Kapitel 4.

849 49 1
                                    

2018
Amy Stone.

Mein ganzer Kopf ist voll mit Fragen, und diese Nacht hatte ich einen echt komischen Traum von meiner Großmutter die Ich jedoch nie kennenlernen durfte.
Ich sitze auf dem Dachboden und durchsuche all die Kisten nach Fotos von Cathe.
Tatsächlich habe ich das Glück und finde eine verstaubte Kiste voll mit alten Fotos.
Die Schachtel unter meinen Arm geklemmt setze Ich mich im Wohnzimmer auf unser Sofa und öffne sie.

Sorgfältig sehe Ich mir die Fotos einer Familie an. Auf einem Foto ist eine junge hübsche junge Frau abgebildet. Vorsichtig drehe das Bild um und lese mit zarter, verblasster Schrift den Namen Cathe Brown, Januar 1912.
Irgendwie nimmt mich das ziemlich emotional mit, sodass mir wieder Tränen über meine Wangen fließen.
Meine Hände greifen zu dem Tagebuch, schwer meine Tränen wegschluckend öffne Ich dieses und beginne wieder zu Lesen.

Bild: Cathe Brown

Bild: Cathe Brown

¡Ay! Esta imagen no sigue nuestras pautas de contenido. Para continuar la publicación, intente quitarla o subir otra.

11.04.1912
Cathe Brown.

Mittlerweile haben wir schon Spät Nachmittag und die Sonne neigt sich schon Tief über dem Ozean. Wieder sitze ich am Deck und Blicke einfach nur auf das große weite Meer.
Das wissen, das ich in wenigen Tagen einen Mann heiraten muss, den Ich überhaupt nicht liebe, schnürt sich in meinen Hals wie eine enge Schlinge.

Plötzlich setzt sich Rose neben mich und sieht ebenfalls stumm auf das Wasser. "Eine wunderschöne Aussicht, nicht wahr?"

"Ja sehr. Ich wünschte wir könnten genauso frei sein, wie... Mr. Dawson. Er zieht um die Welt und kann alles erleben." murmelt Rose und sieht mich bedrückt leicht lächelnd an.
"ja.. Ja das wünsche Ich mir auch von Herzen." leise seufzend beiße ich mir auf die Unterlippe und atme tief ein und wieder aus.

Am Abend begeben meine Eltern und ich, uns wieder zum Dinner. Wie seit einiger Zeit, habe ich auch heute keinen sonderlichen Hunger. Am liebsten würde ich einfach nur fliehen.
Rose und Jack gesellen sich zu uns und Ich muss ehrlich zugeben, ich habe Jack auf dem ersten Blick überhaupt nicht erkannt.
Diesesmal sieht er überhaupt nicht aus wie ein Mann aus der dritten Klasse, sondern wie einer von uns. Ein eleganter schwarzer Smoking schmückt seinen Körper und seine Haare sind zurück gegelt.

"Guten Abend Miss Brown, sie sehen bezaubernd aus." William sieht mir in die Augen und leckt sich leicht über seine Unterlippe. "Vielen Dank William." meine Wangen erröten etwas, was ihm anscheinend nicht entgeht, denn ein freches Lächeln huscht über seine Lippen.

"Darf ich sie zum Essen begleiten, Miss?"
"Mit Vergnügen."
Lächelnd hake ich mich in seinen Arm und gemeinsam mit Jack und Rose begeben wir uns an den bedeckten Esstisch.
William rückt mir wie ein Gentleman meinen Stuhl zurecht und dankend setze ich mich.
Rose und meine Eltern setzen sich neben mich, während sich William und Jack uns gegenüber setzen und wir uns direkt in die Augen sehen konnen.

Ruth, die Mutter von Rose und meine Mutter fangen wieder an, über nichts anderes als unsere Hochzeiten zu sprechen. "Fünfhundert Einladungen wurden verschickt, Cathes Brautkleid ist traumhaft. So pompös und Elegant." Ich schlucke den Klos in meinem Hals runter, während ich versuche immer ein glaubwürdige Lächeln auf den Lippen zu tragen.

William sieht mir in die Augen und ein Blick von Mitleid liegt darin. Ich schenke ihm ein kurzes ehrliches Lächeln und trinke anschließend einen großen schluck Champagner um irgendwie diesen Klos in meinem Hals weg zu bringen.

"Fünfhundert? Ich lebe auf der Straße und kenne nicht so viele Menschen." lacht Jack und beißt von seinem Brötchen ab, während er von Ruth und meiner Mutter einen angewiederten Blick erntet. Rose und Ich jedoch können uns kein kichern entgehen lassen.

"Cathe hat so einen furchtbaren Geschmack der Kleider für die Brautjungfern getroffen, sodass wir den Auftrag direkt stornieren mussten und andere Modelle wählen mussten. Wir wollen ja, dass alles perfekt wird." meine Mutter sieht zu mir hinüber.
"Nun Mutter, ich denke auf meiner Hochzeit, dürfte eigentlich Ich entscheiden wie ich es möchte und wie es mir gefallen würde."

Provokant sehe Ich in ihre geschockten Augen und zünde mir eine Zigarette an. Sie weiß genau das ich diesen Mann nicht heiraten möchte. Sie wissen es beide, und bürgen mir die last trotzdem ohne schlechtem gewissen auf.

Zum Glück kommt dann auch schon das Essen. "Das werden wir noch besprechen, Catheline Brown." zischt mein Vater wütend zu mir, während Ich nur leicht nicke. Wenn mich mein Vater mit meinem ganzen Namen ausspricht, ist er wirklich sehr wütend.

Nachdem wir gegessen haben, erzählt eine ältere Dame die den selben Nachnamen wie wir trägt, ein paar lustige Geschichten über ihren betrunkenen Ehemann der ihr Geld verbrannte.
So viel wie an diesem Abend, habe ich schon lange nicht mehr lachen können.

Nach einer Weile verabschieden sich dann langsam die Männer und begeben sich zum Brandy und ihren Zigarren.
"Müssen sie wirklich schon gehen?" etwas enttäuscht sehe Ich zu William der mich entschuldigend ansieht. "Ja ich muss leider wieder meinen Pflichten nachgehen. Ich wünsche eine gute Nacht, Miss." mit diesem Satz nimmt er meine Hand und küsst sie sanft.
Nachdem er den Saal verlassen hat, sehe ich mir den kleinen Zettel an, den er mir vorher noch in die Hand gedrückt hatte.

"Kommen sie um 9. zu der großen Uhr."

Titanic  Dear Diary. Donde viven las historias. Descúbrelo ahora