new school, new life?

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Am nächsten Morgen erwachte ich um punkt sechs Uhr, dank meines Weckers. Ich spürte kurz den Drang dieses furchtbar nervige Ding einfach an die Wand zu werfen und weiterzuschlafen, doch meine Pläne wurden kurze Zeit später durch meine liebste Omi zerstört, die glücklich in mein Zimmer getanzt kam. Wie konnte man nur am frühen Morgen so glücklich sein?!

"Na los meine Süße, ab in die Schule! Du willst doch nicht am ersten Tag schon zu spät kommen.", trällerte sie und zog mir die Decke weg.

Ich stöhnte genervt auf. Na super, jetzt hatte ich eh keine andere Wahl mehr. Also erhob ich mich ächzend aus meinem Bett und trottete ins Badezimmer. Zuerst wusch ich mein Gesicht und putzte Zähne. Danach kämmte ich meine braunen Locken. Da ich keine Lust hatte, mir noch anderweitig irgendwie meine Haare besonders zu machen, ließ ich sie einfach offen. Immer noch in meinen Schlafsachen lief ich dann wieder zurück in mein Zimmer, um mir etwas zum anziehen aus meinem Kleiderschrank zu nehmen.

Heute sollte es nicht sonderlich warm, aber auch nicht kalt werden, weshalb ich mir eine schwarze Jeans mit Löchern an den Knien und einen dünnen Strickpulli anzog.

Ich setzte mich an meinen Schminktisch und packte alles wichtige aus meiner kleinen Schminktasche. Im Grunde verwendete ich nur Concealer und Wimperntusche. Ein bisschen Puder durfte natürlich auch nicht fehlen, aber dann war mein Make Up schon fertig. Nachdem ich meinen Look für angemessen befunden hatte, nahm ich meinen Rucksack und meine Sportsachen. Damit ging ich nach unten in die Küche. Es war schon 7:10 Uhr, weshalb ich mir einfach noch zwei Schokoriegel und ein paar Kekse für unterwegs mitnahm.

Ich zog meine weißen Nike Air Force an und verließ dann das Haus. Meine Oma war schon weg, da sie heute mit ihrer besten Freundin Merill zum Frühstück verabredet war. Wieso man das dann so früh machen musste wusste ich nicht.

Als ich gerade das Haus verließ, sah ich, wie auch Zoey um die Ecke kam. Auch sie trug einen Strickpulli und eine normale Jeans. Ihre langen blonden Haare wehte es teilweise in alle Richtungen, weshalb sie sich, nachdem sie mich umarmt hatte, erstmal einen Zopf machte.Wir liefen zusammen los und auch sie hatte ihr Essen mitgenommen, da die Zeit nicht gereicht hatte. "So auf zu deinem ersten Schultag, Schätzchen", rief sie sehr erfreut. Ich grinste sie an. "Kann ja nur super werden", sagte ich weniger enthusiastisch. Ich freute mich schon neue Leute kennenzulernen, aber als "Die Neue" war es nie leicht.


Als wir gerade kurz vor der Schule waren, hörten wir beide von hinten mehrere Motorräder. Zoey schien unbeeindruckt, aber ich drehte mich sofort um. Ich hatte eine kleine Schwäche für Motorräder und musste das einfach sehen. Man sah schon von weiten die vier Motorräder und ich war mir sicher, dass die vier Jungs, die darauf saßen, dies ganz genau wussten. Aber so wenig, wie es Zoey interessierte war dies wohl schon Tagesordnung und ich drehte mich schnell wieder nach vorne.


"Das sind genau die vor denen ich dich gewarnt hab, also hör bitte auf zu Sabbern", sagte Zoey in einem gespielt strengen Ton. Ich liebte nun mal alle möglichen schnellen Fortbewegungsmittel. Sowohl Mopeds und Motorräder, als auch schnelle Autos. Genau wie meine Brüder.

"Auf so einen schicken Motorrad würde ich auch gern mal mitfahren", sagte ich verträumt. Zoey lachte. "Ich fahr manchmal bei meinem Bruder mit. Er ist der mit dem mattschwarz-grünen Helm und der schwarzen Yamaha. Keine Ahnung was für ein Modell.", sagte sie gespielt angeberisch zu mir.

