4. Wiedersehen macht Freu(n)de

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Als ich das nächste Mal erwachte, war der Raum leer. Die Schmerzen, welche meinen Körper bis vor kurzem noch gelähmt hatten, begrenzten sich nunmehr auf einen leichten Muskelkater.
Ich setzte mich auf. Das Bett in dem ich lag war groß und weich, und bestand aus einem massiven dunklen Holz.

Mein Blick glitt durch den Raum doch es hatte sich nichts verändert. Die Sonne schien mir durch das kleine Fenster zu meiner Rechten ins Gesicht und erwärmte meine helle Haut.
Ich schwang die Beine mit einem Rücküberweisung die hohe Bettkante und stellte mich auf die Beine.
Das war wohl etwas zu schnell für meinen geschwächten Körper, deinen ein starker Schwindel erfasste mich und ich sah kurzzeitig schwarze Punkte in meinem Sichtfeld.

Nach kurzer Steig klärte sich meine Sicht allerdings wieder und ich machte mich langsam auf den Weg die Wohnung in der ich mich befand zu erkunden.
Sie war recht klein, bot aber genug Platz um gemütlich mit zwei Personen hier zu leben. Ich trat in die hell erleuchtet offene Wohnküche und fand einen offenen Notitzblock auf welchem eine Nachricht von Steve stand.

Ich bekam Briefchen von Captain America und schlief in seinem Bett. Das konnte ja was werden.
>>Guten Morgen Elissa. Ich bin im Park laufen. Falls du aufwachst währen ich nich weg sein sollte, findest du genug Essen im Kühlschrank. Im Bad findest du Handtücher und Wechselwäsche.
Ich bin gegen 09:00 Uhr wieder da.

Gruß Steve<<

Ich legte den Block wieder auf die Theke und drehte mich um. Ich wusste nicht genau wie lange ich geschlafen hatte, aber ich fühlte mich eklig und wollte unbedingt duschen gehen.
Aber wo zur Hölle war das Bad?
Die erste Tür die ich öffnete war eine Abstellkammer in welcher allerlei Kram zu finden waren. Von den Lebensmitten die hier lagerten könnte man gut und gerne während einer Zombieapokalypse eine Großfamilie durchfüttern.

Bei der zweiten Tür hatte ich mehr Glück.
Hinter dieser befand sich ein schlichtes weiß und grau gefliestes Badezimmer mit einer Dusche, einer Badewanne und zwei Waschbecken und einer Toilette.
Als ich diese sah, würde mir bewusst wie dringend ich pinkeln musste.
Während ich das erledigte sah ich mich weiter im Raum um.

In einer Ecke standen zwei helle Wäschekörbe aus denen die Kleidung förmlich herausquoll, wie eine Waschmaschine und ein Trockner.
Auf dem zweiten Waschbecken stand ein Becher mit einer neuverpackten Zahnbürste.
Auf dem Waschtisch daneben lagen zwei Handtücher und ein Waschlappen bereit.
Ich war verwundert wie gut Steve auf einen Fall wie meinen eingestellt war.
Ich fragte mich ob er das öfter machte.
Freaks von der Straße einsammeln und bei sich wohnen lassen.

Ich zog mein Kleid aus, was ich immernoch trug und ließ meine Unterwäsche ebenfalls auf den Boden fallen. Das Kleid hatte lauter Löcher und sah aus als ob Jemand damit Fußball durch ein Lagerfeuer gespielt hätte.
Das konnte ich wohl wegwerfen.
Das Kleid ließ ich in einen Mülleimer neben dem Waschbecken fallen und meine Unterwäsche sowie ein paar farblich zusammenpassende Kleider von Steve steckte ich mit Kurzprogramm in die Waschmaschine.

Die heiße Dusche löste meine angespannte Nackenmuskulatur und ich ließ denn Strahl etwas länger als nötig über meinen Körper fließen. Das Wasser färbte sich nach und nach braun und etwas rot. Mein Körper war übersäht mich kleinen Schnittwunden und Staub. Meine Knie sahen garnicht gut aus. Sie wiesen die schlimmsten Verletzungen auf.
Ich erinnerte mich wie ich hart auf meine Knie aufgeschlagen war. Kein Wunder das die so aussahen. Das hatte gabzschön wehgetan.

Als sich das Wasser schließlich klärte stieg ich aus der Dusche und wickelte mich in eines der Handtücher. Ich trat vor den Spiegel und blickte in mein Gesicht. Ich sah anders aus. Ich weiß nicht ob ich es mir nicht einfach nur einbildete, aber meine Augen wirkten größer, strahlender, meine Wimpern länger und dunkler. Generell wirkte mein Haut ganz anders. Ich hatte nie schlechte Haut oder sowas aber nun sah sie aus wie retuschiert. Dieses Ergebnis erreichte ich sonst nichtmal mit Make-up und Primer.
Ich runzelte die Stirn. Auch meine Mimikfältchen schienen viel glatter und meine Lippen voller.

Ich schüttelte den Kopf und griff zu der Zahnbürste um mir die Zähne zu putzen.
Als ich den Mund öffnete um die Zahnbürste anzusetzen, blitzten mir zwei Reihen weißer und gerader Zähne entgegen.
Ich runzelte noch etwas mehr die Stirn.
Wie konnte das sein? Was war mit mir passiert?

Ich putzte mir die Zähne und wollte gerade zum Föhn greifen, als die Türnplötzlich geöffnet wurde. Herein trat ein nass geschwitzter Captain America mit Kopfhörern in den Ohren, der zum Wöschkorp ging und sich sein Shirt über den Kopf zog.
Dabei fielen nun auch die Kopfhörer aus seinen Ohren und er drehte sich ruckartig um als ich mich räusperte.

Sein Blick war schockiert. Erst jetzt würde ich mir bewusst, das ich nur ein kurzes Handtuch am Körper trug und sonst rein garnichts.
Nach einem kurzen Moment absoluter stille räusperte ich mich erneut und Captain America erwachte aus seiner schockstarre.
>>Um himmelswillen, Elissa, du hast mich aber erschreckt.<<
Jetzt lächelte er mich freundlich und Entwässerung beschämt an und machte sich auf den Weg nach draußen. >>ich lass dich mal alleine.<< sagte er schmunzelnd und schloss die Tür hinter sich.

Um das zu verdauen bräuchte ich etwas bevor ich mich wieder zum Spiegel umdrehte. Meine Vermutung bezüglich des Stahlharten Sixpacks hatte sich übrigens bestätigt.
Ich grinste mein eigenes Spiegelbild an und machte mich fertig. Da meine Wäsche noch nass war, steckte ich diese in den Trockner und begnügte mich stattdessen vorerst mit den Sachen von Steve.
Er hatte mir eine Boxershorts und ein T-Shirt bereitgelegt, welches mit beides natürlich viel viel zu groß war.

Dafür war mein Outfit sehr gemütlich, und so schlüpfte ich aus dem Badezimmer.
Ich trat in die Wohnküche und sah Steve zu wie er auf dem Ledersofa mit einer Zeitung beschäftigt war.

>>Du kannst jetzt in Bad wenn du möchtest<<
Richtet ich mich lächelnd an Ihn. Er senkte die Zeitung und ich bemerkte das er nich immer Oberklrper frei dort saß. Ich muss schon sagen, er war wirklich kein schlechter Anblick.
Jetzt lächelte er schelmisch. >>Ist mein Körper denn spannender als meine wunderschönen Augen?<< Er lachte verschmitzt.
Mein Gesicht lief mit größter Sicherheit gerade knallrot an und ich sah Ihm leicht beschämt an. Nun lächelte ich aber auch und erwiderte seinen Kommentar nur mit einem schlagfertigen >>Nun ja Mister Rogers, ich muss schon sagen Ihre Muskeln fesseln meinen Hormongesteuerten Körper ungemein, Ihre Augen sind aber ebenfalls keineswegs zu unterschätzen<<.

Jetzt lachte wir Beide ohne Halt los.
Schließlich ergriff er auf dem Weg ins Badezimmer noch einmal das Wort.
>>Miss Millingrade, darf ich Ihnen das Kompliment machen, das niemand besser in meinen Klamotten aussieht als Sie? Nichtmal ich selbst!<< ich musste wieder lachen und er verschwand im Bad.

Ich liebe dich Captain AmericaWhere stories live. Discover now