Gefunden

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Es war 07.20, wenn man um so eine Uhrzeit den Kiez entlangläuft, begegnet man eine Bunte Mischung aus Leuten. Die einen die von den Partys kommen und die, die zur Arbeit gehen. Leider gehörte ich an diesem Samstag zu denen, die zur Arbeit gehen. Ich grüßte Ingo, den Besitzer einer kleinen Kneipe, der gerade vor seinem Laden die Unordnung beseitigte. Er und seine Frau wohnten eine Etage über mir.

Gedankenverloren lief ich zur Bahn, aus meinen Kopfhörern ertönten gerade die ersten Zeilen meines Lieblingsliedes und ich musste mich schwer zusammenreißen die Textzeilen nicht mit zusummen.

Was ist das denn? Unter einer Bank lag etwas. Ich ging näher ran und bückte mich. Zum Vorschein kam ein Portmonee. Ich bekam einen leichten Schock darin waren mehrere hundert Euro! Ach du scheisse. Neben dem Geld befanden sich auch noch einige Ausweise darin, ich schaute mich kurz um und steckte es dann in meine Handtasche.

Die gesamte Fahrt überlegte ich was ich damit machen sollte. Ich gab es ehrlich zu, ich könnte das Geld wirklich gut gebrauchen. Sollte ich das Geld einstecken und so abgeben und sagen ich hätte es bereits leer gefunden? Ich seufzte, nein. Ich würde bis an mein Lebensende vermutlich ein schlechtes Gewissen haben. Mir ist mein Portmonee selbst 2 mal abhanden gekommen, gut das eine mal wurde direkt das Gesamte Portmonee gestohlen, aber als ich es verloren hatte, wurde es auch von einem Ehrlichen Finder abgegeben und alles war noch drin. Naja gut es waren zwar nur 10€ aber trotzdem freute ich mich wahnsinnig darüber.

Ich hatte gerade etwas Leerlauf auf der Arbeit und nutze die Zeit um die Adresse zu Recherchieren. War ja klar, die Adresse befand sich in Osdorfer Born, mit der Bahn brauch ich fast eine Stunde bis dahin. Es nützte ja alles nichts und da ich zwar einen Führerschein aber kein Auto besaß, downlodete ich mir das neue Album von Taconafide, so hatte ich wenigstens etwas zu tun während der Fahrt.

Man merkte deutlich dass der Herbst vor der Tür stand, ich hatte das Wetter deutlich angenehmer eingeschätzt. Ich fröstelte ziemlich in meiner dünnen Kunstleder Jacke als ich aus der Bahn Ausstieg. Unter meinen Ankle Boots klebten bereits einige Blätter, welche ich versuchte am Bürgersteig abzukratzen. Ich musste etwas suchen bis ich das richtige Hochhaus vor mir hatte. Ich drückte auf die Klingel, auf der, der Name Hutzler stand. Aus der gegensprechanlage ertönte die Stimme einer Frau, "Hallo, wer ist da?" "Hallo, mein Name ist Lena, ich habe das Portmonee von Alexander Hutzler gefunden." "kommen sie rein, mit dem Fahrstuhl in die 6. Etage" der Summer der Tür ertönte.

Die eine Seite des Fahrstuhls war komplett verspiegelt, ich Strich die losen Haarsträhnen zurück, welche sich dank des Windes aus meinen Dutt gelöst hatten. Die Türen öffneten sich und eine Frau begrüßte mich mit meinem Handschlag. Ich schätze sie auf Mitte 50. "Kommen sie doch erstmal rein" sie führte mich ins Wohnzimmer und ich kramte das Portmonee hervor. Ich reichte es ihr. Sie nahm es an sich und schaute rein. "Das gehört tatsächlich meinem Sohn, der ist aber auch immer ein Schussel, ich Ruf ihn mal an" sie schnappte sich das Handy, welches auf dem Wohnzimmer Tisch lag und verschwand in der Küche. Ich wusste nicht was ich in der Zeit machen sollte und schaute mich um. Hier und da hingen ein paar Bilder, Auf einigen davon war auch dieser Alexander drauf abgebildet und ich muss sagen auf einigen Fotos sah er echt nicht schlecht aus. An der anderen Wand war ein ziemlich großer Fernseher angebracht worden, dieser war allerdings ausgeschaltet. Nur wenige Minuten Später kam die Frau wieder ins Wohnzimmer. In den Händen hielt sie 2 dampfene Becher. "Ich hoffe sie mögen Kaffee" "vielen lieben dank, aber das wär doch nicht nötig gewesen" sie lächelte mich an und winkte ab "ach Quatsch mit Soße, nicht viele hätten das getan, was du getan hast. Die meisten hätten das Geld selbst eingesteckt." Verlegen betrachtete ich den Teppich. Aus der Küche erklang ein Piepen. "Oh das ist die Lasagne" sie stellte die Tasse zurück auf den Tisch und verschwand zurück in die Küche.

Ich hinterließ Heike, wie ich Frau Hutzler nennen sollte, meine Telefon Nummer und verließ ziemlich voll gefressen die Wohnung. Sie war echt freundlich gewesen und ich hatte mich ziemlich gut mit ihr verstanden. Sie war so eine Offenherzige Person und ließ mich erst gehen als ich ihr mehrmals versicherte das mir der 2. Nachschlag mehr als genügte.

Farbe In Einer Grauen Welt | LXWhere stories live. Discover now