Was denkst du?

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Leise schließe ich die Tür und renne die Treppen herunter. Alex steht angelehnt an sein Auto. Er lächelt, als er mich aus der Tür kommen sieht. "Hey, Prinzessin, bereit?"

"So bereit wie ich sein kann.", sage ich, als er die Autotür für mich öffnet. Er hält mich fest, bevor ich einsteigen kann. "Du musst das nicht tun."

Ich beiße mir auf die Unterlippe und wende meinen Blick von ihm ab.
" Ich muss nicht. Ich will.",und damit steige ich ein und schließe die Tür.

Die Fahrt zu Liams Werkstatt ist kurz und bevor ich richtig realisieren kann was nun als nächstes passieren wird, öffnet Alex die Tür zum Büro.
Liam sitzt wie am Tag zuvor, hinter seinem Bürotisch. Als wir reinkommen und er uns sieht,steht er auf, umrundet den Tisch und bleibt vor uns stehen. Er mustert mich von oben bis unten und runzelt die Stirn.
Und sofort fängt meine Unsicherheit an. Hat er etwas gegen die Jeans und das T-Shirt? Gibt es einen Dresscode von dem ich nichts wusste?

"Alexander Hayes, ich will verdammt sein,wenn etwas schief geht, haben wir uns verstanden?"

Alex nickt und Liam seufzt. "Also gut ihr beiden. Hier sind die Unterlagen.", er gibt mir den Umschlag, den Alex mir aus der Hand reißt.
"Hier ist die Adresse.", Liam reicht mir ein kleinen Notizzettel mit der Adresse.

"Viel Glück.",sagt er und blickt zu mir.

"Danke."


"Und,was denkst du?",fragt Alex, als er den Motor aus macht.

"Um ehrlich zu sein, weiß ich es nicht. Ich hoffe es geht nur schnell vorrüber",meine ich und löse meinen Gurt.

Alex atmet aus und nickt. "Wird es auch. Bleib einfach hinter mir für heute."

Ich nicke. Nun,wo es wirklich so weit ist, weiß ich nicht wie ich handeln soll, was ich überhaupt machen soll...

"Bitte hab keine Angst, so schlimm ist es gar nicht."

"Versuchst du mich gerade davon zu überzeugen, dass ich keinen Grund habe ich Angst zu verfallen?"

Er zuckt die Schultern. "Angst wird überbewertet.", meint er und steigt aus.

Ich steige ebenfalls aus und gehe neben ihn weiter. Er zündet sich eine Zigarette an und lässt das Feuerzeug wieder in seine Jackentasche verschwinden.

"Angst wird also überbewertet?",hacke ich nach, nicht bereit das Thema los zu lassen.

Er zieht an der Zigarette und bleibt stehen, als wir auf der anderen Straßenseite sind. "Angst beginnt, weil man sich zu viele Gedanken macht,was passieren könnte, anstatt es einfach zu machen."

"Kann man dich auch buchen, du Psychiater?"

Er schnaubt und schenkt mir ein Lächeln. Auf einmal kommt er mir näher und bleibt dicht vor mir stehen. "Ich stehe dir jederzeit zur Verfügung."
Ich schlucke und versuche es mir nicht an zu merken,dass mich seine Nähe plötzlich sehr nervös macht. Als ich nichts darauf erwidere, entfernt er sich leicht schmunzelt von mir, als würde er genau wissen, was gerade in meinem Kopf vor sich geht.

Ich räusperte mich und gehe weiter.
"Es ist gleich so weit. Ich möchte es nur schnell hinter mich bringen..."

Im stillen schweigen gehen wir die wenigen Schritte zum ausgemachten Treffpunkt. Die Straße ist zwar Menschenleer, aber trotzdem gruselig...

"Er steht dort vorne.", bemerkt Alex. "Raste nicht aus, ok.?"

Ich nicke und schiebe einige lose Strähnen hinter meinem Ohr.
Dann spüre ich seine Hand an meiner Hüfte,die mich näher an seiner Seite ziehen. In diesem Moment bin ich ihm sehr dankbar für diese Geste. Seine Hand fühlt sich warm an, irgendwie sicher.

"Alles gut.", flüstert er, als wir vor dem mysteriösen Typen anhalten. Er trägt einen Mantel und eine Sonnenbrille. Eine Sonnenbrille Nachts. Die Sache ist wohl doch echt ernst, wenn er Nachts eine Sonnenbrille braucht um nicht erkannt zu werden. Ich stelle mir die Frage, was dieser Typ gemacht hat, dass er diese gefälschten Papiere braucht. In mir zieht sich ein Schauer über meinen ganzen Körper. Ich will es mir nicht einmal vorstellen...

"Bevor ich ihnen den Umschlag gebe, brauche ich das Wort.", sagt Alex und zieht an seiner Zigarette. Alex hat mir noch im Auto erklärt, dass bevor man den Umschlag übergibt, eine Art Code braucht, damit man weiß, dass man an die richtige Perosn ausliefert.

"Regenschauer.",sagt der Typ. Seine Stimme dunkel und rau, so das ich einen Schritt zurückweichen will, doch Alex hält mich fest. Er wendet sich zu mir und nickt. "Gib ihm den Umschlag."

Ich hole die Papiere aus meiner Jackentasche und reiche ihm diese, dabei versuche ich, dass meine Hände nicht zittern.

Er reicht mir im Austausch das Geld, was ich sofort in meiner Jackentasche verschwinden lasse.
Gleich darauf ist der Typ verwunden und ich kann aufatmen.

"Siehst du, war doch gar nicht so schlimm." Alex schließt die Autotür und steht den Schlüssel in die Zündung.

Ich sehe Alex von der Seite aus an. "War es wirklich nicht. Aber nur weil ich nicht alleine war. Danke, dass du mich begleitet hast."

Er lächelt mich an. "Zwei Drittel des Geldes gehen an Liam. Der Rest gehört dir."

"Willst du denn nicht auch etwas haben, ich meine du bist doch mit mir gegangen."

Alex schüttelt den Kopf. "Du brauchst es gerade dringender. Außerdem war es deine Mission. Ich bin nur mitgegangen."

Ich lächle. Und das ist der Moment, wo ich merke, dass Alexander Hayes, mir mehr bedeuten wird, als ich es für möglich  gehalten habe.




Bild(aus Pinterest): Alex

Uuund wie süß ist Alex bitte in diesem Kapitel??

LG

kkninaa

In the DarkWhere stories live. Discover now