Armageddon

Kapitel 1: Zwischenfall

Kapitel 1 Ich wache auf. Luftalarm. Mein Instinkt lässt mich auf den Wecker drücken. Natürlich heult die Sirene einfach weiter, also stehe ich auf und gehe zum Metallschrank. „Was zieh ich denn heute an ?" , frage ich mich.

Ich mach das schon länger so, das mit-mir-selbst-reden. Ich wollte es mir eigentlich abgewöhnen, aber so viel Stille macht mich fertig. Die letzten Jahre sind immer mehr Menschen in der Stadt gestorben, ich bin immer seltener dort hin gefahren. Freunde konnte ich mir auch nicht machen, sonst wäre der Schmerz einen toten Freund oder gar eine tote Freundin zu sehen unerträglich. Ich habe es geschafft, bis zu meinem 16. Geburtstag niemanden umzubringen, aktiv oder passiv. Ich habe alle armen Schweine, die hier vorbei kamen mit essen versorgt, und ihnen mittel zur weiterreise gegeben.

Der Luftalarm ist etwas neues. Ich hatte ihm eigentlich über die Jahre perfekt eingestellt, nicht ganz ohne Hilfe der Checklisten, daher kann ich einen Fehlalarm ausschließen. Also, mein im Kopf eingeübtes Prozedere:

Checkliste 1:

1. Bunker-Technik checken

2. nach Distanz und Geschwindigkeit des Flugobjektes entscheiden, ob ein Schutzanzug notwendig ist oder nicht, je nach dem entweder ganz anziehen, oder nur den Anorak.

3. Mit entsprechenden Waffen ausrüsten und raus gehen

4. auf dem Flugfeld Sichtkontakt prüfen

Als ich in den Technikraum vom Bunker laufe, werde ich von dem Haufen Blinklichter und Alarmtönen erschlagen. Noch müde und benommen vom ersten Eindruck stürzte ich zum Protokoll-Display.

WARNING! HIGH PRIORITY TARGET SPOT AT 51,170292, 6,61226 ! SIGNATURE: NATO-CON 23133        DATA-NAME: FR-C

51,170292, 6,61226 ,  das ist etwas mehr als 500 km nördlich von mir entfernt, schätze ich, es sind genau 500 km wie mir der Bildschirm nach kurzer abfrage zeigt. Nach Überprüfung der Radar-Signatur finde ich heraus, dass es sich um die Russische „FR-C"(1) handelt, eine veraltete, aber funktionierende Aufklärer-Version eines Überschallbombers. Das Flugzeug fliegt mit 930 km/h mit direkten Kurs auf mich zu, bedeutet, sie ist in 32 min und 14 sek über mir. 00:32:13, 00:32:12, 00:32:11, 00:32:10. wie gebannt schaue ich auf die Zeitanzeige, dann endlich kann ich mich lösen, laufe zum Waffenschrank, und nehme mir die Halbautomatische RG-73(2) (Rail Gun-73) mit Explosivgeschoss raus, prüfe den Akkustand und klettere die Leiter hoch. Heute ist das Wetter gut, also klappe auf. Ich strecke meinen Kopf raus, und ziehe ihm sofort wieder ein – Ich habe die Sicherheitsgläser vergessen. 

Auch wenn meine haut mir vor den meisten strahlen effektiv schützt(3), sind meine Augen der Sonne und dem Weltraum schutzlos ausgeliefert.

 Also zurück zum Waffenschrank, Helm raus, Interface an, und raus. Ich steige in den Concave (Ein autonomer SUV, der maximal 350 km/h fährt, und mit Ultra-Solar(4) fährt. Innerhalb von 30 Sekunden bin ich beim Tower, dann nehme ich den Fahrstuhl, 10 Sekunden bis ich oben bin, und orientiere mich erst mal.

Auf einer der großen Timern sehe ich : 00:28:46. Verdammt! Schnell zum Funk! Ich funke: „Flugobjekt FR-C NATO-CON 23133. Identifizieren sie ich und geben sie ihre Kennnummer an. Senden sie ihren Status und drosseln sie ihre Geschwindigkeit auf 600km/h" Als niemand antwortet, funke ich auf der Militärfrequenz nochmal das selbe, und endlich höre ich rauschen: 

00:26:20. Und es rauscht immer noch. 00:25:30. Endlich eine Antwort: „Кто бы ни вошел в переводчика, у него нет хобби. Пожалуйста, напишите его в комментариях.", tönt es aus meinen Ear-Pods. Ich wiederhole die Anfrage auf englisch diesmal kommt: „We are friendlie, don't load missiles!" Sie geben sich also als Verbündete aus, und sagen, ich soll die Raketen nicht laden. Ich bestätige, und bitte sie nochmal die Geschwindigkeit auf 600km/h zu drosseln. Dann lade ich die Mittel- und Langstrecken-Luft-Abwehr Raketen, und stelle sie scharf. 

00:23:17 

Bitte lest euch meine Kommentare zu den einzelnen Fußnoten durch, es könnte Sinnvolles Hintergrundwissen dabei sein ; )

Und Kommentiert, wenn euch etwas gefällt oder missfällt. 

Feel free.