Kapitel 22

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Tja Leute.Bei mir hat die Schule wieder begonnen und obwohl ich mich noch so kindisch fühle,haben die voll hohe Ansprüche und Erwartungen,weil wir ja schon so verantwortungsbewusst sein sollten in dem Alter.Aber was wenn ich das nicht will?
Sorry musste mir das nur mal von der Seele schreiben.

Nerv:"Lina..."
Ich:"Geh wieder schlafen..."
Meinte ich und gähnte.

Nerv:"Kacke verdammte!Alles,so wie wir es kennen,geht unter!"

Er war mitgenommen.Seit wann das denn?Okay,es war ernst.Ich musste mich zusammen reißen.

Ich:"Was ist überhaupt los?"
Nerv:"Maxi und Vanessa!"
Ich:"Was?"
Nerv:"Die stehen aufeinander!"
Ich:"Was?!"

Ich schlug mir auf den Mund.Ich hatte echt geschrieen.Hoffentlich hatte ich keinen aufgeweckt.

Ich:"Das glaub ich dir nicht.Vanessa liebt Leon!"

Gleichzeitig machte ich mir Sorgen um Maxi.Wenn er auf Vanessa stand,musste es doch echt schmerzvoll sein,sie mit Leon zu sehen.

Nerv:"Ich beweiß es dir.Die wollen nämlich abhauen."

Ich biss mir fest auf die Unterlippe sonst hätte ich wieder losgeschrien.

Ich:"Was?"
Fragte ich leise.
Nerv:"Maxi ist wahrscheinlich sogar froh,dass Leon weg ist.Jetzt können sie zusammen sein!"
Ich:"Das weißt du doch gar nicht!"
Nerv:"Dafür lege ich meine beiden Beine ins Feuer!Alles zerbricht..."
Ich:"Nerv..."

Ich fühlte mich schlecht.Ich wollte ihn beruhigen,ihn aufmuntern,aber mir fehlten die Worte.

Ich:"Egal was passiert,wir halten zusammen.Das wird nicht das Ende der Wilden Kerle.Wir lassen uns nicht unterkriegen!"
Nerv:"Das sagst du so einfach!"
Ich:"Schließ einmal deine Augen!Hörst du das?Hörst du dein Herz schlagen?Es schlägt und es kämpft.Und solange es kämpft musst du das auch tun.Du darfst nicht aufgeben!Es wird alles gut werden.Ich versprech's..."

Daraufhin sagte er nichts.
Aber er war nicht mehr so aufgebracht.

Ich stand auf.

Nerv:"Was machst du?"
Ich:"Willst du etwa bei Maxi und Vanessa schlafen?"
Nerv:"Nein."
Ich:"Na dann."

Ich deutete auf die Hängematte.
Er ging hin und wollte sich gerade setzten,doch überlegte es sich dann anders.
Er kam zu mir und umarmte mich.

Kurz war ich irritiert.Das,also DAS ist wirklich noch nie passiert.

Als er mich los ließ,sagte ich:"Geh jetzt schlafen..."
Und er legte sich hin.

Im Dunklen tastete ich mich vor zum Hauptraum.Ganz schwach leuchtete dort noch etwas Licht.

Ich ging zu Nerv's Kart und nahm mir seine Decke und den Polster.In dem Ding würde ich nicht schlafen.Ich setzte mich auf den Boden und lehnte mich an der Wand hinter mir an.Das Kissen machte es nicht unbedingt angenehmer.

Auf einmal viel mir etwas auf.Oder besser gesagt jemand.

Ich:"Maxi?"

Er saß in einer Ecke und hatte Tränen in den Augen.
Und auf einmal war es mir komplett egal,dass Nerv meinte,er sei froh drüber,dass Leon weg war.

Ich:"Oh mein Gott,Maxi!"

Ich stand auf und ging zu ihm.

Ich:"Was ist los?"

Er schüttelte nur seinen Kopf.

Es herrschte eine Zeit lang einfach nur Stille,aber mich quälte eine Frage und ich musste es einfach wissen.

Ich:"Wollen du und Vanessa wirklich heim fahren?"
Maxi:"Ich will nicht dabei sein,wenn alles zerbricht."
Ich:"Maxi..."

Ich umarmte ihn.
Das Alles war unerträglich.Wie konnte das in so wenigen Tagen passieren?

Maxi:"Ich leg mich hin..."
Flüsterte er als er aufstand.

Ich:"Warte!Wo ist Vanessa?"

Sie musste das doch auch plagen.

Maxi:"Sie wollte frische Luft schnappen.Lass sie am Besten alleine."

Ich sollte mich raushalten?Das konnte ich gar nicht.Aber innerlich wusste ich,dass er recht hatte.Also riss ich mich zusammen.

Ich ging wieder zu meinem vorherigen Platz und setzte mich.
Es war nun ganz dunkel im Raum und nun kamen all die verdrängten Gedanken.

Nerv war immer schon meine einzige richtige Familie.Solange bis diese Idioten in mein Leben kamen.Es war nicht einfach mit ihnen auszukommen,aber ich hatte sie besserkennengelernt.Ich habe gemerkt,dass sie gar nicht so übel waren.Und als ich dann in der Mannschaft war,war ich auf einmal nicht mehr alleine.

Meine Familie hatte sich vergrößert und über all diese Jahre bin ich oft verzweifelt gewesen,aber ich würde den selben Weg wieder gehen.Ich bereue nichts.

Alles,was ich erlebt habe waren wertvolle Erfahrungen und ja,ich gebe es zu:Ich liebe meine Idioten.

Aber jetzt habe ich Angst,dass alles anders wird.Dass,das Wichtigste in meinem Leben mir genommen wird.
Was wenn ich alles verliere?

Eine einzelne Träne kullerte über meine Wange.
Mit meiner Hand wischte ich sie mir weg.

"Bleib stark!",dachte ich.

Solange Du Wild Bist 4-Am Ende Der Welt Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt