Kapitel 6

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Nach diesem Tag, den wir mit Luke verbrachten, war uns klar, das er zu uns gehörte. Er war zwar für mich nicht wirklich wie ein Sohn aber er war wie ein kleiner Bruder, für Al hingegen war er ein Sohn.

Luke war ein unglaubliches Kind, er war schüchtern aber auch hilfsbereit und sehr lernfähig. Michael ging fast jeden Tag mit zu uns und wenn Michael dabei war wurde Luke auch mal etwas mutiger und frecher. So war es zumindest das erste Jahr lang. Denn ab da wurde es anders. Er wurde immer frecher, immer unzugänglicher. Ich schob es immer auf die Pupertät, ebenso wie Al. Wir konnten ja nicht ahnen, was der wahre Grund war. Jedenfalls wurde es für mich nochmal ein halbes Jahr später - also vor einem halben Jahr -  immer schwieriger in Lukes Nähe zu sein. Denn auch wenn er es sicherlich nicht absichtlich tat, brachte er mich immer in Schwierigkeiten. Sei es mit zweideutigen Sprüchen, mit zufälligen Berührungen oder mit Blicken. Denn wenn er einen mit seinen klaren blauen Augen unschuldig ansah war es wie eine verführung. Oder auch wenn er sich über die vollen, pinken Lippen leckte, musste ich schlucken. Nicht nur ein mal kam es vor das ich mich entschuldigen musste und ins Bad verschwand. Ich erwischte mich auch selbst, wie ich ihn anstarrte und mir vorstellte wie er wohl im Bett war. 

Wie jetzt zum Beispiel. Luke saß neben mir auf der Couch und ich war hart. Nicht etwa wegen meinen Gedanken, nein, es war weil Luke sich vorhin mit seiner Hand auf meinem Oberschenkel abgestützt hatte um sein Handy zu nehmen, wobei er abrutschte und mit seiner Hand direkt auf meinen Schritt drückte. Entschuldigend sah der mittlerweile 17-Jährige mich an und ich lächelte einfach zurück. Plötzlich schrie er leise und sprang auf wodurch ich von der Couch viel. Erschrocken rappelte ich mich auf und sah ihn entsetzt an. Da er mittlerweile so groß war wie ich, legte er seinen Kopf auf meine Schulter nachdem er sich hinter mir versteckt hatte. "Was ist los?" fragte ich verwirrt und er drückte sein Gesicht gegen meinen Hals. "Da ist ne Spinne" nuschelte er und seine Lippen berührten die ganze Zeit meine Haut. Eine Gänsehaut breitete sich auf meinem Körper aus und ich musste heftig auf meine Lippe beißen um nicht laut aufzustöhnen. Denn fuck seine Lippen waren extrem weich. "Wo denn?" fragte ich seufzend und er zeigte auf einen kleinen schwarzen Punkt neben dem Platz, auf dem er bis gerade eben noch saß. Ich löste seine Arme, die sich gefährlich weit unten um meinen Korper gewickelt hatten und erneut striff seine Hand meine Beule. Ich lief zur Couch, nahm die kleine Spinne in die Hand und warf sie aus dem Fenster. "Danke, Ash" murmelte Luke verlegen und hatte mal wieder diesen Unschuldsblick drauf. "Kein Problem, Kleiner" seufzte ich und er umarmte mich fest, wobei sein Schritt gegen meinen drückte. Sein Gesicht wurde in meinen Nacken gedrückt und sein warmer Atem striff meine empfindliche Haut. Luke ließ von mir ab und setzte sich wieder auf die Couch. "Das ist mein Platz" schmollte ich und er meinte mit einem unschuldigen Unterton "Aber da drüben war die Spinne". Seine großen blauen Augen sahen direkt in meine braun-grünen und ich seufzte "Na schön". Leicht frustriert ließ ich mich auf Lukes ehemaligen Platz fallen. Ich sah auf den Bildschrim des Fernsehers und merkte, wie ich mich allmälich entspannte. Es dauerte nicht lange, da bemerkte ich ein Gewicht auf meiner Schulter. Ich wollte meinen Kopf drehen, als es an meiner Wage kitzelte und ich leise seufzte. Luke hatte seinen Kopf auf meine Schulter gelegt. Ergeben lehnte ich meinen Kopf an seinen und er rückte noch ein Stück näher an mich. "Jungs? Das Essen ist fertig" rief Al aus der Küche und ich antwortete "Wir kommen". "Von wegen nur ich rede immer Zweideutig" schmunzelte Luke und ich schüttelte augen verdrehend den Kopf. Wir standen auf und verließen das Wohnzimmer. Am Tisch warf Luke mit immer wieder Blicke zu, die mich schlucken ließen. Er hatte einfach diesen unwiederstehlichen Blick. "Wie spät ist es Schatz?" riss mich Al aus meinen Gedanken und ich sah auf mein Handy "Kurz vor zehn". "Was? Oh mist, ich muss los" rief Al erschrocken und ich sah sie verwirrt an. "Geschäftsausflug" lachte sie und ich grinste sie an "Sorry, hatte ich vergessen". "Wieso wusste ich das?" lachte sie und ich biss mir grinsend auf meine Unterlippe. Kurz legte sie ihre Lippen auf meine, bevor sie hoch lief, um ihre Taschen zu holen. Schnell räumten Luke und ich den Tisch ab und er verschwand direkt danach. Ich half Aleisha ihre Koffer ins Taxi zu bringen und als sie noch schnell Luke Tschüss gesagt hatte standen wir uns im Flur gegenüber. "Ich werde dich vermissen Ash" flüsterte sie und ich antwortete leise "Ich dich auch, Baby". Fest schlang sie ihre Arme um meinen Nacken und ich meine um ihre Taille. "Schafft ihr das auch wirklich alleine?" fragte sie besorgt und ich grinste "ich bin 30, Baby". "Ich weiß, tut mir leid" murmelte sie und ich drückte grinsend meine Lippen auf ihre Stirn. "Ich will nen richtigen Kuss" schmollte sie und zog meinen Kopf zu sich um unsere Lippen zu vereinen. Ich nuschelte "Ich liebe dich" und sie ließ seufzend von mir ab "Ich dich auch. Bis bald, Liebling". "Bye Baby" meinte ich zum Abschied und schloss anschließend hinter ihr die Tür. "Luke? Ich geh jetzt duschen, überleg du dir in der Zwischenzeit schonmal was du essen willst" rief ich durch das Haus und bekam ein "Okey" zurück. Schnell lief ich nach oben und zog mich aus. Als das Wasser die perfekte Temperatur hatte stellte ich mich darunter und entspannte mich erstmal. Plötzlich ging jedoch die Badezimmertür auf und Luke fragte "Wie lange bleibt Aleisha eigentlich weg?". "Drei Tage" antwortete ich und er antwortete "Achso". Dann schloss sich die Tür wieder und ich duschte weiter, bis plötzlich die Glastür der Dusche geöffnet und ich gegen die Wand gedrückt wurde "Hey Ash".

Was zum Teufel war denn jetzt los?!

✓ call me Daddy ~ Lashton (AU) Where stories live. Discover now