Chat Noir?

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~Marinette~

Aufgebracht lief ich in meinem Zimmer auf und ab. Das durfte doch nicht wahr sein! Da wollte man sich ganz normal mit dem Jungen, den man liebte, unterhalten, da begann er wieder mit meiner Identität. Ich wollte ihn mit meinen plötzlichem Verschwinden nicht verletzen, aber er ließ es einfach nicht darauf beruhen!

Vertieft hing ich meinen Gedanken nach, sodass ich das erste Klopfen überhörte. Beim zweiten Klopfen zog Tikki an meinem Ärmel.

Da stimmte etwas nicht! Auf die Terrasse kam man nur über große Umwege und wer wollte schon über die Terrasse kommen, wenn man nichts zu verbergen hat und einfach durch die Haustür kommt. Doch ich hatte kaum eine Wahl. Was würde der Unbekannte tun, falls ich nicht öffnete? Bestimmt nicht einfach wieder gehen.

Vorsichtig ging ich zum Fenster. Wen ich da sah, verängstigt mich mehr als jeder Einbrecher: Chat Noir. Hatte er erfahren wer ich war?

Ich öffnete das Fenster: „Was fällt dir ein? Du hast mir vielleicht einen Schreck eingejagt!"

Überrascht über meine nicht vorhandenes Bestaunen zog er eine Augenbraue hoch. Scheiße! Scheiße, scheiße, scheiße. Hatte ich mich schon jetzt verplappert? Doch Chat Noir murmelte nur was von ‚kein Respekt vor den Superhelden heutzutage!', entschuldigte sich dann aber.

„Warum bist du hier?", fragte ich, selbst überrascht über meinen Mut.

„Ich wollte nach dir sehen", er stockte. Sein Blick lag auf etwas hinter mir. Ich folgte ihm. Und sah... Adrians Bilder!
Mit dem Rücken zu Chat Noir blieb ich wie erstarrt stehen.

Er räusperte sich: „Ehm... stehst du auf ihn? Adrian Agreste?"

Langsam nickte ich. Mein Kopf musste gerade die Farbe einer reifen Tomate angenommen haben. Unsicher was ich sagen sollte, drehte ich mich um.

Mitleidig sah Chat Noir mich an. Nur mühsam brachte er die Worte herüber: „Hör zu,... Marinette. Ich bin sein bester Freund und... ich weiß, dass er dich nicht liebt so wie du ihn. Er hat dich nicht verdient."

Eigentlich sollte ich jetzt nicht traurig sein, schließlich wusste ich am besten, wen er liebte. Ladybug, die Superheldin, mein zweites Ich. Doch ich war ihm nicht wichtig, nur Ladybug, das forsche, kühne Mädchen, das überhaupt keine Ähnlichkeit mit mir, Marinette, hatte.

Eine Träne rollte meine Wange herunter. Ärgerlich wischte ich sie weg. Plötzlich legten sich warme Hände um mich und Chat Noir zog mich in eine Umarmung. Angespannten stand ich stocksteif da, doch umso länger die Umarmung dauerte, desto mehr entspannte ich mich. Schließlich erwiderte ich die Umarmung und schlang die Arme um seinen Körper.

Er roch so gut. Ich fühlte mich sicher. Er war ein anderer, als der, den ich sonst bei den Kämpfen gegen das Böse half. Nicht die dumme Katze, die immer nur doofe Sprüche von sich gab. Nein, dies war ein gefühlvoller Chat Noir. Ich begann diese Seite an ihm zu mögen. Aber war das wirklich nur mögen?

Warte, Moment! Verliebte ich mich gerade in Chat Noir? Ging das überhaupt? Ich meine, ich hatte Adrian geküsst. Und ich wusste noch genau, wie dieses Gefühl gewesen war. Seine Lippen auf meinen. Ich bekam immer noch eine Gänsehaut.

Verstört schob ich Chat Noir von mir.

„Danke. Du hast mir sehr geholfen. Aber du musst jetzt gehen."

Energisch schon ich ihn raus. Auch er wirkte leicht verwirrt.

„Tschüss", und schon war er weg.

Tikki kam aus meiner Tasche, setzte gerade zu einer Strafpredigt ein, warum ich ihn umarmt habe, da sah sie meinen verklärten Blick und schickte mich ohne weitere Worte ins Bett.

Gute Nacht auch!

Miraculous- das Lüften eines Geheimnisses || Abgeschlossen Where stories live. Discover now