After Some Time [InuKag]

Kapitel 20

Kagome atmete tief durch, ehe sie begann zu erzählen.

"Mama, Opa, Sota... zuallererst tut es mir leid, dass ich so lange weg war. Ich habe euch angelogen, wie ihr sicher gemerkt habt. Ich war nicht bei einer Freundin, sondern in einer anderem Welt, fünfhundert Jahre vor unserer Zeit. Ich weiß, das klingt jetzt total lächerlich, aber ich hoffe, ihr könnt mir glauben. Der Knochenfresserbrunnen, in den ich einmal aus Versehen gefallen bin, bringt mich in die andere Welt. In dieser Welt bin ich eine Reinkarnation einer Priesterin, die vor fünfzig Jahren verstarb. Ich trug das Juwel der vier Seelen in meinem Körper, welches mit der Leiche der Priesterin verbrannt wurde. Dieses Juwel wurde mir von... von Dämonen gestohlen, welche es an einen bösen Halbdämonen namens Naraku weitergaben. Dieser Naraku hat bereits sehr viel Kraft und möchte die Welt ins Verderben stürzen. Deshalb bin ich in die Zeit zurückgereist und habe gelernt, meine spirituellen Kräfte zu verfeinern, welche in mir versteckt waren."

Die Familie sah sie geschockt und irritiert an, weshalb Kagome seufzte.

"Ich verstehe, wenn ihr es mir nicht glauben wollt. Ich würde mir wahrscheinlich selbst nicht glauben... Aber ich habe schließlich Beweise! Ich habe die Verletzungen..."

Sie zog ihr Oberteil ein Stück weit hoch, um ihrem vernarbten, linken Oberkörper zu zeigen, was die Mutter zum Weinen brachte. Ihren Rücken hielt sie versteckt.

"Kagome, warum hast du uns davon nicht erzählt? Wir hätten dir doch geglaubt, schließlich sind wir deine Familie...! Aber warum bleibst du denn da, wenn es so gefährlich ist? Du bist meine Tochter und ich möchte nicht, dass du dich so ins Unglück stürzt... Aber wenn du dort glücklich bist..."

Nun fing auch Kagome an zu weinen.

"Mama, es tut mir wirklich leid...! Aber ich kann Inuya- meine Freunde dort nicht hängen lassen..."

Ihre Mutter nickte verständnisvoll und schickte die beiden Männer raus, um mit der Fünfzehnjährigen alleine zu reden.

"Es sind nicht nur deine Freunde, die dich dort halten, nicht wahr?"

Erschrocken sah Kagome ihre Mutter an. Nervosität bahnte sich an und sie atmete hektisch, ehe sie verdächtig anfing zu lachen.

"Ach was, ich und verliebt? Das ist doch Quatsch!"

Ihre Mutter musterte ihr Gesicht und seufzte.

"Wann habe ich von verliebt sein gesprochen?"

Die Fünfzehnjährige hielt ihren Mund zu und spürte, wie ihre Tränen wieder in ihren Augen aufkamen und umarmte ihre Mutter, welche vorsichtig ihre Arme um sie legte.

"Ich bin doch deine Mutter, Kagome... Ich spüre, wenn etwas nicht stimmt... Denkst du, ich habe die anderen Verletzungen nicht längst mitbekommen? Ich wage es nicht, mich zu weit aus dem Fenster zu lehnen, aber... ist einer deiner Freunde ein Dämon?"

Kagome begann zu schluchzen und nickte leicht.

"Ich habe so Angst, Mama... Ich habe Angst, dass ihr Inuyasha nicht akzeptieren und mich hier einsperren werdet! Ich liebe ihn doch... So wie er ist, ist er perfekt... Aber ich habe auch furchtbar Angst, dass er irgendwelche Probleme wegen mir bekommen könnte. Schließlich bin ich ein einfacher Mensch und er hat es so schon schwer. Er ist nämlich ein Halbdämon und wird von den Menschen und den Dämonen nicht akzeptiert... Was soll ich denn nur tun?"

Die Mutter gab Kagome einen Kuss auf die Stirn und lächelte sie aufmunternd an.

"Mach dich doch nicht lächerlich! Solange du glücklich bist, werden wir dir nichts verbieten. Und wenn dein Großvater etwas dagegen haben sollte, muss er damit leben, okay? Es ist deine Entscheidung und dein Leben, also mache dich nicht so fertig wegen Anderen. Und auch dein Inuyasha weiß, worauf er sich einlässt. Warum sonst sollte er dich bei seiner Seite haben wollen? Wenn du jemanden liebst, ist es komplett egal, wie er aussieht, aus welchem Land er kommt, welche Sprache er spricht oder worin er schlecht ist. Du liebst seine Fehler einfach mit ihm. Nun lass den Kopf nicht so hängen, ihr steht das schon gemeinsam durch, hm?"

Kagome lächelte und umarmte ihre Mutter fest, ihre Schmerzen ignorierend.

Danke Mama...