalb ich mich an seinen Fahrstil gewöhnt hatte und ihm vertrauen konnte, sodass ich keine Angst mehr davor hatte. Vielleicht ein bisschen Respekt. Gerade nachdem ich seit zwei Monaten nicht mehr mit ihm gefahren war.
Knatternd startete er sein Baby und wir düsten los in Richtung nach Hause. Ich genoss es auch auf dem Motorrad endlich wieder seine Nähe zu spüren und grinste die ganze Fahrt über.
Von seiner miesen Laune war nichts mehr zu spüren, erst als ich ihn zuhause auf dem Sofa fragte, wie die Tour denn so gelaufen sei, versteifte er sich enorm. Ich lehnte mich auf einmal nicht mehr an Wincent an, sondern an einem Eisklotz.
„Gut", sagte er wieder nur und lenkte vom Thema ab.
Ich fragte mich, was auf der Tour passiert war. „Was ist denn los?", hakte ich noch einmal nach, doch er schaute mich mit unschuldigem Blick an und sagte: „Nichts. Was soll denn los sein?"
Eigentlich vertraute ich ihm, doch so ganz glauben, dass rein gar nichts war, konnte ich ihm nicht. Irgendwas musste los sein, sonst würde er sich garantiert nicht so verhalten.
Das konnte doch unmöglich an mir liegen!
Ich hatte ihn so sehr vermisst, dass ich die Stimmung nicht gänzlich verderben wollte, weswegen ich das Thema erst einmal unter den Tisch kehrte.
Ich holte uns zwei Bier aus dem Kühlschrank und wir machten es uns auf der Couch bequem. Wincent kraulte meine Beine, die auf seinem Schoß lagen, während wir redeten und redeten, bis ich irgendwann eingeschlafen sein musste.

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