"Omg das ist das schönste Motorrad von allen. Und ich glaub, dass ist eine Yamaha XJ6 Diversion F", erwiderte ich. Ich sah zu, wie die 4 Jungs sich die Helme vom Kopf zogen. Ich sah fast nichts, da sich eine große Schülertraube um alle gebildet hatte, doch ich vermutete, dass alle 4 ungefähr 1-2 Jahre älter waren, als ich. "Komm schon, wir gehen. Ich erkläre dir alles über sie, wenn du es unbedingt wissen willst", sagte Zoey, nahm mich an die Hand und zog mich ins Innere des Schulgebäudes. Es war modern und nicht zu bunt eingerichtet.

Zoey lief zielstrebig irgendwo hin. Ich vermutete, dass sie mich zum Sekretariat führte. Meine Vermutung wurde bestätigt, als sie durch eine Glastür ging, auf der groß 'Sekretariat' draufstand.

"Mensch Miss Averett, bitte klopfen sie doch. Das sag ich ihnen jedes Mal", erklärte eine pummelige Frau, die an ihrem Schreibtisch saß. Sie sah uns an und ihr Blick verweilte kurz auf mir. "Aaaaah sie müssen Miss Emberson sein. Schon wieder eine Emberson. Na sowas. Hier ist ihr Stundenplan und die ganzen anderen unfassbar wichtigen Zettel", sagte sie zu mir und lachte dann. Sie war ähnlich wie meine Oma. Ich nahm ihr die Zettel aus der Hand und schon packte Zoey meinen Arm und zog mich irgendwohin. Als wir in einer Ecke des Gangs standen begann sie auf mich einzureden. "Emberson?! Du heißt Emberson mit Nachnamen?!", begann sie. Ich schaute sie verwirrt an. "Ehm Ja, ist das ein Problem?", fragte ich sie. Ihr stand der Mund offen. "Hattest du mir nicht erzählt, dass du drei Brüder hast und die nach Orlando gezogen sind, als du 13 warst", sagte sie nun immer energischer. Ich nickte, immer noch nicht sicher, ob ich vielleicht einen Arzt rufen sollte. "Naja wenn deine Brüder jetzt auch noch Lucas, Noah und Levi heißen, dann kommen sie gerade gemeinsam mit meinem Bruder durch den Gang gelaufen", beendete sie ihre verwirrende Ausfragung und nickte mit dem Kopf in Richtung Tür.

Dort betraten tatsächlich gerade vier Jungs die Schule. Ganz links lief Zoeys Bruder, den ich ja gestern schon kennengelernt. Rechts neben ihm liefen zwei identische Jungs. Sie hatten dunkelblonde Haare und blaue Augen, die ich nur zu gut kannte. Ganz rechts lief ein braunhaariger Junge mit einem niedlichen Lächeln im Gesicht und zwei starken Armen, in die ich mich liebsten reingekuschelt hätte. Ich kannte diese Jungs. Ich kannte ihre Namen. Ich kannte ihr Leben. Zumindest bis auf die letzten zwei Jahre in denen ich sie nicht gesehen hatte. Diese Jungs waren meine Brüder.

Die vier Jungs liefen durch den Gang, und jeder der ihnen im Weg stand ging an den Rand, um sie durch zu lassen. Hinter ihnen lief eine Horde viel zu knapp bekleideter Weiber, die allesamt versuchten irgendwie die Aufmerksamkeit zu bekommen, die sie haben wollten.

Die Jungs sahen in die Runde. Sie betrachteten die Leute, begrüßten vereinzelt irgendwelche Kumpels, aber inzeressierten sich nicht sonderlich für jeden. Als sie an uns vorbei kamen lachte Caleb uns zu und stieß dann Levi, der links neben ihm lief in die Seite. Daraufhin drehte er sich um und sah lachend zu uns. Dieses Lachen blieb ihm aber plötzlich im Gesicht stehen und er hielt an. Die anderen blieben wegen des plötzlichen Stops Levis auch stehen und sahen sich nach der Ursache um. Als sie nun alle mich betrachteten blieb ihnen reihenweise der Mund offen stehen. Lucas war der erste, der sich wieder fasste. "Valy?! Was machst du hier?", sagte er mit leiser und verwirrter Stimme.

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that's it. das nächste kapitel. ich denke dieses kapitel ist schon eines derer, bei denen man sichtlich merkt, dass es neu ist.

kaya <3

Brothers- after two yearsWhere stories live. Discover now