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Leonard P.O.V

Wie man sich mit nur einer Tat wie ein Kind fühlen kann. Daniel und ich standen beide im Bad, er hatte die Dusche angestellt und wir warteten nun. Der Braunhaarige saß auf einem kleinen Tisch, auf dem eigentlich Handtücher und Duschutensilien gestapelt waren. 

"Weißt du eigentlich schon davon, dass Julian euch für seine Hochzeit casten möchte?" fragte ich. "Luke hat es erwähnt. Hat glaube ich auch schön zurück gerufen." Daniel sah auf sein Handy. "Seit wann bist du überhaupt so close mit deinen Kollegen? Dachte, außer Thomas kannst du da keinen leiden." meinte er, den Blick nach wie vor auf seinen Bildschirm. "Glaub mir, hätte er mich nicht durchgehend angesprochen und versucht, sich mit mir anzufreunden wäre das auch immer noch der Fall. Julian ist einer von der guten Sorte." versicherte ich ihm. 

Daniel brummte nur verstehend. Ich schmunzelte, wissend, warum er so reagierte. Langsam ging ich auf ihn zu, bis ich mich zwischen seine Beine stellen konnte. "Wenn wir uns schon gemeinsam in einen kleinen Raum sperren wäre es höfflich, mich wenigstens anzusehen." flüsterte ich. Daniel legte sein Handy neben sich und hob den Kopf. "Ich lenk mich ab, gerade weil wir hier alleine sind, eng auf eng."

Leise seufzend lehnte er sich nach vorne, bis sein Kopf auf meine Schulter traf. "Ist es überhaupt okay, dass ich dich will, wenn ich nicht einmal weiß, ob ich mit dir zusammen sein kann?" fragte er, seine Stimme war wegen meiner Kleidung gedämpft. Ich legte meine eine Hand an seine Seite, die andere an seinen Kopf. "Für mich ist es okay. Du musst mich dir nicht sofort öffnen oder mir für alles verzeihen. Ich bitte dich nur, dich nicht zu unterdrücken." antwortete ich. Daniel setzte sich wieder auf und sah mich, fast schon unsicher, mit leicht geöffnetem Mund an. "Sicher?" "Mehr als das?"

Er legte seine Lippen auf meine und legte seine Arme um meine Schultern. Mir wurde warm, wirklich warm. Ich spürte mein Herz gegen meine Brust hämmern, während ich meine Hand über Daniels Körper gleiten ließ. Da ich immer noch zwischen Daniels Beinen stand konnte ich spüren, wie sich sein Unterleib nach oben drückte. 

Leicht außer Atem löste sich Daniel von mir und legte den Kopf in den Nacken. Ich nutzte das aus, um sanfte Küsse seinen Hals entlang zu verteilen. "Leo." flüsterte Daniel, keuchte dabei leise. "Ist das okay?" Ich hob seinen Pulli leicht an, wartete auf sein "Ja.", bevor ich meine Hand unter die Kleidung schob. "Ich habe das Gefühl, jedes mal, wenn ich dich berühre wirst du muskulöser." 

Die Dusche, die immer noch neben uns lief half nicht unbedingt, mich unter Kontrolle zu halten. "Macht es dich auch an?" fragte Daniel, als hätte er meine Gedanken gelesen. "Wenn wir noch mehr Wasser verschwenden fühle ich mich bald schlecht." schmunzelte ich. Kaum zwei Minuten brauchte es, bis wir beide völlig unbekleidet unter der Dusche standen. "Hast du Schmerzen?" Besorgt musterte Daniel die Verletzungen an meinem Körper, die zuvor von der Kleidung verdeckt wurden. "Mir geht's gut."

Er nickte, schien aber trotzdem nicht ganz überzeugt. Ich konnte es Daniel nicht übel nehmen. Vielmehr rührte es mich, dass der Braunhaarige sich um mich sorgte. "Lass uns heute etwas anderes probieren, okay?" schlug ich vor. Während das Wasser auf unsere Körper prallte trafen unsere Lippen immer wieder grob aufeinander trafen. 

Ich legte meine Hand um unsere Glieder und strich beide mit schnellen Bewegungen auf und ab. Überrascht stöhnte Daniel auf, biss mir dabei auf die Unterlippe. Das warme Wasser floss zwischen unsere Körper hindurch, hinterließ heiße Spuren auf der Haut. Man kann bloß hoffen, dass die Wände nicht völlig geräuschdurchlässig sind. Wir wurden nicht zu laut, trotzdem versuchten wir unser Stöhnen durch Küsse zu dämpfen.

Daniel krallte sich in meine Schultern und bog seinen Körper nach vorne. "Leo, ich-" Er unterbrach sich selbst und kam mit einem, für seine Verhältnisse, erstaunlich hohem Stöhnen. Ich kam kurze Zeit später und lehnte meinen Körper erschöpft gegen den von Daniel. "Fuck." flüsterte Daniel. "Fuck weil es passiert ist, oder fuck weil es vorbei ist?" fragte ich amüsiert. "Beides, irgendwie." Schmunzelnd platzierte ich einen Kuss auf seiner Brust, bevor ich mich wieder richtig hinstellte. 

"Nimmst du doofe Anfragen an?" fragte Daniel auf einmal. "Kommt darauf an, was du vorhast." Er strich mit einer Hand durch meine Haare. "Ich will dir die Haare waschen." Völlig konzentriert ließ er seine Finger durch meine Haare gleiten. "Gern." In manchen Momenten war Daniel wirklich die Definition von niedlich. 

Ich hatte ausgeblendet, dass wir immer noch im Krankenhaus waren und wie sehr ich eigentlich Angst davor hatte. Daniel hat mir allein mit seiner Anwesenheit mehr Sicherheit vermittelt als ich Angst spüren konnte. 

"Danke, dass du hiergeblieben bist." Er schmunzelte. "Danke, dass du zurück gekommen bist." erwiderte Daniel dann auf meine Worte. "Ich bin nie ganz weggewesen und ich habe auch nicht für, je zu verschwinden." 


Vergessene Liebe | ManXManWhere stories live. Discover now