K A P I T E L 1

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~Keiras Sicht~

Ich stehe gerade im Badezimmer und höre meinen liebsten Songs zu. Leise summe ich mit und föhne meine Haare. Heute ist Montag und das heißt wieder Schule. Die Ferien waren vorüber und somit beginnt für viele der Horror wieder. Ich sehe die Schule nicht als Horror oder Alptraum an, sondern als eine gute Möglichkeit, um seine Fähigkeiten auszubauen und zu entdecken. Viele haben Stärken und Schwächen, somit ist jeder ein Individuum in diesem Ort. Jeder ist etwas besonderes. Mir liegen die naturwissenschaftlichen Fächer nicht, aber dafür bin ich gut in Sprachen und Theater. Anderen hingegen liegen die artistischen Fächer mehr und sind dafür kognitiv nicht so weit voraus. Doch das macht nichts, denn jeder zieht sein Ding schon irgendwie durch.

Ich schweife ab. Schnell schüttle ich meinen Kopf, um wieder im Hier und Jetzt anzukommen und atme tief durch. Schnell putze ich noch meine Zähne und mache mir einen hohen Pferdeschwanz. Nur noch meine Brille auf die Nase gesetzt und schon kann ich wieder richtig gucken. Ich betrachte mich im Spiegel und beginne zu Lächeln. Ich bin eigentlich ziemlich zufrieden mit mir. Schulter zuckend verlasse ich das Badezimmer, wo mein Bruder schon gegen hämmert. "Wie kann es sein, dass du so extrem lange im Badezimmer brauchst, obwohl du sowieso aussiehst wie immer?" Lachend schüttle ich den Kopf und stecke mein Handy in meine hintere Hosentasche. "Würdest du früher aufstehen, dann hättest du diese Beschwerden gar nicht erst mein liebstes Brüderchen". Er drückt sich grummelnd an mir vorbei und schließt die Tür hinter sich.

Was eine Diva.

Ich schnappe mir meinen Rucksack aus meinem Zimmer und schlendere ich in die Küche. Frustriert seufze ich. "Marco du hättest wenigstens schon mal Frühstück machen können!", rufe ich. "Ich kann dich nicht hören, bin duschen!", bekomme ich als Antwort zurück.

Was eine Diva.

Also hole ich zwei Schüsseln, Löffel, Froot Loops und die Milch aus den Schränken. Kein Morgen ohne Froot Loops. Ich bereite die Schüsseln vor und schütte nur bei mir schon Milch rein, denn niemand möchte aufgeweichte Cerealien. Widerlich. Genüsslich esse ich mein Frühstück und nach zehn Minuten kommt auch schon mein nun etwas enspannterer Bruder dazu und kippt sich Milch in die Schüssel. "Keira jetzt mal im Ernst, wie kannst du so gut gelaunt um halb sieben sein? Was ist dein Geheimnis?" Kurz denke ich darüber nach. "Ich bin halt kein Morgenmuffel. Ich weiß auch nicht woher ich das habe", lachend stelle ich meine leere Schüssel in die Spüle. Alle aus meiner Familie sind typische Morgenmuffel und ich im Gegensatz bin immer gut drauf am Morgen. Ich weiß wirklich nicht woher ich das habe. Marco seufzt theatralisch. "Ich wusste doch, dass du nicht meine Schwester bist... Was ein Glück", er wischt sich imaginäre Schweißtropfen von der Stirn. "Schade bloß, dass wir uns vom Aussehen her eher weniger unterscheiden nh? Idiota", kichernd gehe ich in den Flur.

"Was eine Diva", gibt mein Bruder nur von sich. Ach was du nicht sagst du Spinner.

Ich ziehe mir meine Schuhe an und lehne mich an die Wand. "Marco kommst du nun? Wir müssen los" "Jaja, ich komme ja schon, Principessa", lachend kommt Marco dann schon in den Flur und zieht sich ebenso seine Schuhe an.

-

Nachdem mein Bruder es geschafft hat sich doch in die engste Parklücke zu quetschen, versuche ich nun mich zwischen den zwei Autos vorbeizuquetschen. Nicht sehr elegant muss man dazu sagen. "Hast du es dann mal geschafft, Walross?", lacht Marco. Der hat leicht reden, er hat auf seiner Seite mehr als genug Platz zum Aussteigen. Ich kann es kaum erwarten, wenn ich mein Geld zusammen habe, damit ich mir mein eigenes Auto kaufen kann. "Warte bloß ab, wenn ich dich irgendwann mal irgendwo abholen soll, wenn du dich abgeschossen hast, geliebter Bruder. Ich werde dich nämlich dann im See ertränken", schmolle ich. Er tippt mir auf die Nase. "Jaja, ich liebe dich auch Principessa", schmunzelt er. Oh man ich hasse es, dass ich mein Bruder so lieb habe.

Ich sehe mich auf dem Schulhof um und blicke anschließend auf mein Handy. Eigentlich sollten mein bester Freund Cole und ich uns hier treffen. Ich zucke zusammen als sich eiskalte Hände auf meine Augen legen. "Rate wer ich bin", flüstert mir die eindeutig verstellte Stimme von Cole ins Ohr. "Mhm ich glaube es ist ein Yeti, denn du hast Eisfinger!" Ich nehme seine Hände von meinen Augen und drehe mich um, nur um in das breit lächelnde Gesicht meines urgeliebten besten Freund zu blicken. Schnell schließe ich ihn in eine feste Umarmung. "Woah mit so viel liebe habe ich wirklich nicht gerechnet", lacht er und erwidert die Umarmung. "Hallo?! Du warst jetzt zwei Wochen in England. Ich hab meinen liebsten Stinker vermisst", nuschele ich in seine Brust. "Ey ich dachte, dass ich dein liebster Stinker wäre?", höre ich die Stimme meines Bruders hinter mir. "Du bist meine liebste Diva, Bruderherz", lache ich und löse mich aus der Umarmung. Mein Bruder schlägt mit Cole ein. "Wie war England, Bro?" Weiter höre ich gar nicht zu, da meine Aufmerksamkeit dem Jungen gilt, der das Gelände gerade betritt. Nick Harrison. Der womöglichst eingebildetste Junge auf dieser Schule. Zumindest wirkt er so auf mich. Ich habe nichts mit ihm zu tun, weshalb ich ihn auch nicht wirklich kenne. Jedenfalls ruht er sich gerne auf seinen Beliebtheitsgrad aus und genießt die Aufmerksamkeit. Ich kann aber auch verstehen, weshalb er so beliebt ist. Diese braunen Augen, diese süßen braunen Locken und dieses atemberaubende Lächeln. Schrecklich. Er begrüßt seine Freunde und geht mit ihnen Richtung Schulgebäude. Ich seufze. Unsere Blicke treffen sich kurz, doch er wendet sich direkt wieder zu seinem besten Freund, Ben, da dieser ihm gerade was erzählt. Ich zucke zusammen, da Cole vor meinem Gesicht wild hin und her zappelt. "Hm was?", Röte steigt in mein Gesicht. "Ach Keira warst du mal wieder abgelenkt?", lacht er, "Ich wollte fragen, ob wir auch mal rein sollen?" Nickend und ohne jede weitere Antwort betrete ich die Schule. Ich winke auf dem Flur noch schnell meinem Bruder und verschwinde mit Cole in unsere Klasse.

Lasset den Spaß beginnen!

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Soooooo

Das ist das erste Kapitel, ich hoffe euch wird die Geschichte gefallen. Ich würde mich wirklich sehr über ein Feedback freuen.

Liebe Grüße,
Soph xx

KeiraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt