Chapter 19

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„Hey warte doch! Wo gehst du hin?", rief mir der unbekannte Typ hinterher. „Ich gehe jetzt nach Hause, um so weit wie möglich von dir seltsamen Typ wegzukommen.", antwortete ich ihm und lief wahllos durch die Gegend. Ich hörte wie er mir weiter folgte. „Du kannst dich ruhig mal bedanken, dass ich dich gerettet habe." „Erstens, ich verstehe nicht ganz genau vor was du mich gerettet hast und zweitens kann ich mich gut selbst verteidigen.", schnaubte ich und lief stur geradeaus. 

„Du hast keine Ahnung wo du gerade hinläufst nicht war. Für so eine mächtige Hexe bist du aber sehr vorbereitet.", ärgerte er mich. Seufzend blieb ich stehen und drehte mich zu ihm um. Überrascht über mein plötzliches Anhalten, lief er fast in mich rein, konnte sich jedoch kurz vor mir noch anhalten. Ich glaubte eine leichte Röte an seinen Wangen zu erkennen, winkte diese Beobachtung aber wieder beiseite.

„Kannst du mir vielleicht sagen, wo ich bin, da du ja alles zu wissen scheinst.", fragte ich ihn sarkastisch und ignorierte mein schnell klopfendes Herz. Hoffentlich war er kein Vampir, dass würde mir noch fehlen. „Folg mir einfach", erwiderte er nur und drehte sich mit einem siegessicheren Lächeln um. Schnellen Schrittes schloss ich zu ihm auf. 

„Weißt du was ich mich gerade frage? Woher kennst du meinen Namen und wusstest, dass ich in Gefahr bin?" „Ich habe dich einmal gesehen vor ein paar Jahren bei deiner Mutter im Bayou. Und nein ich gehöre nicht zum Rudel. Ich gehöre keinem Rudel an.", meinte er und schaute gedankenverloren nach vorne. „Außerdem kenne ich diese Männer, die dich verfolgt haben und glaub mir es ist noch nie etwas Gutes passiert, wenn die beiden in der Nähe waren.", fügte er hinzu. „Es waren Vampire, nicht wahr? Ich habe schon mal von ihnen gehört. Sie gehören nicht zu den Vampiren des French Quarters, sondern wurden ausgestoßen und arbeiten für die Hexen." „Genau, diese Männer würden alles für eine gewisse Summe tun. Ich hätte nicht gedacht, dass du über diese Schattenseite New Orléans Bescheid wüsstest. Dort wo ich aufgewachsen bin, habe ich viele Geschichten gehört, über das für die Zukunft so bedeutende Mädchen, die aber so wenig wusste.", verkündete er mit kryptischen Worten. Schweigend dachte ich über seine Worte nach und überlegte, was er wohl damit meinen könnte. Auch fragte ich mich, wo er wohl aufgewachsen ist und warum er jetzt nicht dort war. 

Die Stille zwischen uns war keine unangenehme oder peinliche Stille. Sie war eher, wie soll ich das ausdrücken. Friedlich könnte man sagen. In letzter Zeit war so viel los in meinem Leben, dass es mich drohte zu erdrücken. Die Kontrollverluste, dieser seltsame Geist, den nur ich sehen konnte, Mr. Strides seltsames Verhalten, Lizzies Zusammenbruch neulich, mein Vater und dieses Gespräch von heute Morgen.

Ein Räuspern riss mich aus meinen Gedanken. „Wir wären da.", klärte der Junge, dessen Name ich immer noch nicht kannte, mich auf. Neugierig betrachtete ich das kleine Haus vor mir, auf dass er zeigte. Es hatte von außen den selben Flair, wie die anderen Häuser New Orleans und doch weckte es in mir noch ein anderes Gefühl, dass ich nicht ganz definieren konnte. „Es wirkt gemütlich, ähh...?", schaute ich ihn fragend an. 

„Ach wie unhöflich, ich habe mich ja gar nicht vorgestellt. Ich bin Luis.", lächelte er entschuldigend und öffnete mit einer Handbewegung die Tür. Okay, definitiv ein Hexer dachte ich mir und folgte ihm ins Innere des Hauses. Es war so gut wie gar nicht eingerichtet, weshalb ich erschließen konnte, dass Luis wohl nur auf der Durchreise war. Bei diesem Gedanken kam mir seltsamerweise ein Stechen in der Brust. Normalerweise würde ich nicht einfach mit einem Mann, den ich gerade erst kennengelernt hatte ins Haus gehen, aber Luis schien in mir ein Vertrauen zu wecken, dass ich seit Violet nicht mehr gespürt hatte. „So also was machen wir jetzt hier?", fragte ich ihn und schaute ich abwartend an. „Na ja, also ich sagte ja ich würde dich zurück zu dir bringen, aber es wäre für dich und für mich ein wenig gefährlich offen durch das Trémé Viertel zu laufen, also nehmen wir die Tunnel.", erklärte Luis und zeigte auf eine Falltür ihm Boden die hinter der Couch war. „Wieso ist es denn für dich gefährlich?", wollte ich wissen. „Toll Hope sei halt noch neugieriger", stöhnte ich innerlich. 

„Sagen wir mal die Hexen sind nicht die größten Fans von mir.", antwortete er unbehaglich und öffnete die morsche Falltür. Sofort kam mir der noch vorhandene Alkohol Geruch entgegen, den man noch von der Prohibition Zeit riechen konnte. Luis bot mir seine Hand an, die ich dankend ergriff. Doch als ich seine Hand ergriff, fühlte ich einen Windzug und roch einen Geruch, der mich stark an die Wälder von Mystik Falls erinnerten. Ruckartig zogen wir unsere Hände weg und starrten uns einige Sekunden an. Ich blinzelte kurz, um mich aus meiner Starre zurückzuholen und kletterte in die Falltür. Kurz darauf folgte er mir und wir liefen den Gang entlang. Der Moment von vorhin hang spürbar zwischen uns, doch keiner Sprach sie an. Immer noch spürte ich die Wärme seiner starken Hände, die meine umschlossen und roch den Wald.

Nach einiger Zeit fingen wir an über belangloses zu reden und es fühlte sich an, als ob wir uns schon ewig kennen würden und dass wir nicht durch einen stinkenden Tunnel laufen würden.

Auf einmal blieb der junge Hexer stehen und bedeutet mir, dass wir da waren. Geschickt kletterte an der Ziegelwand hinauf und öffnete, die Falltür über ihm. Vorsichtig folgte ich ihm und stieg endlich wieder an die frische Luft, oder sagen wir mal Barluft. Denn der Tunnel endete wohl in einer Bar, die mir seltsam bekannt vorkam. Plötzlich wurde eine Tür hinter mir aufgestoßen „Luis ich habe dir doch gesagt, dass du dich ankündigen sollst irgendwann sterbe ich noch an einem Herzinfarkt!", rief eine mir sehr bekannte Männerstimme. Überrascht drehte ich mich um. „Hope was machst du denn hier und vor allem was machst du mit Luis hier?!" rief Josh erschrocken.

The Tribrid - Darkness follows you #CA19Where stories live. Discover now