Kapitel I

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Die ersten Sonnenstrahlen scheinen durch das Fester und wecken mich dadurch. Im gleichen Moment klingelt auch mein Wecker. Müde strecke ich mich und verlasse so leise wie möglich unser Bett, damit mein Freund nicht aufwacht. In der Früh möchte ich wenigsten meine Ruhe, es reicht schon wenn es am Abend wieder heiter wird. Im Bad wasche ich mir mein Gesicht. Zum Glück sieht man nichts, so habe ich mehr zeit für den Weg zum College. Als ich im Bad fertig bin gehe ich in die Küche, nehme ich mir was zum Essen mit und verlasse leise die Wohnung. Einen Kaffee kann ich mir nicht machen da die Maschine viel zu laut ist. Ich kauf mir einen unter Wegs. Viel Geld besitze ich nicht aber das gönne ich mich mir. Da ich kein Auto habe laufe ich bis zu College. Das ist knapp eine Stunde, mir bleibt nichts anderes übrig da es keine Busverbindung um die Zeit gibt. Mein Lieblingskaffeeladen liegt eh auf dem Weg. Nach einer halben Stunde will ich gerade in den Laden gehen, doch er ist zu. Nicht nur heute zu sondern für immer. Was soll ich nun machen? Ohne Kaffee bin ich unerträglich. Frustriert darüber laufe ich weiter zum College. Es gibt noch ein zweites aber das liegt nicht auf den Weg und dann komme ich zu spät, das kann ich mir nicht leisten.

Ich studiere Literatur, Bücher waren schon immer meine größte Leidenschaft. Welche behaupten das was ich mache sein reine Zeitverschwendung aber das ist mein Leben. Am College angekommen wartet Quinn schon auf mich. Meine beste Freundin, meine einzige Freundin. "Wie schaust du aus?", frägt sie mich und beäugt mich skeptisch. "Mein Lieblingscafé hat zu gemacht!", sage ich total genervt. Geschockt schaut sie mich an. Nicht wegen der Neuigkeit sondern das ich noch keinen Kaffee hatte, sie hat mich erst ein paar mal ohne erlebt und das war nicht angenehm. Für alle ist das nicht angenehm. In fünf Minuten begingt die erste Vorlesung. Quinn und ich laufen Richtung Eingang.

Quinn ist das komplette Gegenteil von mir. Sie ist immer nett zu allen und versucht sich im Hintergrund zu halten. Ich will nicht sagen das ich Aufmerksamkeit brauche aber wenn ich mich ungerecht behandelt fühle oder sehe das es andere sind dann mache ich meinen Mund auf und sage was dagegen. Auch wenn ich mich da ab und zu schon in Schwierigkeiten geredet habe. Doch eigentlich verstecke ich meine wahres ich hinter dieser Fassade. Die Taffe zu spielen ist manchmal einfacher als sich einem zu öffnen und seine wahren Probleme zu bereden. Quinn studiert Betriebswirtschaft was gar nicht mein Fach ist. Zu viele Zahlen und zu langweilig. Sie ist total das Zahlenass. Klar ich bin nicht schlecht in dem Fach aber wenn es geht mache ich ein Bogen darum. Ich verliere mich lieber in Büchern. Entrinne für ein paar Stunden dem hier und jetzt. Spaßeshalber meinten wir mal das ich ein Buchladen aufmache und Quinn übernimmt für mich die Buchhaltung und das alles. So abwegig finde ich die Idee eigentlich gar nicht.

