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„Wir haben getrunken", versucht Nadine zu erklären, „das war nicht ernst gemeint! Das war nur ein dummer Spaß!"

Lügen tun noch mehr weh.

„Ich kann es nicht glauben", schluchze ich, „das kannst du doch nicht machen!"

Er macht noch einen Schritt auf mich zu. „Es tut mir so leid! Bitte, sag, dass ich es nicht kaputt gemacht habe, bitte!"

Wenn er wüsste, wie weh es tut. Ich kann ihm nicht mehr vertrauen, nicht nach dieser Aktion. Nicht nach Pauline, nicht nach Denise, nicht nach Nadine. „Darüber hättest du nachdenken müssen, bevor du ihr deine Zunge in den Hals gesteckt hast!"

Wie leicht er es mir gemacht hat. Wie einfach, Lebewohl zu sagen. Ich wollte keinen Abschied, aber jetzt ist er unumgänglich. „Das hätte ich dir nie zugetraut! Nach allem, was wir zusammen hatten! Ist es, weil ich dir nichts von meinem Ex gesagt habe?", schluchze ich. Meine Augen brennen vom Mascara, aber gerade ist mir einfach alles egal. Ich weiß nicht mehr, wofür ich ihn noch lieben soll.

Non! Austin, I love you! Je t'aime! Bitte glaube mir doch!"

„Du hast mich in jeder Sprache betrogen", gebe ich heulend zurück. Ich habe keine Lust und keine Kraft mehr, diesen Kampf auszutragen. Ich will ihn nicht mehr sehen. „Ich gehe packen."

„Austin, non!"

„Ich gehe packen!", schreie ich und endlich bleibt er still.

Wir sehen uns an, kraftlos und müde. Seine Schultern sind eingeknickt und er guckt ein bisschen wie Fabio, wenn ich mit ihm schimpfe. Sicherlich wollt er das hier nicht, aber es ändert nichts. Es war seine Entscheidung. Er hätte sie nicht treffen müssen.

Ich drehe mich um und lasse Brice hinter mir. Den ganzen Weg zurück in die Wohnung weine ich in mich hinein. Es braucht eine gefühlte Ewigkeit, bis ich alle meine Sachen gefunden und zusammengepackt habe. Bei vielen weiß ich nicht einmal, ob es meine sind, also lasse ich sie einfach liegen.

Ich weiß, ich war nicht ganz bei ihm in letzter Zeit, aber ich wollte mit ihm darüber sprechen. Ich kann einfach nicht glauben, dass er sich mit Nadine vergnügt hat. Mittlerweile male ich mir aus, wie sie sich getroffen haben und wie sie es miteinander getrieben haben. Ich schleudere sein Kissen gegen die Wand. „Bitch!", schreie ich. 

AustinWhere stories live. Discover now