Kapitel 11

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Mein Blick wanderte langsam von der Fassade des Schulgebäudes zu den Menschengruppen, die sich allmählich auf dem Hof verteilten. Es war mir immer noch ein Rätsel, warum wir bei diesen Temperaturen nicht drinnen bleiben durften...
Ich saß wie jeden Tag auf einer Bank unter dem Kirschbaum und beobachte Menschen. Denn sie inspirierten mich. Sie inspirierten mich, wunderschöne Geschichten zu schreiben, die nie jemals von irgendjemandem außer mir gelesen werden würden.

Im Frühling, wenn der Baum anfing zu blühen, war es meist schwer für mich, diesen Platz überhaupt zu verlassen. Es war der einzige Ort, an dem ich so ruhig war, allein und doch vollkommen zufrieden. Fast... 

Ich ließ meine Finger über das braune Leder meines Notizbuches fahren und betrachtete die eingravierten Muster. Konnte man überhaupt solche Emotionen mit einem Gegenstand verbinden, wie ich es tat? Meiner Meinung nach nicht, doch lehrte mich mein Verhalten eines Besseren.
Ich ließ kurz die kalte Luft in meine Lungen eindringen, bevor ich sie wieder ausstieß und blickte auf eine noch leere Seite, setzte den Stift an, fing an zu schrieben, schrieb. Für eine ganze Weile.
Es hätte eine Stunde gewesen sein können, jedoch konnte es sich nur um Minuten handeln, da die Hofpause immer noch nicht vorbei war.
Mein unruhiger Blick über die Gesichter schweifend, mein Kopf hungrig nach unbekannten Details, mein Herz suchend nach etwas, was es selbst noch nicht kannte. Vielleicht war es einfach nur Ruhe, vielleicht war es mehr. Vielleicht brauchte ich eine Veränderung...
Jedes der Gesichter ist so verschieden, aber auch so gleich, einförmig, langweilig, hab ich alles schon gesehen, oder auch nicht, bleibt trotzdem uninteressant.
Meine unruhigen Augen fanden einen Punkt, auf dem sie ruhen wollten und ich sah hin.

Auf dem ersten Blick schien er unscheinbar, doch wenn man ihn wirklich wahrnahm, konnte man sehen, dass er anders war.
Ich wusste nicht warum, aber er hatte etwas an sich, das mich wie magisch anzog. Ich konnte einfach nicht meine Augen von ihm lassen. Immer, wenn ich ihn beobachtete, sein Verhalten analysierte, fand ich etwas Neues an ihm. Er war so vielseitig, so tiefgründig. 
Aber eine Sache über ihn konnte ich nicht verstehen, egal wie oft ich ihn ansah. Seine Freunde.
Sie waren das komplette Gegenteil von ihm, nichts als oberflächliche Idioten, nichts in der Birne und davon auch ja jeden überzeugen. 
Er verstellte sich, dass sah man ihm an. Ich tat es jedenfalls, seine Freunde hatten nicht die nötigen Gehirnzellen. Denn wenn er allein war, dann war er ruhig. Nachdenklich und freundlich. Warum also diese Idioten?

Ich bemerkte nicht wirklich, dass ich ihn seit mindestens  fünf Minuten anstarrte. Nicht, bis seine Augen, die über den Hof flossen, auf die meinen traf. Abwenden konnte ich mich nicht, bewegen konnte ich mich nicht, atmen konnte ich nicht. 
Seine Mundwinkel bogen sich leicht nach oben, kaum bemerkbar, aber irgendwie doch. Dieses Lächeln sollte niemand mitbekommen, außer mir. 
Ich spürte, wie eine unangenehme Hitze sich über meinen Nacken ausbreitete, mein Gesicht hochkroch, und mich dazu befähigte, mich doch wieder zu bewegen. 
Schnell wandte ich meinen Blick wieder auf das Papier vor mir, um die Situation nicht noch eigenartiger zu machen, was ich aber unweigerlich damit tat.

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Die Tür fiel hinter mir ins Schloss, als ich die kalte Winterluft meine Atemwege erklimmen ließ. Ich schloss meine Augen, richtete mein Gesicht gen Himmel, bevor ich sie wieder öffnete und meinen Körper in Bewegung setzte. 
Mein Ziel: unbekannt. Mein Gedanke: Ruhiger Ort. Warum genau, wusste ich nicht.
Ich wusste nur, dass ich noch nicht nach Hause wollte; ich brauchte noch etwas frische Luft um nachzudenken. 

Meine Füße trugen mich in Richtung Stadtrand, denn dort war meist weniger Zivilisation, auch nachmittags. Ein schmaler Pfad führte zu einem Hügel, der sich vor der Stadt wie ein Wächter erhob. Das Einzige, was hier von Menschen geschaffen wurde, war eine kleine Bank, die so aussah, als hätte sie schon einige Kriege überstanden. 
Da der Himmel seit Mittag aufklarte, waren jetzt nur noch wenige Wolkenfetzen zu sehen.
Ich ließ mich auf der Bank nieder und  betrachtete die Stadt vor mir. Die untergehende Sonne tauchte die Landschaft in ein goldenes Licht und ließ sie für einen kurzen Moment die sonst triste Atmosphäre verschwinden. Ein kleines Lächeln schlich sich auf meine Lippen, als ich das warme Sonnenlicht auf meiner Haut spürte. 
Doch als ich gerade anfangen wollte, zu schreiben, hörte ich ein Geräusch hinter mir. 
Panik breitete sich in mir aus. Eigentlich wäre das eine normale Situation, wenn hier sonst auch Menschen wären. Aber so gut wie keiner kannte diesen Ort.. 
Ich traute mich nicht, mich umzudrehen, also verharrte ich in meiner Position und tat so, als hätte ich nichts gehört.
Schritte. Ich versuchte, meine Atmung zu beruhigen. Was war dieses Gefühl? Diese Nervosität?

"Von hier aus kann man wunderbar den Sonnenuntergang betrachten, nicht war?"

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Hellow there~

Es sind endlich Ferien!!! Das heißt, dass ich mehr Zeit zum Schreiben habe ¬^¬
Ich werde wahrscheinlich morgen das nächste Kapitel fertig schreiben, aber ich will wieder ein paar Kapitel vorschreiben, bevor ich es dann hochlade.
Ich gehe davon aus, dass ich in den Ferien noch 2 oder 3 Kapitel schreiben/ hochladen werden, ich bin mir aber nicht sicher..

Anyways..

Bis bald~!✨

In Love with an Angel ~PROLOG~||  BTS Jungkook FFWhere stories live. Discover now