Im Flur ist noch wildes treiben. Wir versuchen uns durch die Menge einen Weg zu bahnen. Was nicht ganz so einfach ist. Von weiten sehe ich schon Chloé, die hat mir heut noch gefehlt. Quinn folgt meinen Blick und ihr Gesicht verfinstert sich schlagartig. Chloé hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht mein Leben zu ruinieren. Wir waren mal beste Freundinnen, bis wir einen riesen Streit hatten und das war das Resultat. Sie gehört zu den Cheerleader, besser gesagt sie ist die Kapitänin. "Seht mal wenn wir da haben.", sagt sie mit piepsiger Stimme. "Lass mich einfach in Ruhe", sage ich genervt. Doch das stichelt sie noch mehr an. "Hör mal zu du..." sie überlegt wie sie mich heute nennen kann. Missbillig schaut sie an mir hinunter. "Flittchen. Du hast mir gar nichts zu sagen." Ich verdrehe nur meine Augen. Am besten nicht darauf einlassen. Mit der Zeit gewöhnt man sich daran, obwohl es jedes mal ein Stich ist. "Du verschönerst jeden Raum den du verlässt." Jetzt kommt sie richtig in Fahrt. Mir ist das zu blöd und will an ihr vorbei gehen. "Deine Geburt trägt zur Umweltverschmutzung bei", feuert sie hinterher. Jetzt platz mir der Kragen. "Hör mal zu du billiges Miststück. Die einzige Verschmutzung die ich hier sehe steht direkt vor mir. So was armseliges wie dich findet man kein zweites mal auf dieser Erde. Lass mir einfach meine Frieden und beschäftige dich mal mit was sinnvollen. Sich nämlich durch das College zu vögeln zählt sicher nicht dazu!", fauche ich sie an. Völlig perplex schaut sie mich an, den Moment nutze ich und verschwinde mit Quinn. Sie war die ganze Zeit still, weil sie genau was das es sinnlos ist sich da mit einzumischen. Diese Streit geht seit ich hier auf dem College bin also gut ein Jahr. "Wie hälts du es immer wieder aufs neue mit ihr aus", frägt Quinn mich traurig. Sie weiß wie ich mich eigentlich fühle bei so was. Ich zucke nur mit den Schultern. Unser Weg teilt sich nun, kurz verabschieden wir uns da wir jetzt verschiedenen Vorlesungen haben. Später sehen wir uns wieder.

Die ersten paar Vorlesungen ziehen sich in die länge, der Schlafmangel und der Kaffeeentzug spüre ich jetzt deutlich. Ich versuche so gut wie möglich mit zu kommen. In der ersten größeren Pause suche ich mir einen Automaten und lass mir erst mal n großen Becher Kaffee raus. Das Coffein durchflutet meinen Körper und ich fühl mich schon besser. Mit neuer Energie gehe ich in die nächste Lesung. Eine allgemeine, keine wo zu meinem Wahlfach gehört. Dort treffe ich Quinn wieder. "Du schaust schon besser aus", meinte sie. Ich halte den Becher hoch. Wissend nickt sie. Im Anschluss dieser Lesung haben wir Sport. Jedes mal ist es für aufs neue einen Herausforderung daran teil zu nehmen. Ich muss wegen der Note. Manchmal frage ich mich wieso wir das noch machen aber wahrscheinlich will das College damit bewegen das wir nicht den ganzen Tag nur rum sitzen sondern uns auch mal bewegen.

Ich gehe auf die Toilette und warte bis mir Quinn schreibt das niemand mehr in der Umkleide ist. Das ist die einzige Möglichkeit mein Geheimnis für mich zu behalten. Quinn habe ich eingeweiht aber auch nur weil es anderst nicht gegangen ist und sie mir versprechen musste das sie es niemanden erzählt. Ich weiß welche Bürde ich ihr damit auferlegt habe aber sie hält Wort. Es ist zwar jedes mal immer knapp das ich rechtzeitig zum Unterricht erscheine aber ich habe dafür meistens eine Ausrede. Nach gefühlt Stunden bekomme ich die ersehnte Nachricht. Ich packe meine Sachen und mache mich auf den Weg zur Umkleide. Doch als ich in die Umkleide komme sind noch zwei Mädchen darin. Etwas verwirrt schauen sie mich an. Was soll ich nun machen?  Ich Pack meine Sachen wieder zusammen und gehe raus. Was die wohl von mir denken. Jede Tür ist abgesperrt. Total überfordert versuche ich jede Türe. Nur die eine ist offen. Die Umkleide der Jungs. Sie sollten theoretisch auf dem Spielfeld sein. Vorsichtig mache ich die Türe auf und die Umkleide ist gottseidank leer. Schnell gehe ich rein und fange an mich umzuziehen. Die Hose geht schnell doch beim Oberteil wird es etwas schwerer. Da ich mein Arm nicht richtig heben kann Kämpfe ich mein Oberteil auszuziehen. Endlich geschafft bin ich etwas außer Atem. Ich gönne mir kurz ne Pause. Das Anziehen ist noch mühsamer. Gerade will ich mein Oberteil runterziehen geht die Türe auf......

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