Kapitel 13

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Kagome schrieb auf einem ihrer Blöcke eine kurze Notiz für ihre Familie, dass sie doch in die Sengoku-Zeit zurückgekehrt und nicht sicher war, wie lange sie dort bleiben würde.

'Vielleicht eine Stunde, vielleicht aber auch wieder Wochen.

Liebe Grüße,
Kagome'

Sie legte die Notiz vor das Haus des Brunnen, atmete tief durch und sprang hinein.
Mal sehen, was mich erwarten wird.

Als sie wieder in der anderen Ära ankam, stieg ihr sofort der ländliche Geruch in die Nase und sie lächelte unwillkürlich.

"Ich bin wieder zu Hause!"

Sie kletterte glücklich den Brunnen hinauf, bis sie sich immer klarer machte, dass sie gleich auf Inuyasha stoßen würde und alles mit ihm noch einmal bereden musste. Plötzlich wurde ihr total schlecht und sie setzte sich auf den Brunnenrand, um Luft zu schnappen.

"Es wird schon nicht schlimm sein."

Leicht nervös ging sie gemütlich in Richtung Dorf und malte sich aus, wie das Wiedersehen wohl sein würde.

Inuyasha's Kopf zuckte hoch und er sah sich mit weit aufgerissenen Augen in der Hütte um. Die Freunde sahen ihn verwirrt an.

"Wieder Kikyo?"

Der Hundedämon warf dem Mönch einen tötenden Blick zu und schüttelte den Kopf, als er an die vorherige Nacht dachte.

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Kikyo stand mit solch einer Anmut vor Inuyasha, dass dieser fast seinen Kopf senken musste, da er ein Gefühl von Unterwerfung empfand.

Sie wirkt heute so... distanziert.

"Kikyo... ist... alles in Ordnung?"

Sie lächelte nur und sah hinauf in den Himmel.

"Kagome scheint dieses Mal länger weg zu sein, nicht wahr?"

Inuyasha's Ohren zuckten in die Richtung der Priesterin und er sah sie überrascht an.

"W-Wie kommst du darauf?"

Diese schüttelte den Kopf und blickte zurück zu Inuyasha. Oder eher durch ihn hindurch.

"Denkst du, ich spüre deine Sorge und deine Unsicherheit nicht? Ich kenne dich zu gut, als dass mir dies entgehen würde."

Der Hundedämon sah geschockt zu Kikyo.

"Kikyo, nein so ist da-"

"Inuyasha, mach dir keine Gedanken. Alles ist in bester Ordnung. Auch Kagome ist nicht glücklich. Sie ist traurig, da sie denkt, dass du sie vergessen hast. Schließlich sind nun schon zwei Wochen vergangen. Ihr beide wart nie so lange voneinander getrennt. Du möchtest sie wieder zurückholen, nicht wahr?"

Inuyasha sah geknickt auf den Boden und traute sich nicht, etwas zu sagen, also ergriff Kikyo erneut das Wort.

"Du hast selbst deine Gefühle für sie entdeckt, oder? Du hast gemerkt, dass es kein einfaches Interesse war."

Der Hundedämon sah Kikyo panisch an und schüttelte den Kopf.

"Wie könnte ich dich alleine lassen?! Du bist mir sogar nach allem in den Tod gefolgt! Ich werde immer in deiner Schuld stehen, also lass mich bitte bei deiner Seite bleiben."

Kikyo schüttelte lächelnd den Kopf und sah erneut in den Sternenhimmel.

"Weißt du, Inuyasha... Ich bin bereits vor fünfzig Jahren gestorben. Durch Naraku's Falle haben wir uns gegenseitig verabscheut, obwohl wir tief in unseren Herzen immer noch die unschuldige und schmerzhafte Liebe in uns trugen. Doch an dem Tag, wo wir in diese Falle getappt waren, hat auch unser roter Faden des Schicksals an Stärke verloren und ist zerrissen. Ein Halbdämon und eine Tote? Ich denke, du weißt, dass weder ich, noch du das lange mitmachen würden. Ich wollte nach meiner Auferstehung, dass du mit mir stirbst und von dort an mit mir in der Hölle lebst. Und auch damals wollte ich dich ändern und dich in einen Menschen verwandeln. Doch Kagome... Sie hat durch ihr unbeschwertes Leben eine positive und offene Seite an dir entdeckt, die ich niemals hätte aufdecken können. Durch ihre lebendige und fröhliche Seite konntest du dich wieder Menschen öffnen und ihnen sogar vertrauen. Und der wohl größte Punkt ist... Kagome wollte dich nie ändern. Sie stand immer hinter dir. So wie du bist, hat sie dich geliebt und sie tut es immer noch. Sie ist sich des festen Bandes, das uns verbindet, bewusst und respektiert es. Sie weiß, dass sie dies niemals zerstören kann und sie möchte es auch nicht. Inuyasha... werde mit Kagome glücklich und leide nicht wegen der dir selbstauferlegten Schuld, die du mit dir herumträgst. Werde glücklich, Inuyasha... und... Lebe wohl..."

Mit diesen Worten verwandelte sich Kikyo zu Staub und wehte hinfort, zusammen mit den Blättern der Bäume und den heißen Tränen auf Inuyasha's glühenden Wangen.
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Being The Number Two [InuKag]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt