24-25. September

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Nach der Arbeit komme ich tot müde und abgehetzt nach Hause. Ich schließe die Haustür auf und sehe das Chaos in meiner Wohnung. Fertig rutsche ich die Wand runter und bleibe dort sitzen. So schnell werde ich jetzt wohl auch nicht mehr aufstehen. Ich fange an die Unordnung anzustarren in der Hoffnung, dass sie verschwindet, wenn ich sie lange genug anstarre. Aber natürlich passt nicht. Zu schade aber auch. Als ich mit endlich eingestehe, dass ich es alleine einfach nicht schaffen kann beschließe ich Sebastian zu schreiben. Wer ist Sebastian? Ja das ist eine gute Frage. Sebastian ist eigentlich mein Freund. Ja ich richtig eigentlich und eigentlich auch immer noch. Im Moment läuft es nur einfach nicht mehr so wie es sollte. Wir sehen uns eigentlich fast nie, da er wegen seiner Arbeit so gut wie nie Zeit hat. Er arbeitet in einer Bank und ist dort Leiter einer Abteilung. Aber mehr kann ich dazu leider nicht sagen, ich verstehe einfach nicht was er macht. Dabei hat Sebastian schon so oft versucht, es mir zu erklären. Aber bei mir ist wohl Hopfen und Malz verloren. Wie man vielleicht schon bemerkt hat, wäre es nicht unrealistisch, wenn Sebastian mir einfach zurück schreiben würde, dass er keine Zeit hat. Aber es passieren doch noch Wunder. Er behauptet, dass er in einer Stunde da sein könnte. Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet. Aber ich freute mich wirklich sehr ihn mal wieder zusehen. Aus dieser für mich positiven Neuigkeit kann ich neue Energie schöpfen und beschließe schon man ohne ihn anzufangen.

Komisch denke ich, als ich die Küche soweit hergerichtet habe, das man wenigstens den Fußboden wieder sehen kann, entweder war das eine sehr lange Stunde oder ich einfach nur extrem schnell. Ein Blick auf die Uhr verriet mir das es keins von Beiden ist. Sebastian ist schon über eine Stunde zu spät. Na ja vielleicht steht er ja im Stau. Schließlich stand ich ja heute morgen auch im Stau. Ich beschließe also mir keine weiteren Gedanken zumachen und einfach weiter zumachen bis er kommt. Irgendwann falle ich erschöpft auf mein Sofa. Ich hatte es tatsächlich geschafft meine Wohnung so weit aufzuräumen, dass sie nur noch gewischt und gesaugt werden muss. Aber das kann ich auch noch morgen erledigen.

Es ist halb 12 als es dann doch noch klingelt und wer steht vor der Tür? Natürlich Sebastian. Skeptisch schaue ich ihn an. Seine blonden Haare sind verwuschelt und auf seinen vollen Lippen ist ein lächeln. "Tut mir leid das es etwas später geworden ist. Ich hatte noch etwas wichtiges auf der Arbeit zu erledigen." Ich ziehe leicht meine Augenbraue hoch "Etwas?" "Es tut mir wirklich Leid, lass es mich wieder gut machen." Sagt er und zieht mich fest an sich, um mich zu küssen. Oh man diese Küsse von ihm, sie machen mich jedes mal wieder verrückt. Ich vergesse immer was ich sagen will oder warum ich sauer bin. Aus dem einen Kuss wird eine immer stürmischer werdende Knutscherei. Meine Hände wandern unter sein T-shirt, nur um es ihm Sekunden später auszuziehen. "Nette Wohnung hast du übrigens, müsste nur mal richtig geputzt werden", nuschelte er in den Kuss. Warte mal was richtig geputzt? Dahin war die Magie des Kusses und ich war wieder in der Realität angekommen. "Vielleicht hätte ich ja noch Zeit gehabt zu putzen, wenn du nicht über 3 Stunden zu spät gekommen wärst." knurre ich Sebastian wütend an. " Oh Baby, du siehst so heiß aus, wenn du wütend bist. Ich habe dir doch schon gesagt, dass es mir leid tut. Jetzt lass uns ins Schlafzimmer gehen, damit ich es wieder gut machen kann." Der hat sie doch nicht mehr alle, als ob ich mich jetzt noch mit ihm schlafen würde. "Nein, danke", sage ich und lasse ihn ihm Wohnzimmer alleine stehen. Sauer renne ich ins Bad und stelle mich dort unter die Dusche. Ja ich dusche oft, wenn ich sauer bin. Das hilft mir mich zu beruhigen, einen klaren Kopf zubekommen und alles noch mal in Ruhe zu reflektieren. Als ich lange genug geduscht habe, um mich zu beruhigen beschließe ich, dass es wohl das beste ist nochmal mit Sebastian zu reden. Also ziehe ich mich wieder an und will zu ihm gehen. Aber er ist weg, er ist einfach weggegangen. Wow ich muss ihm ja wirklich wichtig sein, wenn er in so einer Situation einfach geht. Das muss wahre Liebe sein. Enttäuscht lege ich mich in mein Bett und schlafe ein.

Die Arbeit am nächsten Tag verläuft nicht unbedingt gut, aber besser wie Gestern. Außer die Tatsache, dass ich pünktlich war ( Bitte einmal Applaus für mich), ist an diesem Arbeitstag nicht spannendes mehr passiert. Als ich nach der Arbeit auf mein Handy schaue, sehe ich, dass ich mehrere verpasste Anrufe von Sebastian habe und eine Sms in der er mich fragt, ob ich mich denn wieder beruhigt hätte. Ich beschließe, ihn erstmal zu ignorieren und rufe stattdessen Jill an. Jill ist eine alte Freundin von mir, die ich noch aus der Schule kenne. Zusammen bummeln wir beide durch die statt. Es tat wirklich gut mal abgelenkt zu werden von meinem Beziehungsdrama. Wir bummeln durch die verschiedensten Geschäfte und reden eigentlich nicht viel bis Jill auf einmal fragt " Wie läuft es den bei dir und Sebastian? Dieser Typ sieht so gut aus, manchmal denke ich, du weißt gar nicht was du an ihm hast. Also wenn so ein Typ mein Freund wäre..." Bei dem Punkt habe ich aufgehört zuzuhören. Vielen Dank auch für die nur kurz anhaltende Ablenkung denke ich. Ihr fragt euch jetzt bestimmt, warum ich ihr nicht einfach die gesamte Situation erkläre. Nun ja das liegt daran, dass ich in einem sehr kleinen Dorf, mit sehr vielen Gerüchten lebe. Und wer verbreitet die Gerüchte in einem Dorf? Richtig die Tratschweiber. Auch wenn ich Jill sonst wirklich gerne hab. Aber so etwas konnte ich ihr nicht erzählen, ohne das es hinter nicht das ganze Dorf weiß. Zum Gesamten Dorf gehörten auch meine Eltern, die jedes mal durch drehen, wenn es ein Gerücht über unsere Familie gibt, da für sie nach außen alles perfekt scheinen musste. Auf eine Mutter, die mir sagt, dass ich mit Sebastian mehr in die Öffentlichkeit gehen muss, damit jeder sehen kann, was für ein glückliches paar wir doch sind, konnte ich gerne verzichten. Deswegen ließ ich den gesamten Nachmittag ohne mir etwas anmerken zulassen über mich ergehen und kann gar nicht sagen, wie froh ich war, als ich endlich wieder daheim war.


Hallo ihr Lieben :) Hier ist das zweite Kapitel vom My Messy Life. Ich hoffe es gefällt euch. Außerdem wünsche ich euch einen wunderschönen 3. Advent ist es nicht herrlich mit dem Schnee? Richtig schön weihnachtlich. In meinem Leben geht es im Moment wie immer drunter und drüber. Zurzeit stehe ich vor einer schwierigen Entscheidung. Wart ihr auch schon mal in der Situation? Und wenn ja wie habt ihr es geschafft, euch zu Entscheide? Habt noch einen schönen Tag.

Xoxo eure Quise



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