Guten Morgen

6.8K 142 6
                                    

Lina:

Ich lege mich in sein riesen Bett. Es ist genau so groß wie meins und riecht unheimlich gut nach ihm. Auch wenn ich es nicht sollte rolle ich mich in seine Decke und atme tief den Duft von ihm ein. Das Zimmer ist modern eingerichtet. Generell die ganze Wohnung hat unheimlich viel Geschmack und strahlt förmlich Männlichkeit aus. Meine Gedanken schweifen ins hier und jetzt zurück. Den Abend hatte ich mir definitiv nicht so vorgestellt. Genauer gesagt die ganzen letzten Wochen nicht. Wie konnte mein Leben nur so eine Wendung nehmen.
Irgendwann schlafe ich komplett erschöpft ein.

Stephan Heck:

Ich wache durch einen Schrei auf. Ich steige sofort von der Couch und laufe mit pochendem Herzen in mein Schlafzimmer. Lina windet sich dort unter der Decke und murmelt irgendetwas vor sich hin. Ihre Augen sind noch geschlossen, also träumt sie, doch ihr Gesicht sieht nicht entspannt sondern gequält aus. Ich steige auf das Bett und rüttel sie leicht wach. Mit großen Augen guckt sie mich an und ihr rollte eine einzelne Träne die Wange runter. Sofort, ohne nachzudenken, nehme ich sie in den Arm. „Es war nur ein Traum. Alles ist gut." versuche ich sie zu beruhigen. „Ich..., ja.... es" stammelt sie vor sich hin. Sie weint nicht ist aber total aufgelöst. „Was hast du geträumt ?" als ich das frage löse ich sie ein Stück von mir um ihr ins Gesicht schauen zu können. Eine einzelne Strähne fällt ihr verirrt ins Gesicht. Ich streiche sie sanft hinter ihr Ohr. „Hast du von der Gasse geträumt. Lina alles ist gut ich bin noch rechtzeitig gekommen." „Ja heute schon." antworte sie nur. Mein kompletter Körper spannt sich sofort an. „Wie meinst du das ?" frage ich sie sanft obwohl ich es am liebsten aus ihr rauquetschen würde. „Egal." ist ihre für meinen Geschmack zu kurze Antwort. Ich nicke einfach und nehme sie wieder in den Arm und streichle ihr sanft über den Rücken um sie weiter zu beruhigen. Ich merke wie ihre Atmung irgendwann immer langsamer wird. Sie muss wohl eingeschlafen sein. Ich nehme sie und lege sie wieder hin. Gerade als ich mich komplett von ihr löse greift sie mein T-Shirt und hält mich so auf. Sie will anscheinend genauso wenig alleine sein wie ich. Ach nur eine Nacht, rechtfertige ich mich vor mir selber. Ich lege mich also zu ihr, Schlinge einen Arm um sie und Decke uns zu. Ich weiß das das hier gerade mehr als nur falsch ist, aber es fühlt sich verdammt gut an sie so in meinem Armen liegen zu haben und zu wissen das es ihr gut geht. Nach unendlich vielen Gedanken schlafe ich schließlich wieder ein, immer noch mit Lin in meinem Arm.

Lin:
Ich Wache durch viel zu helle Sonnenstrahlen auf. Mein Kopf dröhnt und mein ganzer Körper fühlt sich taub und benebelt an. Ich versuche mich gerade aufzurichten. Muskel für Muskel versuche ich mich aus dem Bett zu erheben indem ich anscheinend alleine aufgewacht bin, da die andere Bettseite leer ist. Ach du scheiße! Fällt es mir wie Schuppen von den Augen. Ich hatte mit Stephan alias Herr Heck alias Herr heiß Heck in einem Bett geschlafen. Ich schlage mir mit der flachen Hand gegen die Stirn als mir nun auch die restlichen Erinnerungen an gestern Abend einfallen. Er war so einfühlsam als ich von damals geträumt habe. Nicht kontrolliert, nicht distanziert, er war einfach nur für mich da. Was war das ? War das der wirkliche Stephan, Ähm ich meine Herr Heck? Nein! Darüber darf ich garnicht erst nachdenken. Ok der Schlag gegen meine Stirn war ein Fehler denn nun schmerzte mein Kopf noch mehr, ich hatte nicht mehr nur einen Kater sondern einen ganzen Zoo in meinem Hirn wüten. Langsam gehe ich aus seinem Schlafzimmer raus in Richtung Küche. Flink suche ich einige Schränke nach einem Glas durch, bis ich schlussendlich eines super ordentlich verstaut im rechten Teil der Küchen Insel finde. Mir ist unwohl dabei einfach so in seiner Küche zu stehen, zumal er nicht zu sehen ist. Wo ist er? Mit dem Glas was ich mir mit Wasser befüllt habe gehe ich zurück in Richtung Schlafzimmer um mir meine Zigaretten zu holen inklusive natürlich meines Handys. Ich schalte es an und erkenne wie viel Uhr wir haben. Total erschrocken lese ich die Dutzenden Nachrichten von Antonia, Kik und Sara wieso ich nicht in der Schule bin. Tja liebe Leute weil ich lieber beim begehrtesten Lehrer der Schule zuhause bin, scherze ich mit mir selbst. Ich mache mich zwar darüber lustig, doch eigentlich war das nur meine Art mit Dingen umzugehen die ich nicht verstand. Kopfschüttelnd gehe ich also in Richtung Terasse, öffne die dicke Glas Schiebetür und trete raus in die noch kühle Mittagssonne.

Why you ? {Warum du?}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt